Aktien - Anleihen - Finanzen

[Claudia]

Ja, bei Aktien, die immer mal schwanken, KANN sich das lohnen. Vor allem, wenn du einen Broker hast, bei dem die Tradinggebühren nicht allzu hoch sind.

Das Problem ist halt: Es kann glücken, du verkaufst die Aktie heute und kaufst sie nächste Woche billiger zurück.

Aber du kannst auch Pech haben: du verkaufst die Aktie, und sie steigt und steigt.

[NewMorning]

Ich kaufe für 50.
Verkaufe für 100.
Hab ich 50 Euro gemacht. Abzüglich Kapitalertrag, Soli usw, sagen wir 30%, bleibt sagen wir mal 35 Euro Gewinn?

Dann wird der nächste Einstiegspunkt ja nicht bei 50 sein.
Sondern vielleicht bei 80.
Das heißt, meine ersten 50 plus 30 aus dem Gewinn gegen dafür weg.
Hab ich nur noch 5 Euro.

Lohnt sich nicht wirklich.

Wo ist mein Denkfehler?
Dass ich in absoluten Zahlen rechne und 5 Euro zu wenig sind?
10% Reingewinn klingt ja wiederum gut?

Wie sehr ihr das?
Kaufen und halten, egal was kommt?

Wenn du die Aktie bei 100 verkaufst, kannst du sie ja nicht bei 80 wieder einkaufen. es sei denn, du wartest, bis der Kurs wieder entsprechend gesunken ist. Dann hast du halt wieder die gleiche (oder die selbe) Aktie wie vorher im Depot.
Ob da unterm Strich noch ein kleiner Gewinn übrig bleibt, kann sein. Hängt von den Gebühren, deiner steuerlichen Situation usw. ab.
Aber es widersprcicht halt deiner ursprünglichen Strategie von "kaufen und lange halten". Ich halte diese Strategie grundsätzlich für richtig. Du ersparst dir damit den ewigen Streß: wann verkaufen? wann wieder Kaufen? Um wieviel ist der Kurs gestiegen/gesunken?

[Sabuha]

Aber es widersprcicht halt deiner ursprünglichen Strategie von "kaufen und lange halten".

Ja
Das war ja meine Überlegung - soll ich die Strategie ändern?
Macht "buy and hold" eventuell nur dann Sinn, wenn man mit 25 dann schon für 50.000 was kaufen und liegen lassen kann.

Hätte ja sein können, dass jetzt alle "ja klaaaaaaaar" sagen

[Claudia]

Bei der Kapitalanlage ist die Zeit grundsätzlich auf deiner Seite, je länger du anlegst, desto mehr Geld hast du am Ende (wobei die Rendite bei Aktien natürlich nicht so zuverlässig planbar ist wie bei Spareinlagen mit festem Zinssatz, dafür ist die Renditechance höher).

Von daher ist es für den 25jährigen natürlich schön, wenn er 50.000 anlegen und bis zur Rente liegenlassen kann. Ein 50jähriger, der 50.000 bis zur Rente anlegt, hat am Ende nicht so viel wie der 25jährige, wenn wir davon ausgehen, dass beide die gleiche durchschnittliche Rendite erzielen.

Aber nochmal:

Es gibt keine Garantie, dass der Kurs einer Aktie sich in Zukunft weiterhin so entwickelt wie in der Vergangenheit. Und die Kurse an den Börsen sind nicht immer rational.

Wenn du eine Aktie jetzt teuer verkaufst und hoffst, sie nach einem Kurseinbruch billiger zurückzukaufen, kann das klappen. Muss aber nicht.

Deine Entscheidung, ob du das Risiko eingehen willst.

[Sabuha]

Deine Entscheidung, ob du das Risiko eingehen willst.

Klar, da muss ich wohl überlegen, welche Aktien ich wirklich und warum langfristig halten will.
Wenn ich sie dann nicht günstiger nachkaufen kann, ist das dann vielleicht ärgerlich (oder auch nicht) und entsprechend entscheiden.

Du sagtest, du hast ein Zockerdepot.
Wie wählst du da deine Aktien aus bzw. wie planst du Ein/Ausstiege? Bzw. auf welche Zeiträume zielst du ab? Täglich oder hältst du auch ggf. paar Wochen?
Mit Charttechnik usw.? Du bist ja vom Fach und kannst das vielleicht

[Claudia]

Das "Zockerdepot" habe ich bei Trade Republic, eben wegen der geringen Tradinggebühren. Da kann man auch mal kleinere Beträge investieren, ohne dass die Gebühren einen eventuellen Gewinn gleich auffressen.

Da hatte ich letztes Jahr z.B. Lithium-, Wasserstoff- und Cannabisaktien.

Inzwischen trade ich da aber nicht mehr, sondern habe Sparpläne auf spekulativere Aktien wie Zoom, Veeva, Carvana, Peloton, SolarEdge. Die sind 2020 alle gut gelaufen, im Moment aber nicht so, aber längerfristig sehe ich da Chancen.

Traden ist doch nicht so meine Welt. Sparpläne gehen bei Trade Republic ab 10€, gehen also auch mit kleinerem Geld.

[Claudia]

Nur zu Unterhaltungszwecken, keine Kaufempfehlung:

Die Dermapharm Holding (A2GS5D) stellt in Lizenz den Impfstoff für Biontech her, bisher in Brehna bei Leipzig und demnächst auch noch in Reinbek bei Hamburg.

https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...0429-99-406528

[moki]

Hat jemand Erfahrungen mit ETF?

[Claudia]

Ein bisschen, aber hauptsächlich lege ich direkt in Aktien an.

Als langfristige Anlage für Leute, die sich nicht intensiv um ihre Geldanlage kümmern wollen, würde ich einen ETF auf den MSCI World empfehlen, der legt breit gestreut weltweit an.

[chucky]

gute ETF-Suche-Seite, sowie viele Erklärungen dazu

https://www.justetf.com/de/


MSCI World für weltweite Aktieninvestments ist perfekt (da gibts aber auch verschiedene)

[Claudia]

Hauptunterschied ist, ob die ausschüttend oder thesaurierend sind.

[chucky]

das auch, ich meinte aber, dass es den normalen gibt, sowie Minimum Volatilität oder Value usw.

[moki]

Danke Euch!

Bisher waren eher Immobilien und Gold mein Thema, an Aktien habe ich mich nicht getraut und habe auch ehrlich gesagt keine Zeit, um mich damit gross zu beschäftigen.

[Claudia]

Dann ist ein stinknormaler Welt-ETF eine gute Wahl.

Ich habe den hier:

https://www.justetf.com/de/etf-profi...n=IE00B3RBWM25

Hier ist noch eine Liste mit weiteren Welt-ETFs:

https://www.justetf.com/de/find-etf....x=MSCI%2BWorld

[NewMorning]

moki, wenn du dich nicht groß damit beschäftigen willst, ist so ein ETF das richtige für dich. Ein bißchen einlesen musst du dich natürlich schon, aber einiges wurde hier ja auch schon angesprochen.
Der Vorteil von Aktien bzw ETFs gegenüber Immobilien ist halt die größere Flexibilität. Wenn du schnell Geld brauchst, ist so ein EZF-Anteil schneller verkauft als eine Wohnung.
Von Gold halte ich persönlich gar nichts. Langfristig ist sicher eine gute Wertsteigerung drin, aber mir ist das zu spekulativ.
Und wenn es wirklich hart auf hart geht, wird der Goldbesitz auch schnell mal verboten. In den USA z.B. zwischen 1933 und 1973.
Und dann gibts natürlich die Untergangspropheten, die den Währungszusammenbruch herbeireden wollen und ihr Vermögen mit Goldbarren und -münzen rettel wollen. Ich frag mich nur, was dei dann machen, wenn sie beim Bäcker fünf Semmeln kaufen wollen: ein Stück von ihrem Goldbarren runtersäbeln?

Bitte nicht falsch verstehen: es gibt sicher auch GRünde für Gold als Anlageobjekt. es entspricht halt einfach nicht meinen Vorlieben.