Am Freitag stellte sich da heraus, dass der Berliner Polizist Detlef M. nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz tagelang sensible Polizeiinformationen mit einer Telegram-Chatgruppe der AfD geteilt haben soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Geheimnisverrats gegen den Beamten, der zudem AfD-Mitglied ist.
Aber seine Verbindungen reichen noch tiefer ins extrem rechte Milieu: M. hat sich in dem der taz vorliegenden Mailverkehr mit dem mutmaßlichen Rechtsterroristen Tilo R. ausgetauscht, Hauptverdächtiger der Anschlagsserie in Neukölln. In den Schreiben geht es darum, ob AfDler eine antirassistische Veranstaltung in der Neuköllner Buchhandlung Leporello besuchen sollten. Zehn Tage später wurden deren Scheiben eingeschlagen, einen Monat später brannte das Auto des Buchhändlers. (...)
Später am Freitagabend wird ein Berliner SEK-Beamter bei einem Einsatz mit einem T-Shirt der Marke „Grunt Style“ fotografiert, eines militaristischen Modelabels, das in der amerikanischen Alt-Right-Bewegung und bei White Supremacists beliebt ist und damit wirbt, die „patriotischste Marke der Welt“ zu sein.
Am Samstag dann knüppelten Berliner Polizist:innen auf der „Black Lives Matter“-Demo junge Schwarze und People of Color zusammen. Eines der Opfer wollte deeskalieren. Ein Polizist habe daraufhin gesagt: „Sei ruhig, sonst werde ich dich gleich ins Krankenhaus prügeln.“ So kam es dann auch. Betroffene sprechen von rassistischer Polizeigewalt, Videos legen diese nahe: Vor allem Schwarze und People of Color wurden angegangen.