Jetzt erhältlich! Band 12 Staller und der kantige Igor ganz frisch im Buchhandel, online und direkt beim Autor.
Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!
Jetzt muss ich - in diesem einen Punkt - aber doch mal Manitu verteidigen. Als ich die erste Meldung über den Anschlag hörte, war mein erster Gedanke auch: "Das hört sich nach einer Clan-Fehde an." Das liegt vermutlich daran, dass es solche Auseinandersetzungen in Berlin schon häufiger gegeben hat, auch mit Toten (allerdings nicht so vielen Toten). Und es gibt bestimmte Viertel, in denen sowohl solche Auseinandersetzungen als auch z.B. Shisha-Bars gehäuft anzutreffen sind.
Sobald natürlich mehr Informationen über den Hanauer Anschlag vorlagen, war mir klar, das war etwas völlig anderes. Aber dass man im ersten Moment diesen Eindruck gewinnen konnte, finde ich schon nachvollziehbar.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch ausdrücklich dazu schreiben muss, dass ich nicht im Entferntesten mit irgendetwas aus der rechten, rassistischen, homophoben, frauenverachtenden oder sonstwie inhumanen Ecke sympathisiere. Aber sicher ist sicher, also schreib ich's besser...
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Und genau das ist der Schluß, den ich nicht verstehen kann. Du hörst etwas, Manitu auch, und was passiert ganz schnell im Kopf: Ich muß das mal posten und teilen.
Ihr habt es gehört - im MDR - vielleicht sogar "im Schock" nur die Hälfte verstanden, weil man ist ja gelähmt. Solche Taten versteht kein Mensch. Warum greift man dann in die Tasten, egal ob am Telefon oder Computer?
Was dabei "auf die Schnelle" (weil, ich wollte es ja nur mal schnell posten) herum kommt ist anschaulich.
Laßt es doch einfach, laßt euch nicht mitreissen vom überschnellen "Ich habe auch etwas dazu zu sagen, weil ich habe gerade gehört" - egal bei welchem "Sender-Aktuell".
Ihr müßt hier nicht der oder die erste sein, die etwas mitteilen, denn um euch geht es gar nicht - es geht um eine Nachricht, um die ging es immer. Und diese kann und darf auch gern für ihre Richtigkeit etwas Zeit benötigen; das hat alle Mal mehr Wert, als: ich habe gerade auf dem Sender 2 und 4 gehört und teile euch das sofort mit.
Dieser Thread hiess doch ursprünglich:
Hanau - 8 Tote nach Schiesserei.
Schiesserei bedeutet, dass Menschen aufeinander schiessen, also gegenseitig.
Und das findet man unter Privatpersonen eher selten.
Diese voreilige Betitelung dürfte wohl zur angeprangerten Verwirrung geführt haben.
Wir können Krise!
Und hier im Aktuellen werden die Threads doch erst freigeschaltet, nachdem noch mal ein Mod Kontrolle gelesen und genehmigt hat.
.
Wäre es möglich, die Meinungen der Poster aller hier stehen zu lassen? Es werden seit mehreren Seiten persönliche Unverschämtheiten geduldet und jetzt kommt mir vor, missbraucht jemand seine Moderatorenrolle, einfach mundtot machen zu wollen. Ich finde gerade die Gegenüberstellung ehrlicher Meinungen sehr aufschlussreich und jeder kann sich seinen Teil denken. Das sollte ein Forum aushalten.
Das hier ist keine inhaltliche Meinung, das ist einfach ganz klarer persönlicher Frust. Damit müssen wir hier aber alle leben. Sich in der Opferrolle suhlen ist auch nicht schlimmer, als unverschämt gegen andere Poster zu sein. Hier bist du es.
Das ist für mich das Ende einer guten Diskussion.
DAS habe ich nun wieder gerade NICHT getan, dazu hatte ich schon gar keine Zeit und Gelegenheit. Mein erster Beitrag in diesem Thread war die #98.
Übrigens wurde dieser Thread vom Team selbst eröffnet, und zwar mitten in der Nacht - als die ersten Meldungen kamen. Die Kritik daran geht also fehl.
Aber zum einen, Haramis hat das richtig erklärt, waren ja auch die ersten Meldungen im Radio "falsch" bzw. unvollständig, zum anderen lebt gerade dieses Forum und der Bereich "Aktuelle Nachrichten" doch davon, dass man hier sehr frühzeitig etwas erfährt und sich austauscht. Das ist ja gerade der Sinn der Sache.
Wenn man erst abwarten wollte, bis sämtliche Details geklärt sind, würden Wochen vergehen bis zur Threaderöffnung... Un die Diskussion wäre in vielen Fällen dann schon obsolet.
Vorschnelle Schlüsse sind nie ganz zu vermeiden, und ich finde das auch nicht so dramatisch. Fehleinschätzungen gibt es immer mal wieder, auch bei besserer Informationslage, auch das ist kaum vermeidbar. Ich finde es auch nicht verwerflich, seine Vermutungen zu äußern; wir alle sind aber von dem abhängig, was wir wissen - also was wir z.B. in der Presse erfahren. Also kann es dabei immer zu Fehlern kommen.
Das ist normal und nicht zu verhindern. Wichtig finde ich nur, dass man seine Einschätzungen genau deshalb auch nie als die absolute Wahrheit betrachtet (und so äußert), sondern sich der möglichen Fehlerhaftigkeit bewusst ist, und dass man sie korrigiert (für sich selbst und, wenn man an einer öffentlichen Diskussion teilnimmt, auch dort), wenn sich durch mehr Fakten herausstellt, dass man falsch lag.
Geändert von chatte03 (22-02-2020 um 08:58 Uhr) Grund: Ergänzung
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Bis auf Beate Zschäpe. Aber ansonsten stimme ich Dir voll und ganz zu.
Schrecklich und alarmierend ist, dass selbst so ein furchtbarer Anschlag wie in Hanau rechtsextreme Kreise anscheinend nicht etwa schockt oder abstößt, sondern sogar befeuert, ihrerseits noch mehr Drohungen auszusprechen und Menschen unter Druck zu setzen, wie der Tweet des MBT Hessen zeigt. Hoffentlich wird diesen Bedrohungen nachdrücklich nachgegangen.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Nein, wir werden hier nicht alle Meinungen völlig gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen. Du selbst hast vor einigen Seiten gefordert, jemand solle sich anders ausdrücken, das hat auch niemand als unverschämte Übergriffigkeit bezeichnet. Genau wie noch niemand bei dem, was du als persönliche Unverschämtheiten benennst, gesagt hat, er wäre ja auch nur ehrlich und das müsse ein Forum aushalten.
Es ist auch kein Qualitätsmerkmal, "ehrlich"zu sein, wenn diese Ehrlichkeit beispielsweise Rassismus, Chauvinismus oder Misogynie beinhalten würde.
Und es ist kein Missbrauch, wenn Jume Manitu oder eine Seite vorher Raptile moderierend kommentiert. Dafür sind Mods da.
Nolite Te Bastardes Carborundorum
Ich denke, wenn ich all das hier lese, die Auseinandersetzung, immer mal zurück an 1992.
Ich hab damals selbst mal zwischen einer pöbelnden Gruppe und einem Asylbewerberheim gestanden (in einer kleinen Stadt in der alten Bundesrepublik mitten am Rhein), zusammen mit anderen, "bis die Polizei kommt", um zu verhindern, dass da einer was wirft oder so. Das war kurz nach Lichtenhagen damals, als sich überall ein paar wirre Köpfe "berufen" fühlten, ihren niedrigsten Instinkten Ausdruck zu verleihen. Die Polizei kam rechtzeitig, es ist "nix passiert".
Ich denke an "Arsch huh, Zäng usseinander" und andere Aktionen, an das Auftauchen und Verschwinden von Republikanern und DVU. Und daran, dass ich in all der Zeit nie das Gefühl hatte, dass es wirklich vorbei ist, weil es IMMER eine Gruppe gab, auf die die im Kern rassistisch-nationalistisch Gefärbten eindroschen. Erinnert sich noch wer an den Hass auf die "Russlanddeutschen, die der Kohl hier pudert"? "Die kriegen alles in den Arsch geblasen" habe ich damals teilweise mehrfach am Tag gehört, wenn ich in meinem alten Außendienstjob unterwegs war.
Ich erinnere mich an die Gründung der AFD, Lucke, an Pegida, an den Schulterschluss AFD/Pegida und daran, wie die Stimmen wieder mehr wurden. Ich sehe die Entwicklung der letzten Jahre, die unfähige Hoffnung der Berliner Republik, die AFD würde sich selbst abschaffen, wie die Vorgenannten.
Und wenn ich all das Revue passieren lasse, dann spüre ich, dass ich die Hoffnung, dass man mit den Konzepten des "Gemeinsamen Stehens gg die Rechten", Konzerten, Appellen, täglichem Einstehen gg den Dreck und Argumentation dagegen, dass man mit Anstand und Menschlichkeit eine Veränderung herbeiführt, die dauerhaft trägt, irgendwo im Kern meiner selbst verloren habe. Dass ich nicht mehr wirklich daran glaube, dass man die dem Menschen innewohnende Bestialität, die sich in rassistischen Untaten entlädt, dauerhaft aus dem Menschen rauskriegt. Dass ich noch nicht einmal mehr wirklich daran glaube, dass man sie für eine große umfassende Zukunft kontrollieren kann. Ich spüre, dass ich im Kern meiner selbst um meine Zeit kämpfe, dafür, dass es wenigstens nicht während meiner Lebensspanne wieder passiert. Und ich spüre Angst, dass das nicht klappt, dass "die" einfach schon wieder zu weit sind und wir sie nur noch begrenzt-lang aufhalten können.
Ich werde nun nicht aufhören, das zu tun, was ich ein erwachsenes Leben lang tue:
Gerechtigkeit einfordern und zu leben versuchen und mich gg den Dreck stellen.
Aber das ungute Gefühl, dass ich damit nur ein bisschen Zeit gewinne, für mich und andere, und nicht wirklich an das Problem rankomme, das war da, das ist stärker geworden und ich denke, das bleibt mir erhalten, bis ich gehe.
Vielleicht zu persönlich, aber so empfinde ich angesichts der Diskussion hier gerade.
Geändert von Pokerfreund (22-02-2020 um 10:45 Uhr)
Um mal wieder zum eigentlichen Geschehen zurück zu kommen:
Jetzt gerät der Vater ins Visier der Ermittler:
https://www.merkur.de/politik/hanau-...-13549464.htmlDoch es werde geprüft, ob der Vater „tatbegünstigend“ gewirkt haben soll“, schreibt das Blatt. Der 72-Jährige soll wegen wegen falscher Verdächtigung, übler Nachrede, Falschaussage und Erpressung polizeibekannt sein. Ein früherer Freund von Tobias R. habe berichtet, dass er dem Sohn zu Schulzeiten verboten habe, sich mit Migranten anzufreunden.
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons