Zitat von
spector
Meinem Blutdruck zuliebe muss ich es mir nach Begaffung dieses Talk-Unfalls von der Seele schreiben:
Desirée Nick. Wo soll ich anfangen? Sie ist nurmehr ein Trauerspiel, das sich als Komödie missversteht. Ihre Koketterie mit der Rolle der ach so hemmungslos ordinär-spitzzüngigen Kaberettdiva in Tateinheit mit Grande Dame-Attitüde á la Berlin in den 1920er/30er Jahren wirkt allerspätestens seit Beginn dieses Jahrtausends wie ein ranziger Staubfänger ohne Wertsteigerung im Antiquariat der Unterhaltungsbranche. Heute gibt es sowas wie Lisa Eckhart (sollte man die beiden überhaupt vergleichen?). Souveräner, cooler, ohne Schaum vor dem Mund, sehr viel eleganteres Gift.
Dennoch ist La Keifende Nadder wie festgeschraubt in dem Selbstverständnis ihrer vorgestrigen Kleinkunstfigur: Übereinander geschlagene Marlene Dietrich-Beine, keck „ironisches“ Augenklimpern und die vermeintliche Berliner Schnauze nebst einer gewollten Damenhaftigkeit, die sie wohl durch eine maximal gespreizte Wortwahl herzustellen sucht. Letzteres kann Schill besser, so ganz ohne Karteikarten.
Das Ärgste an Nick ist aber ihre unreflektierte Selbstgerechtigkeit. Da kommen beim Einzug Neulinginnen wie Claudia und Eva an und ihnen weht als Erstes ein verbaler Shitstorm per Nick entgegen. Also komplett ohne Anlass. Obwohl die Villa nicht mal aus Lebkuchen war.
Sobald es aber nur eine laue Bö gegen Nick gab, drehte sie wieder auf bzw. ab. Ich hätte mir da einen Klon von ihr gewünscht. Die beiden hätten sich rund um die Uhr bekoffen, ohne das Geringste von Kritik aneinander zu merken.
Mangiapane. Dieses durch eine endlose Aufzählung von Champagnermarken gedunsene Gesicht, gestraft mit Hang zur tuckigen Grimassigkeit (Hass, Heulen, alles dasselbe). Und der ausschaut wie eine Kreuzung aus Udo Kier, Prinz Marcus von Anhalt, einer Satteltasche mit Augen und Pianotasten ohne Halbtöne.
Boh, hat mich genervt, wie ölig er sich da rauswinden wollte. Immer das Wiesel (BB12) im Hintergrund, ein feiger, glitschiger Backstage-Intrigant. Gestern: Ignoranz hat einen Namen. Die selbst feindliche Aufmerksamkeit ist anscheinend seine zweite Sonnenbank. Ein Grill wäre mir lieber gewesen, doch, ach:
Jochen Schropp. Wie immer Knopfaugen mit geronnenem Grinsen und Anspannung. Anscheinend will keiner sonst für Sat1 moderieren. So ziemlich alle anderen sind ja schon zur Konkurrenz abgewandert, außer der schlimmen, kunstheiteren Frühstücksfernsehen-Clownerie. Ich möchte nicht wissen, was Schropp Gestern für´s Nixtun erhalten hat. Gibt es sowas wie ein hochpreisiges ALG 2 in der Sendergruppe? Sat VI?
Ansonsten.
Pinks Gesicht war im Standby-Modus, bis sie durch Fragen erweckt wurde und ihre Katzenbergernummer ableisten konnte.
Bei Dobie dasselbe. Ich bewundere seit Promi-BB beider Visagendisziplin, dass da nicht ausversehen ein Sabberfaden aus den offenen Mündern floss. Na ja, bei Janine wurde das ja permanent durch Nahrungsaufnahme gestoppt. Die zwei sind halt im Oberstübchen spartanisch möbliert. Tobias wirkte übrigens bei Evas Fake-Vorwurf hilflos erwischt.
Apropos. Eva wollte eine Bombe platzen lassen, einigte sich aber auf einen auswegigen Blindgänger. Süße Maus, aber für mich mit Vorsicht zu genießen (was sie mich alten Sack eh nicht mehr möchten wollte).
Wobei wir bei Schill wären. Er vermisste das „Spannungsverhältnis“ zwischen den Geschlechtern. Wie in den guten alten Rathauszeiten. Nu kann er sich ja mit brasilianischen „Dienstleisterinnen“ ent-spannen. Allerdings wirkt da wohl seine Brieftasche charmanter, als seine sonore Stimme und überbetonte Hochsprache.
Carina aka „Howard. The Duck“ tat mir fast leid. Nur fast.
Claudia Opfert war wie immer im falschen Film und ließ das auch merken.