Lunchen!
Wir haben ihn vor drei Jahren auch einäschern lassen. Und diese Urne hat mein ganzes Verhältnis zu Bestattungen verändert.
Ich war immer eine Vertreterin davon, dass eine Urne beigesetzt werden sollte, um richtig Abschied nehmen zu können. Urnen auf dem Kaminsims waren nicht mein Ding.
Aber es war Winter und wir wollten den Frühling abwarten. So blieb die kleine Urne aus dezenter nachtblauer Pappe in der Vitrine. Mit seinem Ball und seinem Quietschtier.
Es wurde Sommer, und sie stand immer noch da.
Irgendwann habe ich den Gatten gefragt, was wir denn nun machen wollen. Und wir stellten fest, dass wir beide uns nicht von der Urne trennen mochten.
Ich habe dann ein schönes, geschnitztes Holzkästchen gekauft, und da hinein kam der Beutel mit seiner Asche. Das Kästchen steht jetzt immer in der Vitrine, mit Ball und Quietschtier.
Wer von uns beiden zuerst stirbt, bekommt die Asche mit ins Grab.