Dass die Heteros in der Serie entweder homophob oder rassistisch waren, stimmt natürlich nicht.
Die Rolle der besten Freundin war tatsächlich eher unnötig - ich habe sie so gedeutet, dass sie den Heterozuschauer irgendwie an die Hand nehmen soll.
Einige Kritikpunkte von dir verstehe ich, andere nicht so sehr.
Ich glaube, dass die Serie sich mehr Zeit hätte nehmen sollen, damit alles nicht so abgehakt wirkt.
Zu dem Klischeehaften: Klischees gibt es doch, weil es sie gibt (ich kann das anders schlecht ausdrücken
): Ich zum Beispiel hätte es seltsam gefunden, wenn in Berlin junge bis mittelalte Schwule nicht beim "Ficken, Feiern, Flirten" und nicht in Saunen und Clubs gezeigt würden. Das wäre nicht nur für Berlin halt falsch.
Und das sich fast alle Dialoge ums Schwulsein drehten, sehe ich auch nicht so wie du. Ja, es wurde viel darüber gesprochen (denke, das war auch bewusst so gemacht), aber es wurde ja auch allgemein über Liebe und Beziehungen gesprochen. Bzw. deren Rollenmodelle/Lebensentwürfe kann man ja 1 zu 1 auch für eine Heteroserie umsetzen. Und da käme dann ja als Kritikpunkt nicht sowas wie "gefühlt jeder Dialog drehte sich ums Heterosein". Dass die sich zum Beispiel gegenseitig mal vom Coming-Out erzählen, finde ich total normal.
Ich mochte, wie die Hauptpersonen inszeniert wurden: Da gab es halt den eher Tuckigen, bei dem man stark merkt, dass er schwul ist. Die anderen 3 waren ja eher "straight" umgesetzt - offen schwul, aber unaufgeregt.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht ganz objektiv bin. Hab mich etwas in Vince verknallt.
Ich musste gestern auch an "Queer as Folk" (die kanadische Version) denken - die habe ich so geliebt. Und die Serie steckte auch voller Klischees und klischeehaften Figuren (viel mehr als in "All you need"). Es scheint wohl so, dass ich sowas mag.