Nochmal zu Schweden: Ich sehe das auch nicht als Wettbewerb, dafür ist das Thema viel zu ernst. Aber die Folgen von Fehlentscheidungen sind in dieser Krise u.U. dramatisch, was umso schlimmer ist, weil im Voraus niemand wirklich sagen konnte, was die richtigen Entscheidungen sein würden.
Bei jeder einzelnen Entscheidung muss man prüfen, ob damit das angestrebte Ziel überhaupt erreicht werden kann und welche unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten sind. Man muss immer wieder abwägen.
Was am Ende am besten funktioniert hat, wird man wohl erst in fünf Jahren (oder mehr) beurteilen können. Wenn man weiß, wo wie viele Menschen gestorben sind oder schwer an COVID-19 erkrankt waren, und wie die Wirtschaft die Maßnahmen gegen das Virus verkraftet hat.
Allerdings wird es dabei auch Verzerrungen geben, denn innerhalb der EU werden die finanzstärkeren Länder den schwächeren helfen (müssen), egal auf welchem Weg. Auch Deutschland wird nicht nur die eigene Wirtschaft stützen können. Aber gerade als Exportnation braucht man ja auch künftig zahlungskräftige Kunden...
Wichtig ist für mich dabei zweierlei: der Lerneffekt durch die Krise (Lernen, welche Entscheidungen richtig und welche falsch waren, und wie man die richtigen gefunden hat) und die Bilanz, welche Politiker/ politischen Kräfte dabei am wenigsten Fehler gemacht haben.