Russland steht an einem andern Punkt in der Krankheitswelle, von den positiv Getesteten gelten in Russland aktell 221'774 als aktive Fälle bei steigenden Zahlen - Deutschland weist noch 12'712 aktive Fälle auf und befindet sich am Ende der Kurve.
Bei Russland kamen heute 8849 neue Fälle hinzu, plus 127 Tote. Da werden die Todeszahlen noch steigen.
Quelle worldometer
Die Todeszahlen lassen sich (wenn überhaupt) erst in ein, zwei Monaten vergleichen
Die Zahlen zu Österreich stimmen auch nicht ganz. Bis zum heutigen Stand haben wir 16 353 Infizierte und nicht wie in dem Link angegeben 16 404. Ist zwar nicht viel um, aber wie die auf diese Zahl kommen ist mir trotzdem rätselhaft. Auch bei den Toten gibt es zwischen gemeldeten und bestätigten gemäß EpiG, Differenzen.
Und wir haben rund 8.000 Tote auf 80 Millionen. Das sind wiewiel 0,--- Prozent?
Ich will das echt nicht aufrechnen, aber im Nachhinein (ist man immer schlauer) stimmt echt das Verhältnis nicht.
Mich erinnert das immer an den Fall: Stell dir vor, ein Flugzeug mit 90 Passagieren ist von Terroristen gekapert und fliegt auf eine Großstadt mit einem AKW zu.
Ein böses Dilemma, ich weiß. Dedeli hat es hier schon früh skizziert (ich war damals noch dagegen). Die Kollateralschäden einer nie da gewesenen Wirtschaftskrise werden psychosozial immens sein. Alten-/Pflegeheime vs. breite Masse.
Ich (bis Juli alter Sack von 53) kenne viel Jüngere, die jetzt schon depressiv dümpeln. Studenten, die sich zu sehr mit sich selbst beschäftigen, weil sie auf sich selbst zurück geworfen sind. Junge Familien, die sich überdenken.
Ich selbst merke an mir extrem depressive Zustände mit plötzlichem Hang zu Psychosen. Und frage mich zynisch: Sind es die Nullkomma Toten wert?
Diese Frage ist halt so unbequem wie fast unbeantwortbar.
Geändert von spector (22-05-2020 um 03:01 Uhr)
Es stimmt beides, viele Russen werden nicht so alt wie Italiener oder Deutsche.
Letzteres muss man einfach unterstellen, für Putin ist es immer ein Herzinfarkt, was durch Corona ausgelöst wurde. Man bräuchte mal die Zahlen von Herzinfarkten und Lungenentzündungen in Russland.
Aber da bekannt ist, dass das russische Gesundheitssystem marode ist können es nicht so wenig Tote sein.
Geändert von Serge (22-05-2020 um 02:48 Uhr)
welches Verhältnis stimmt da nicht? zu den Maßnahmen?
ich fürchte es wird ständig vergessen, dass hier medizinisches- und Pflegepersonal sovie Ärzte in erhöhtem Maße ihre Gesundheit oder gar ihr Leben riskieren, um diese vielen Erkrankten am Leben zu halten.
deshalb hinken auch die Vergleiche wie "an Herzinfarkt oder Verkehrsunfällen sterben jährlich mehr Menschen"
mag ja sein, aber bei all den anderen Erkrankungen oder Verletzten steckt sich niemand an. da handelt es sich nunmal nicht um unberechenbare Tierseuchen die gerade auf den Menschen übergesprungen sind.
das geht jetzt nicht an dich, aber man muss sich das einfach vor Augen führen.
wer sich hinstellt und sein Recht auf Infektion einklagt oder glaubt "alles halb so wild", der "scheißt" auf die Gesundheit all dieser Fachkräfte, den die sind letztendlich in Zugzwang sich aufopfern zu müssen und mit oft nicht adäquater Schutzausrüstung Menschen zu behandeln die Viren ausstoßen, mit denen sonst nur in einem Hochsicherheitslabor geforscht wird.
diese Ignoranz und dieser Egosimus regen mich echt auf.
der Druck für diese Berufsgruppen, zwischen der Verantwortung für ihre Patienten und der Verantwortung für sich selbst, ihren Familien und dem Recht auf eigene Unversehrtheit muss ungeheuerlich groß sein.
vor diesem Hintergrund ist jeder Coronakranke einer zuviel und wer sich fahrlässig infiziert, begeht damit auch "potentielle" Körperverletzung dem medizinischen Personal gegenüber. das kotzt mich so richtig an.
auch bei der Idee der Herdenimmunität wurde sowas vollkommen ausgeblendet.
als ob diese Menschen "Lepranonnen" von vor 300 Jahren wären, die sich dann gefälligst aufzuopfern haben oder zusehen müssen, wie sie das Ding geschaukelt bekommen.
Abends gibt es dann im TV "Durchhaltebeifall"
ich bekomme da richtig Wut auf diese Demonstranten. die wollen mit ihren Wehwechen alle behandelt werden, irgendwann, von den Menschen, auf deren Gesundheit sie jetzt pfeifen.
In dieser besonderen Lage macht sich sehr viel stärker als sonst bemerkbar, dass eben jeder durch seine individuelle Brille schaut. Wer jetzt konkrete Schwierigkeiten hat, findet natürlich die Maßnahmen, die zu diesen Schwierigkeiten führen, falsch oder überflüssig und lehnt sie ab. Wer dagegen keine besonderen Schwierigkeiten hat, sieht eher das Positive in der Situation: z.B. weniger Luftverschmutzung, eine spürbare Entschleunigung des Lebens etc.
Wer keine bedrohlichen finanziellen Einbußen hat, aber durch COVId-19 besonders gefährdet ist oder
Angehörige/Freunde hat, die besonders gefährdet sind, wird jede Schutzmaßnahme begrüßen. Und umgekehrt...
Wo das Geld knapp wird, ist verständlicherweise keine gute Laune zu finden, und wo Existenzängste entstehen, dürfte es schwer sein, noch einen Blick zu haben für das Positive.
Die Situation prägt den Gedanken.
In meinem persönlichen Umfeld kenne ich niemanden, der durch Corona ernsthaft in finanzielle Schwierigkeiten gekommen ist oder absehbar zu kommen droht. Dafür gehören aber etliche zu den Risikogruppen. Klar, dass ich deshalb lieber mehr Sicherheit habe und auch die Kontaktbeschränkungen etwas länger durchhalte als die, die den Ausnahmezustand im Portemonnaie spüren.
Aber wir alle müssen versuchen, auch mal durch die Brille der anderen zu gucken. Die einen müssen die existenziellen Sorgen (ob gesundheitlich oder finanziell) der anderen verstehen und akzeptieren - und wir müssen versuchen, Kompromisse zu finden, die möglichst viele schützen. Auch in beiderlei Hinsicht.
Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Politiker, aber auch wir alle in der Umsetzung der Maßnahmen. Das ist ein ständiges Ausbalancieren und verdammt nicht einfach. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir nur so mit dem geringstmöglichen Schaden durch diese Zeit kommen.
Je besser wir jetzt die Gesundheit schützen, desto schneller können wir wieder zu halbwegs normalen Zuständen zurückkehren und damit auch die Wirtschaft schützen.
Dazu gibt es eine aktuelle Studie, über die dieser Tage im Deutschlandfunk berichtet wurde: Corona-Maßnahmen: Was geht vor - Wirtschaft oder Gesundheit?
@spector
Dann hoffe ich, dass Dein Vater für Deine Mutter etwas erreichen kann. Und dass Du bald wieder eine positive Perspektive für Dich und Deine Familie hast.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
https://www.zdf.de/nachrichten/polit...ml#xtor=CS5-62Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will bald die Grundlage für mehr Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und Pflegeheimen schaffen. Zur Zeitung "Welt" sagte er: "Mein Ziel ist es, noch im Mai eine Verordnung vorzulegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht."
Wenn Patienten und Bewohner aufgenommen oder verlegt werden, sollten Sars-CoV-19-Tests die Regel sein.
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