Für die rund 25.600 Beschäftigten in den Warenhäusern Kaufhof und Karstadt sowie Karstadt Sports und Karstadt Feinkost hat sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit den Arbeitgebern auf eine Tariflösung verständigt. Für Kaufhof und Karstadt Warenhaus, die im Januar 2020 verschmolzen werden, wurde ein Tarifvertrag vereinbart. Für Karstadt Sports und Karstadt Feinkost wurden verbindliche Eckpunktepapiere vereinbart, die eine verbindliche Rückkehr zum Flächentarifvertrag fest vereinbaren.
"Wir haben heute nach schwierigen und langen Verhandlungen einen für die Zukunft der Beschäftigten wichtigen Tarifvertrag abgeschlossen. Wir haben
für die nächsten fünf Jahre eine umfassende Standort- und Beschäftigungssicherung vereinbart sowie die verbindliche und vollständige Rückkehr in die Flächentarifverträge des Einzelhandels ab Januar 2025. [...]
Orhan Akman, ver.di-Verhandlungsführer, fügte hinzu: "Um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen, braucht es unter anderem dringend notwendige Investitionen. Wir haben erreicht, dass bis September 2020 mindestens 700 Millionen Euro in das Unternehmen verbindlich investiert werden. Außerdem ist vereinbart, dass auch Management und leitende Angestellte ihren Beitrag zur Sanierung leisten. Die Stärke des Warenhauses gegenüber dem Onlinehandel ist motiviertes Fachpersonal. Die Beschäftigten haben immer wieder
klargemacht: Wertschätzung drückt sich auch durch Tarifbindung aus. Deswegen ist die Rückkehr in die Tarifbindung sowie die vereinbarte Mitsprache bei der künftigen Ausrichtung des Warenhauses ein Riesenerfolg. ver.di erwartet, dass die Geschäftsführung nun die Stärken des Warenhauses zusammenführt und die stationären und Online-Vertriebskanäle sinnvoll ausbaut und vernetzt."
Der Tarifvertrag für Kaufhof und Karstadt Warenhaus gilt für fünf Jahre (Ende Laufzeit: 31. Dezember 2024) und sieht im Detail vor:
Eine Standortsicherung für alle Filialen einschließlich der Doppel- und Mehrfachstandorte bis Ende 2024.
Eine Beschäftigungssicherung, das heißt den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen, bis Ende 2024.
Eine Investitionszusage von insgesamt mindestens 700 Millionen Euro bis September 2020.
Keine Entnahme von Lizenzgebühren oder Gewinnen aus den Unternehmen bis Ende 2024.