Spannendes Interview mit Sarah Wiener in der Neuen Zürcher Zeitung:
Es gibt kein Recht auf Fleisch
(Keine Bezahl-, aber eine Registrierschranke.)
Spannendes Interview mit Sarah Wiener in der Neuen Zürcher Zeitung:
Es gibt kein Recht auf Fleisch
(Keine Bezahl-, aber eine Registrierschranke.)
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Geändert von ManOfTomorrow (02-07-2020 um 09:55 Uhr)
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Es geht hier einfach darum, dass sich bei den Bauern, wie im Artikel geschrieben, bis zu 100.000 Schweine pro Woche (!) "anstauen", die ansonsten geschlachtet worden wären, nun aber in den Ställen verbleiben. Du kannst Dir ausrechnen, wie viele dass dann in z.B. 4-5 Wochen sein werden. Die Frage, die sich dann stellt: Was passiert mit diesen Schweinen? Die Ställe werden ja nicht automatisch größer. Gehen Sie elendlich ein, wenn sie noch mehr zusammengepfercht werden? Breiten sich Krankheiten aus? Müssen Schweine notgeschlachtet werden und dann entsorgt?
Man kann das bestehende System aus guten Gründen ablehnen. Man kann aber ein als schlecht angesehenes System nicht einfach so von heute auf morgen großflächig lahm legen, ohne die Auswirkungen auf ein auf dieses System abgestimmtes und getaktetes System dahinter zu beachten. Denn dann könnte es sein, dass das Leid der Tiere noch größer wird als ohnehin schon.
Im Bereich der Arbeitsbedingungen soll es ja Änderungen geben, in dem Werkverträge verboten werden sollen. Ob das aber rechtlich überhaupt untersagt werden kann, ist fraglich. Und solange das nicht geklärt ist, ist es legitim, unter dem momentan erlaubten Status Quo weiterzuarbeiten.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Als "Berater", die Influencer ohne Instagram-Konto:
Dem kommt aber auch immer etwas dazwischen...Demnach ist der ehemalige Bundeswirtschaftsminister seit März 2020 bis mindestens Ende Mai 2020 für den Konzern tätig gewesen. Gabriel erhielt bislang offenbar ein Pauschalhonorar von 10.000 Euro im Monat sowie ein zusätzliches vierstelliges Honorar für jeden Reisetag. Die Tätigkeit sollte auf zwei Jahre angelegt sein.
Letztens dachte ich, woher kommt mir die Beschreibung der Verhältnisse bei Tönnies so bekannt vor?
Dezember 2014, in einem Lindholm-Tatort ("Der sanfte Tod") war es, der Autor und Regisseur Alexander Adolph beschrieb die Situation der Werkvertragsarbeiter so:
2014!In der Realität geht es schlimmer zu als in unserem Film. Wie diese Männer, die für lächerliche Stundenbeträge in unmenschlichen Schichten Schwerstarbeit leisten müssen, behandelt werden, das ist eine Form moderner Sklaverei. Aus Rumänien oder Bulgarien werden sie von modernen Menschenschmugglern unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Deutschland gebracht, wo sie ihre Pässe abgeben müssen und in Zehn-Stunden- Schichten für absurd wenig Geld schuften. Angestellt werden diese Leute nicht von den Schlachthofbetreibern, sondern von Sub-Sub-Subunternehmen. In ihren furchtbaren Behausungen sorgen mitunter Motorradbanden für Recht und Ordnung. Das ist nicht ausgedacht. Das ist so.
2015 bezeichnete Sigmar Gabriel (SPD) die Ausbeutung als „Schande für Deutschland“.
Von der Wurst angelockt, konnte Gabriel kaum widerstehen.
Man muss sich mal klar machen, was Sigmar Gabriel wegen der "freiwillige(n) Selbstverpflichtung" an seinen Wurstfingern kleben hat. Weitere fünf Jahre Ausbeutung der Werkvertragsarbeiter. Gabriel, der ehemalige Vorsitzende der SPD, hervor gegangen aus Allgemeine Deutsche Arbeiterverein, Sozialdemokratische Arbeiterpartei und der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands.Der damalige Bundeswirtschaftsminister wurde daraufhin von Clemens Tönnies persönlich durch den Großschlachthof in Rheda-Wiedenbrück geführt. In der Folge einigte sich Gabriel mit den von Tönnies angeführten Fleischkonzernen auf eine freiwillige Selbstverpflichtung zum Schutz von Werkvertragsmitarbeitern. Gabriel war also am Zustandekommen eben jener Regelung beteiligt, die nun parteiübergreifend als gescheitert und zu lasch bezeichnet wird.
Krönender Abschluss der Heuchelei: ein Beratervertrag bei Tönnies in diesem Jahr.
Sogar in der Familie Tönnies war klar, wie die Außenwirkung sein würde:
Für mich ist die Frage beantwortet.Der F.A.Z. liegt ein Schreiben vom 26. Februar vor, in dem der mit Unternehmenschef Clemens Tönnies zerstrittene Miteigentümer [Robert Tönnies] eindringlich vor einem „Imageschaden“ für das Unternehmen warnt. Ein Beratervertrag für Gabriel könne als „nachträgliche Belohnung“ für den Minister aufgefasst werden. In der Öffentlichkeit könnte die Frage gestellt werden, ob Gabriel als Bundeswirtschaftsminister dem Konzern im Streit um die Werkverträge und der Niederschlagung einer Kartellstrafe „hilfreich zu Seite“ gestanden sei.
Stimmt. Aber andere Unternehmensberater haben eine entsprechende Ausbildung und berufliche Laufbahn, sie bekommen das nicht als ein um fünf Jahre verspätetes Geschenk für politischen Einfluss, der skrupellose Ausbeutung legalisiert hat.10.000 Euro im Monat mögen „für normale Menschen“ zwar viel Geld sein, erklärte Gabriel. „Aber in der Branche ist das kein besonders hoher Betrag.“
Mich macht das unglaublich wütend, wie diese Geschichte scheinbar folgenlos für Gabriel versickert.
Das System stinkt an allen Ecken und Enden
Warum können so viele Menschen den Hals einfach nicht voll kriegen?
Tu, was du kannst mit dem, was du hast, dort, wo du bist -
jetzt ist der beste Moment.
Womöglich steckt diese Haltung seit Urzeiten in uns Menschen drin, war in der Urzeit mal sinnvoll und heute nicht mehr, aber so schnell scheint die Evolution die Wandlung auch nicht hinzukriegen. Schade eigentlich!
Das Geheimnis des Könnens ist Wollen.
Lächel mal wieder, auch wenn's saumäßig schwerfällt.
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
Es wird Zeit für ein Lobbyregister.
"There is no glory in prevention." Christian Drosten, 12.03.2020
Ich bin eher dafür, dass Politiker überhaupt keine Nebentätigkeiten ausüben dürfen; auch z.B. nach Ausübung eines Ministeramtes. Warum auch?
Selbst wenn ein Minister in Unehren nach 3 Monaten aus dem Amt fliegt, hat er bereits Rentenansprüche, die sich ein Normalsterblicher nicht erarbeiten kann.
Da braucht's keine Zusatzeinkünfte; echt nicht.
Ehrenamtlich in Vereinen mit guten Zielen (Menschenrechte, Tierschutz etc.) sind okay; aber alles, was drüber raus geht: Nein....
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
Bisschen unlogisch die Frage, gel?
Es ging um Politiker und Nebentätigkeiten, und nicht um Ex-Politiker.