Erfahrungsbericht eines dreiviertelstündigen Spaziergangs im Grünen.
Die ersten beiden auf schmalen Feldwegen. ca. 1.50 Meter Breite.
- zwei junge Frau, nebeneinander gehend, kommen mir entgegen. Man sieht mich seit vielen Metern, alles sehr übersichtlich. Ich laufe ganz rechts außen. Glaubt Ihr, die eine hätte sich kurz hinter die andere begeben, während sie an mir vorbeigingen? Nee, viel zu aufwendig. Es waren keine 50 cm zwischen dieser dummen Kuh und mir.
- Eine Familie auf Fahrrädern kommt auf mich zugefahren. Bin sichtbar seit über 100 Metern. Vater, Mutter, Kind. Die Mutter fährt vorne neben ihrem Mann und auch sie weicht keinen Millimeter. Keine 20 cm neben mir rauscht sie vorbei.
- auf einem Gehweg an einer Bushaltestelle: ich lauf auf die Bushaltestelle zu, man sieht mich schon zig Meter von weitem. Da steht eine mittelalte Frau in der Mitte des Gehwegs. Hinter ihr war mind. ein halber Meter Platz bis zu einem Zaun, sie guckt in meine Richtung, ich laufe weiter auf sie zu. Links von mir die Straße. Der fällt nicht mal im Traum ein, diesen halben Meter zurückzutreten. Sie bleibt stur in der Mitte des Gehwegs stehen. Ich musste mich umdrehen, gucken, ob hinter mir ein Auto kommt, dann musste ich auf die Straße treten, sonst wäre ich nicht ungestreift an ihr vorbeigekommen.
Solches und ähnliches erlebe ich jedes Mal, wenn ich unterwegs bin.
Die Umfrage gestern hat ergeben, dass über 90% der Deutschen mit den Einschränkungen einverstanden sind. Müssen mir immer die dummdreisten unbelehrbaren zehn Prozent begegnen?!