Ohne die Diskussion neu entfachen zu wollen: Aber auch wer sich totfährt kann Andere mit in den Tod reißen. Und dass die Mitmenschen von Alkoholikern in vielen Fällen sowohl körperlich als auch seelisch leiden können, ist ebenfalls unbestritten. Das Ausmaß der betroffenen Personen ist bei der Pandemie noch einmal ein ganz anderes, das gebe ich zu. Aber auch der Straßenverkehr und die Alkoholsucht sind keine Inseln, die nur die verantwortlichen Personen betreffen.
In eine Steinplatte gemeißelt und mit einem Eselskarren losgeschickt.
Genau so eine Situation hatten wir am Mittwoch in einem Restaurant (Raststätte). Drei Typen ohne Maske wollten rein, die Bedienung hat erst sehr freundlich, dann zunehmend energischer darauf bestanden, dass sie Maske trugen. Der eine, der keine Maske hatte, musste schließlich eine kaufen (für 1,50 Euro). Ich fand es gut, dass man keine Ausnahme gemacht hat. Es war alles sehr deutlich ausgeschildert, auf die Maskenpflicht wurde klar hingewiesen etc.
Ich wollte es noch reinschreiben, weil man ja die Uhr danach stellen kann, dass diese Argumente kommen...
Es ist aber schon etwas anderes, ob ich in einer Pandemie mit jeder weiteren Ansteckung eine exponentielle Verbreitung befördere oder ob ich (Beispiel Alkohol) die Personen in meinem Umfeld belaste oder beim Autofahren (das übrigens durch zahllose Regeln zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer reglementiert ist, Thema Gurt etc., hatten wir ja alles auch schon x-mal) die Menschen in meinem unmittelbaren Umkreis gefährde. Das ist alles schlimm, und deshalb wird ja auch im möglichen Rahmen etwas dagegen getan.
Alkohol könnte man natürlich auch komplett verbieten - ich hätte damit kein Problem. Andere aber offensichtlich schon, und ich möchte nicht wissen, wie viele Arbeitsplätze von dieser Industrie abhängen. Zumal Alkohol in geringen Mengen ja weniger bedenklich ist. Das kann man also nicht wirklich vergleichen.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Nein. Hochgerechnet auf über 500.000 Corona-Todesfälle plus eine ungeklärte Anzahl Überlebender mit schwereren Folgen ist das eine verschwindend geringe Minderheit. Es wird über diese nur im Verhältnis deutlich häufiger berichtet, weil sie die bessere Schlagzeile sind. Sorry, wenn das jetzt zynisch klingt, aber auch und gerade in Corona-Zeiten geht es vielen Online-Medien um Werbeeinahmen durch Klickzahlen und solche Fälle sind für die ein gefundenes Fressen.
Die tote Schülerin aus Frankreich ist für viele Menschen die schockierendere Nachricht, als wenn ein 80-Jähriger an Corona stirbt. Das wissen auch die Medien und berichten entsprechend. Das sollte man nie vergessen, wenn man hier sowohl besonders positive Meldungen (zum Beispiel die RTL-Meldung, dass ein Impfstoff bei einem der Versuchspatienten in den USA sehr gut angeschlagen hat) als auch Schreckensnachrichten verlinkt.
Davon abgesehen spielt das Alter aber auch keine Rolle. Auch 90-Jährige mit Vorerkrankung haben ein Recht darauf, dass alles dafür getan wird, dass ihr Leben nicht durch eine Pandemie vorzeitig beendet wird. Das ist der entscheidende Punkt und nicht, dass unter den Opfern leider auch ein paar jüngere Menschen sind.
In eine Steinplatte gemeißelt und mit einem Eselskarren losgeschickt.
So wenig sind es nicht. Hier mal eine offizielle Statistik aus den USA, aufgeschlüsselt nach Alter und Ethnien.
Etwa 16 % unter 65 Jahren, das ist mehr als eine "verschwindend geringe Minderheit".
https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/c....htm#AgeAndSex
Es wird hier oft mit Verwunderung oder Unverständnis darauf reagiert, dass die offiziellen Stellen ihre vorbeugenden Maßnahmen immer wieder überarbeiten.
Leute, Covid-19 ist mal gerade ein halbes Jahr in den Forschungslaboren präsent!
Erst nach und nach können überhaupt wissenschaftlich fundierte Untersuchungen an Menschen gemacht werden, die eine Infektion überstanden haben oder gründliche Obduktionen von Opfern. Fast täglich lernen die Forscher hinzu und es sieht ganz so aus, als sei dieses spezielle Corona-Virus eine Art Allroundtalent in Sachen Schädigung menschlicher Organismen. Deshalb ist es wohl auch so erfolgreich - im negativen Sinne.
Dass wir bereits so viel darüber wissen, liegt u. a. daran, dass weltweit die besten Virologen und Epidemologen endlich vernetzt daran forschen.
Statt darüber zu schimpfen, dass es unvermeidbare Fehleinschätzungen gegeben hat, sollten wir froh sein, dass der Erkenntnisstand immer besser wird, vor allem, so lange es weder Medikamente noch Impfstoffe gibt.
Geändert von Jaspis (11-07-2020 um 11:29 Uhr)
"There is no glory in prevention." Christian Drosten, 12.03.2020
Dann werden die Infektionszahlen in 2 Wochen wieder nach oben schießen.
01 - 17,947,000 - 44,788 Infektionen - NRW
02 - 13,125,000 - 49,184 Infektionen - Bayern
03 - 11,100,000 - 36,041 Infektionen - Baden-Württemberg
04 - 7,994,000 - 13,799 Infektionen - Niedersachsen
05 - 6,288,000 - 11,122 Infektionen - Hessen
06 - 4,094,000 - 7,136 Infektionen - Rheinland-Pflaz
07 - 4,072,000 - 5,473 Infektionen - Sachsen
08 - 3,669,000 - 8,617 Infektionen - Berlin
09 - 2,904,000 - 3,206 Infektionen - Schleswig-Holstein
10 - 2,522,000 - 3,459 Infektionen - Brandenburg
11 - 2,195,000 - 1,907 Infektionen - Sachen-Anhalt
12 - 2,133,000 - 3,289 Infektionen - Thüringen
13 - 1,847,000 - 5,230 Infektionen - Hamburg
14 - 1,608,000 - 804 Infektionen - Mecklenburg-Vorpommern
15 - 987,000 - 2,812 Infektionen - Saarland
16 - 681,000 - 1,689 Infektionen - Bremen
"Altmaier nennt Kriterium für mögliche Lockerung"
spiegel.deDie Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus sind Gegenstand hitziger Debatten und werden von einigen Gruppen immer wieder infrage gestellte - allen voran die Ansage, dass Bürger Nase und Mund beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr bedecken sollen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat nun ein Kriterium für ein Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel genannt: den Rückgang der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf unter 100. [...]