1. Es ging und geht doch darum, welche Lockerungen wohl zuerst möglich sind. Und das sind die, bei denen die Ansteckungsgefahr mit einfachen Mitteln weitgehend ausgeschlossen werden kann.
Es geht also nicht darum, welche Wirtschaftszweige wichtig sind, sondern welche Maßnahmen verantwortbar sind, wenn man will, dass die Infektionszahlen nicht wieder stark ansteigen.
2. So ganz unwichtig sind solche Einrichtungen nicht. Es wird ja ständig davon gesprochen, wie viele Menschen jetzt psychische Probleme bekommen, weil sie einsam sind oder weil man sich in Familien auf die Nerven geht und es zu erheblichen Konflikten kommt. Das könnte durch die Eröffnung von Möglichkeiten zu sinnvollem Zeitvertreib verbessert werden. Besonders, solange Kinder nicht in die Schulen und Kitas dürfen.
3. Kosten sind egal, die werden ja vom Staat betrieben (und ggf. bezahlt)? Zum einen stimmt das nur sehr begrenzt. Um bei dem Beispiel zu bleiben:
Der Zoo Berlin finanziert sich ohne staatliche Zuschüsse fast ausschließlich aus Umsatzerlösen (Eintrittskarten, Pacht für die Restaurants, Souvenirshops - insgesamt rund 80 % der Einnahmen) sowie zu rund 20 % aus Spenden und Nachlässen. Der Tierpark dagegen kann nur rund 60 % seiner Einnahmen aus Umsatzerlösen und Spenden erwirtschaften, er erhält knapp 40 % Zuschüsse vom Land Berlin (
Quelle: Geschäftsbericht 2018)
Wenn nun die Umsatzerlöse komplett wegbrechen, müsste das Land den Verlust auffangen. Also der Steuerzahler. Der wird allerdings schon sehr viel anderes bezahlen müssen, wegen Corona. Ich denke nicht, dass es Sinn macht, da immer auf den Staat zu zeigen. Das sind nämlich wir alle.
Mir geht es nur darum, Beispiele zu finden, wo man jetzt den wirtschaftlichen Schaden schnell wieder eindämmen könnte, ohne gleichzeitig ein nennenswertes Risiko für Neuinfektionen einzugehen. Dafür gibt es aber sicher auch noch andere Beispiele.