Ich arbeite ja in der Hospizbegleitung und wir dürfen zur Zeit auch nicht in die Altenheime, sondern nur in die reinen Hospize.
Wenn ich aber an den Anfang der Fälle in Deutschland denke, wo ich noch einige Gespräche mit den alten Menschen führen konnte, dann ist es sehr unterschiedlich. Die meisten erklärten mir, dass sie lieber Besuch empfangen würden, als alleine im Heim zu sitzen und gerade aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Pflegekräfte, haben sie noch weniger Ansprache.
In dem Altenheim, wo eine Bekannte von mir arbeitet, ist Corona ausgebrochen und sie haben auf ihrer Station 18 alte Menschen verloren von 40 Menschen. Seitdem die alten Menschen diese Erfahrung gemacht haben, wie schnell es gehen kann, wollten alle restlichen Bewohner keinen Besuch, auch jetzt nicht, wo sie wieder Besuch bekommen dürfen.
Ich denke, es kommt auch sehr darauf an, wie fit die alten Menschen noch sind und ob z.B. Demenz im Spiel ist. Je agiler sie sich noch fühlen, je eher ist das Bedürfnis vorhanden, doch noch nen bisschen auf dieser Welt bleiben zu wollen.
Was mir aber in den Gesprächen auffiel bei meinen Menschen, die ich begleite. Das mir ganz viele sagen, dass sie froh wären, dass auf sie keine Rücksicht mehr genommen werden muss, weil es ja eh bald vorbei sei. Die Vorstellung, dass andere Menschen für sie "Opfer" bringen, ist für sie schwer zu ertragen.
Grundsätzlich würde ich sagen, einsam zu sein und einsam zu sterben ist für viele der traurigere Weg