Das Leben in Deutschland in Himmelsrichtungen - historische & gegenwärtige Erlebnisse

[Eggi]

Die Idee zu diesem Thread kam mir nach dieser kleinen Diskussion zu einem völlig anderem Thema: https://www.ioff.de/showthread.php?4...1#post47645045 ff.

Ursprünglich wollte ich dort nochmal etwas dazu schreiben - abschließend - aber ich finde, das gehört sich nicht.

Wir hatten hier m.E. vor längerer Zeit mal einen Thread zu diesem Thema in der Lounge (!) und ich denke, dass das Thema auf jeden Fall diskutiert werden kann und sollte - wie auf der Ebene im oben verlinkten Thema, ohne verbal ausufernde Auseinandersetzungen. Und um nicht andere Leute einfach nur anzusprechen, wieder so einen Thread zu eröffnen, mache ich das besser selbst, aber angepaßt im Titel; denn es soll natürlich nicht nur auf die Geschichte bezogen sein. Auch heute gibt es soziale und wirtschaftliche Unterschiede nach Himmelsrichtungen, oder wird das vielleicht doch nicht von jedem so empfunden?



Ich beginne mit dem (Antwort-)Posting zur Diskussion im anderen Thread:


Der unnötige und ich glaube auf Mißverständnissen basierende Zwist entstand durch dieses Posting von mir: https://www.ioff.de/showthread.php?4...1#post47645045

später:

.... Die DDR verstand sich da immer als etwas ganz eigenständiges, und niemals als Teil Deutschlands.
Ganz im Gegenteil zu den ersten 20 Jahren nach Gründung der DDR. Aber diese wiederum, kenne ich nur aus Erzählungen.

richtig deutende Worte dazu schrieb auch Antananarivos.

Die Betonung lag vor allem darauf, dass sich die DDR "nie" (später korrigierte ich auf die letzten "20" Jahre) als TEIL von Deutschland sah; denn dann hätte man ja eine in irgendeine Weise geartete Zugehörigkeit über die Sprache und Geschichte hinaus zugegeben. Das "deutsche" in DDR bezog sich auf die Nationalität, also die Landessprache (auch in Österreich und Teilen der Schweiz spricht man deutsch) und wie ernst man den Namen DDR nehmen kann oder konnte, kann man schon allein am zweiten Begriff "demokratische" erkennen. Ganz im Gegensatz zur Bundesrepublik, um beim "Namen" des Landes zu bleiben. Die verstand sich selbst international entweder als BRD/FRG (Federal Republic of Germany) bzw. als Westdeutschland/West Germany.
Im Ostblock hingegen gab es kein Westdeutschland, und auch kein Ostdeutschland. Kurioserweise blieb aber bis zum Mauerfall der sowietisch vermeintliche Anspruch auf ganz Berlin im Namen und auch in der Ideologie enthalten: "Berlin - Hauptstadt der DDR". Da habe ich Streitgespräche mit meinem Staatsbürgerkundelehrer geführt, weil ich ihm versuchte zu erklären, daß ja nur Ost-Berlin die Hauptstadt ist und es ja schließlich auch ein West-Berlin gäbe. Das wollte er nie einsehen. Zugegebenerweise führte ich diese Diskussionen in der Zeit zwischen Mai und Dezember '89. Vorher hätte ich mich das nicht getraut, ohne Folgen für mich (ich war gerade 15 einhalb) oder für meine Familie zu befürchten - das war meine empfundene Realität.

[BlackGirl]

Ich bemerk da im Alltag eher ein Nord-Süd-Gefälle. Ich hab einfach kein Zugang zum typisch bayrischen mia-sa-mia. Aus meiner Sicht, sind da einige Exemplare einfach nur sture Dickschädel.

[Kukie]

Ich glaube das ist einfach historisch bedingt aus den ganzen Kleinstaaten entstanden. Die Klammer Deutschland über vielen sehr unterschiedlich geprägten Völkern, die eigentlich nicht wirklich zusammengehören und wollen, weil von ihrer Mentalität und Prägung zu eigenständig.

[NewMorning]

Gibts diese regionalen, zum Teil großen, Unterschiede nicht in jedem Land?
Tiroler vs. Wiener, Norditalien vs. Mezzogiorno, in Frankreich zB Elsaß und Provence...
Von Schotten und Engländern bzw. Katalanen und Spaniern mal ganz zu schweigen.

Aber genau diese Differenzen machen für mich erst den ganz eigenen Charakter jedes speziellen Landes aus.

[BlackGirl]

Ja schon, es spricht ja nichts dagegen, daß da jede Region seine eigenen Traditionen pflegt. Ein Problem entsteht halt dann, wenn einer meint, er hätte eine Vormachtstellung oder das Recht den eigenen Weg anderen aufdrängen zu wollen. Die Kölner z.B. zwingen die Düsseldorfer ja auch nicht Kölsch zu trinken und "Alaaf" zu brüllen.

[killefitz]

Ich glaube das ist einfach historisch bedingt aus den ganzen Kleinstaaten entstanden. Die Klammer Deutschland über vielen sehr unterschiedlich geprägten Völkern, die eigentlich nicht wirklich zusammengehören und wollen, weil von ihrer Mentalität und Prägung zu eigenständig.

Immerhin haben die deutschen Kurfürsten es über Jahrhunderte hinweg geschafft, einen gemeinsamen König bzw. sogar einen Kaiser zu wählen und dessen Reichsgrenzen gingen weit hinweg über die deutschsprachigen.

Und nein, ich meine nicht Wilhelm 1 +2

[Kathy1975]

Also echt, ich wollte wie immer am Freitag einkaufen gehen. Was ist? Am Freitag ist in Berlin Feiertag, 75 Jahre - Tag der Befreiung. Ein Freund meiner Mutter hat das gesagt, ich habe mit ihr vorhin telefoniert und ich habe ihr gesagt, das kann nicht sein, bis ich im Internet nachgeschaut habe. Aber irgendwie glaube ich es immer noch nicht.

Ich weiss ist ein wichtiger Tag, aber das an diesen Tag in Berlin ein Feiertag ist, ist komplett an mir vorbei gegangen.

[sheela]

Also echt, ich wollte wie immer am Freitag einkaufen gehen. Was ist? Am Freitag ist in Berlin Feiertag, 750 Jahre - Tag der Befreiung. Ein Freund meiner Mutter hat das gesagt, ich habe mit ihr vorhin telefoniert und ich habe ihr gesagt, das kann nicht sein, bis ich im Internet nachgeschaut habe. Aber irgendwie glaube ich es immer noch nicht.

Ich weiss ist ein wichtiger Tag, aber das an diesen Tag in Berlin ein Feiertag ist, ist komplett an mir vorbei gegangen.

Also letzte Woche war am Freitag der 1. Mai und weißt du was wir gemacht haben? Wir waren Samstag einkaufen.

[minerva]

Wenn Ihr Berliner den Feiertag nicht wollt, ich würde ihn nehmen

Das Datum finde ich tausend Mal feiertagswürdiger als "unseren" Reformationstag. Der passt mir nur vom Datum her besser in den Kram, im Mai gibt es ja auch so genug Feiertage.

[Eggi]

Also echt, ich wollte wie immer am Freitag einkaufen gehen. Was ist? Am Freitag ist in Berlin Feiertag, 750 Jahre - Tag der Befreiung. Ein Freund meiner Mutter hat das gesagt, ich habe mit ihr vorhin telefoniert und ich habe ihr gesagt, das kann nicht sein, bis ich im Internet nachgeschaut habe. Aber irgendwie glaube ich es immer noch nicht.

Ich weiss ist ein wichtiger Tag, aber das an diesen Tag in Berlin ein Feiertag ist, ist komplett an mir vorbei gegangen.

ja, einmalig und auch nur in Berlin: https://www.berlin.de/special/jobs-u...in-berlin.html


Edit: nochmal, beschlossen wurde das letztes Jahr, gleichzeitig mit der Festlegung für den 8. März: https://www.berliner-zeitung.de/mens...iertag-li.6843

[earlybird]

... 750 Jahre - Tag der Befreiung.

...

... Ganz so lang ist es noch nicht her

[Üfli]

Also echt, ich wollte wie immer am Freitag einkaufen gehen. Was ist? Am Freitag ist in Berlin Feiertag, 750 Jahre - Tag der Befreiung. Ein Freund meiner Mutter hat das gesagt, ich habe mit ihr vorhin telefoniert und ich habe ihr gesagt, das kann nicht sein, bis ich im Internet nachgeschaut habe. Aber irgendwie glaube ich es immer noch nicht.

Ich weiss ist ein wichtiger Tag, aber das an diesen Tag in Berlin ein Feiertag ist, ist komplett an mir vorbei gegangen.

[Kathy1975]

... Ganz so lang ist es noch nicht her

75 Jahre meinte ich ja, habe es korrigiert.

[Tante Charlie]

Also echt, ich wollte wie immer am Freitag einkaufen gehen. Was ist? Am Freitag ist in Berlin Feiertag, 75 Jahre - Tag der Befreiung. Ein Freund meiner Mutter hat das gesagt, ich habe mit ihr vorhin telefoniert und ich habe ihr gesagt, das kann nicht sein, bis ich im Internet nachgeschaut habe. Aber irgendwie glaube ich es immer noch nicht.

Ich weiss ist ein wichtiger Tag, aber das an diesen Tag in Berlin ein Feiertag ist, ist komplett an mir vorbei gegangen.

Wurde das nicht wegen der Jammerei eingeführt, Ihr im Osten hättet so viel weniger Feiertage als beispielsweise der Süden?

[earlybird]

75 Jahre meinte ich ja...

... Weiß ich doch

Aber a propos Zeit. Kommt es euch auch so vor, wenn ihr an etwas denkt was ihr zB Anfang März gemacht habt, dass es sich anfühlt wie aus einem anderen Leben.
Und andererseits, ist es nicht verrückt, dass schon ein Drittel des Jahres vorbei ist?