Kabinett beschließt Grundrente

[chatte03]

Der Startschuss ist gegeben, das Bundeskabinett hat die Grundrente beschlossen. Quelle

Jetzt darf man auf die Feinheiten gespannt sein - und vor allem auf die Umsetzung.

Darüber macht sich die Politik nämlich entschieden zu wenige Gedanken. Nachdem man die Rentenversicherungsträger jahrelang schon kaputtgespart hat, obwohl es immer mehr Rentner gibt, und ihnen trotzdem immer wieder zusätzliche Aufgaben aufgehalst hat (z.B. die Mütterrente), packt man jetzt noch die Grundrente obendrauf.

Die Daten sollen von den Finanzämtern kommen?! Dass ich nicht lache. 1. haben die viele Daten gar nicht, 2. sind die Finanzämter Landesbehörden, die Rentenversicherung dagegen ist teils als Bundesbehörde, teils als Landesträger organisiert. Das kann eigentlich nur schief gehen. Und die Beschäftigten bei den RV-Trägern klappen zusammen unter der Arbeitsbelastung. Toll.

Sozialversicherungsfachangestellte, die Renten bearbeiten können, gibt es auch nicht wie Sand am Meer. Falls jemand noch einen sicheren Job sucht: Das ist er! Die Leute werden gesucht.

[alonzo]

Sozialversicherungsfachangestellte, die Renten bearbeiten können, gibt es auch nicht wie Sand am Meer. Falls jemand noch einen sicheren Job sucht: Das ist er! Die Leute werden gesucht.

vielleicht jobalternative für f. merz, wenn es mit dem cdu vorsitz oder der rückkehr zu blackrock nicht hinhaut? ob er mit 2ten staatsexamen jura die ausbildung verkürzen kann?

[Little_Ally]

Bei der Tagesschau hat man schonmal ein paar Eckdaten der neuen Grundrente zusammengetragen.

Mir scheint, dass man versucht hat, eine möglichst komplizierte Berechnungsformel zu finden.

Wie soll die Grundrente berechnet werden?

Das Verfahren ist kompliziert. In die Berechnung fließen nur Zeiten mit Beiträgen ein, die 30 bis 80 Prozent des jährlichen Durchschnittseinkommens entsprechen. Im vergangenen Jahr betrug diese Spanne etwa 972 bis 2593 Euro brutto.

Wie funktioniert die Berechnung konkret?

Im Grundsatz werden die Entgeltpunkte aufgewertet, mit denen die Rente insgesamt errechnet wird. Ein Durchschnittsverdiener bekommt pro Jahr einen solchen Punkt. Für jeden Punkt gibt es derzeit im Westen 33,05 Euro Rente und im Osten 31,89 Euro pro Monat. Für die Zeiten mit nur geringen Rentenanwartschaften, die die Grundrente auslösen, werden die Entgeltpunkte erhöht: Nämlich für 35 Jahre auf das Doppelte des Durchschnittswerts der erworbenen Punkte - höchstens aber auf 0,8 Punkte. Dann wird der Wert wieder verringert, um 12,5 Prozent. Die so erreichte Verringerung des Zuschlags bewirkt, dass mehr Beitrag mehr Gesamtrente bringt.

Quelle

[alonzo]

das ganze konzept der grundrente ist dermassen dämlich, so etwas kann sich eigentlich auch nur die spd ausgedacht haben. anstatt das die spd die realität des arbeitslebens im 21. jahrhundert anerkennt, welche zunehmend von atypischen arbeitsverhältnissen geprägt wird (und an deren zunahme in deutschland die spd wiederum nicht ganz unschuldig ist) und die grundrente als grundsicherung konzipiert (wie es bspw. in den niederlanden gemacht wird, unabhängig von beschäftigungsdauer und erzielten einkommen), wird ein idiotisches und fragwürdiges modell geschaffen.
allein schon wegen der grundrente in dieser form sollte die spd auf unter 10 % fallen.

[Little_Ally]

Weil gerade die Niederlande erwähnt wurden. Deren Modell:

...Die Details des niederländischen Rentenmodells erklärt Kocken:

Jeder Ruheständler habe einen Anspruch auf die „Algemene Ouderdomswet“ (AOW). Voraussetzungen dafür: Er muss zwischen seinem 15. und 65. Lebensjahr 50 Jahre lang in den Niederlanden gelebt haben. Das AOW sehe vor, dass Alleinstehende bis zu 70 Prozent des Mindestlohns als staatliche Rente erhalten. Für Ehepaare gebe es sogar 100 Prozent. Derzeit stünden etwa einer alleinstehenden Rentnerin mehr als 1200 Euro Grundrente zu. Weitere Besonderheiten des Systems: Es gibt weder eine Bedürftigkeitsprüfung noch die Forderung, dass vorhandenes Vermögen verwertet werden muss. ...

Quelle

[wap]

Also, ich habe gestern im TV gesehen, dass eine Frau, die 33 Jahre überwiegend halbtags gearbeitet hat, am Ende zurzeit
fast 800 Euro Rente bekommt. Ich bin seit fünf Jahren in Rente (mit 65), habe immer Vollzeit gearbeitet und hatte bis auf wenige Monate
45 Jahre voll und habe am Anfang etwas über 500 Euro, heute ca. 580 Euro. Da stimmt doch was nicht.

[alonzo]

Also, ich habe gestern im TV gesehen, dass eine Frau, die 33 Jahre überwiegend halbtags gearbeitet hat, am Ende zurzeit
fast 800 Euro Rente bekommt. Ich bin seit fünf Jahren in Rente (mit 65), habe immer Vollzeit gearbeitet und hatte bis auf wenige Monate
45 Jahre voll und habe am Anfang etwas über 500 Euro, heute ca. 580 Euro. Da stimmt doch was nicht.

entscheidend für die höhe der rente ist nicht die arbeitszeit (also ob halbtags oder volltags) sondern das erzielte einkommen im jahr. anhand des jahreseinkommens werden die rentenpunkte ermittelt, wobei die berechnung für west- und ostdeutschland (noch) unterschiedlich ist.

[wap]

entscheidend für die höhe der rente ist nicht die arbeitszeit (also ob halbtags oder volltags) sondern das erzielte einkommen im jahr. anhand des jahreseinkommens werden die rentenpunkte ermittelt, wobei die berechnung für west- und ostdeutschland (noch) unterschiedlich ist.

Ich habe immer ganz gut verdient, also nicht im unteren Bereich.

[suboptimal]

Weil gerade die Niederlande erwähnt wurden. Deren Modell:



Quelle

Er muss zwischen seinem 15. und 65. Lebensjahr 50 Jahre lang in den Niederlanden gelebt haben.

Mich würde mal interessieren, wie viele in Deutschland dann tatsächlich Anspruch auf die Grundrente hätten. Bzw. welcher Prozentsatz der in Holland wohnenden Personen die Grundrente erhält.

Es gibt weder eine Bedürftigkeitsprüfung noch die Forderung, dass vorhandenes Vermögen verwertet werden muss.

Das kann man in Deutschland (leider) nicht bringen. Das artet dann in einer ähnliche Diskussion wie beim BGE aus, wo ein Hauptargument immer ist, dass ja dann auch die Wohlhabenderen das Grundeinkommen bekommen würden, und das wäre ja unfair.


Generell bin ich davon überzeugt, dass ein solches System sehr viel zur Beruhigung der Gesellschaft beitragen würde. Wer sich nicht sorgen muss, dass er im Alter eventuell noch 20-30 Jahre Flaschen sammeln muss, wird auch nicht so schnell von den politischen Fliegenfängern verführt.

[alonzo]

Ich habe immer ganz gut verdient, also nicht im unteren Bereich.

geschieden und versorgungsausgleich für expartner?

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geschieden und versorgungsausgleich für expartner?

nein

ich habe dem Rentenamt auch gleich gesagt, dass ich das irgendwie wenig finde "das ist eben so" war die Antwort. Als ich der sagte, dass ich noch Vollzeit arbeite und das auch noch die nächsten Jahre vorhabe und so doch locker die paar fehlenden Monate reinholen kann, also noch nicht in Rente gehen will, sagte man mir, ich müsste jetzt in Rente gehen. Inzwischen habe ich 5 Jahre gearbeitet und arbeite auch noch weiter.

[Üfli]

Also, ich habe gestern im TV gesehen, dass eine Frau, die 33 Jahre überwiegend halbtags gearbeitet hat, am Ende zurzeit
fast 800 Euro Rente bekommt. Ich bin seit fünf Jahren in Rente (mit 65), habe immer Vollzeit gearbeitet und hatte bis auf wenige Monate
45 Jahre voll und habe am Anfang etwas über 500 Euro, heute ca. 580 Euro. Da stimmt doch was nicht.

Ja, denn wie man mit fast 45 Beitragsjahren, vollzeit und ganz gut verdienend auf etwas übr 500 Euro kommt, ist mir ein völliges Rätsel, wo irgendwas Entscheidenes fehlt. So meine Vermutung.

[wap]

Ja, denn wie man mit fast 45 Beitragsjahren, vollzeit und ganz gut verdienend auf etwas übr 500 Euro kommt, ist mir ein völliges Rätsel, wo irgendwas Entscheidenes fehlt. So meine Vermutung.

Wenn was fehlte, haben die das angefordert. Und man sagte mir, es fehlen leider ein paar Monate an den 45 Jahren. Hätte ich die voll bekommen, sähe das anders aus.

[Sabuha]

Ich bin seit fünf Jahren in Rente (mit 65), habe immer Vollzeit gearbeitet und hatte bis auf wenige Monate
45 Jahre voll und habe am Anfang etwas über 500 Euro, heute ca. 580 Euro. Da stimmt doch was nicht.

Meine Mutter hat etwa 400 Euro Rente.
Sie hat nicht immer gearbeitet und dann teilweise auch nur Teilzeit.
Und das waren alles Jobs in Richtung Putzen, Küchenhilfe, Näherin usw
Ich glaube, nur die ersten Jahre hat sie in Fabriken im Akkord gearbeitet - vielleicht war da etwas mehr Gehalt drin. Aber nachher bestimmt nur in unteren Bereichen.

Da hätte ich jetzt einen größeren Unterschied erwartet
Anzahl Kinder spielt keine Rolle bei der Höhe der Rente, oder?

[dedeli]

wap: Ich würde das mal von einer unabhängigen Stelle überprüfen lassen oder nochmal um schriftliche Überprüfung bitten. Das kann mMn mit deinen Angaben nicht richtig sein.