Corona-Quarantäne IV - The Masked Einkäufer - Im Wirrwarr der Vorschriften

[Sabuha]

wahrscheinlich ticke ich da anders.
aber was ist denn da traurig? Warum wird der Wert dessen, was man tun will (in diesem Fall die Hochzeit) an der Anzahl der Gäste ausgemacht?

Sie hat doch geschrieben

Aber im ersten Moment ist es traurig, klein zu heiraten, wenn man eigentlich vor Freude ein größeres Fest geben will.

Es ist nicht traurig, wenn man im kleinen Kreis heiratet.
Wenn man aber im kleinen Kreis heiratet, obwohl man eigentlich ein großes Fest geplant hat, DANN ist es traurig.
Eben weil der Tag nicht so ist, wie man ihn gern gehabt hätte. Nicht wegen der Anzahl der Leute.

[DragonladyOne]

Sie hat doch geschrieben

Es ist nicht traurig, wenn man im kleinen Kreis heiratet.
Wenn man aber im kleinen Kreis heiratet, obwohl man eigentlich ein großes Fest geplant hat, DANN ist es traurig.
Eben weil der Tag nicht so ist, wie man ihn gern gehabt hätte. Nicht wegen der Anzahl der Leute.

ja hab ich gelesen und mag so sein, ich kann es dennoch nicht nachvollziehen, nicht so wirklich.
Genauso, wie andere nicht verstehen, dass man heiratet
so hat jeder seins.
und wie gesagt, ich denke da eher an die andere Seite, wo die ganzen Termine komplett ausgefallen sind. Aber das ist jetzt nicht böse gemeint und es muss sich auch keiner angegriffen fühlen, nur weil man Feiern mit mehr als 10 Gästen bevorzugt.

[Sabuha]

ja hab ich gelesen und mag so sein, ich kann es dennoch nicht nachvollziehen, nicht so wirklich.

Du planst was und es klappt nicht - sowas ist doch immer schade, doof, traurig?
Egal wie man es geplant hat.
Ob dein Brautkleid plötzlich hinüber ist, ob statt 100 Gästen nur 10 kommen dürfen oder du romantisch im kleinen heiraten willst und dann klappt die Bootsfahrt nicht oder die Zeremonie ist total kalt und lieblos.

Alles nicht schlimm, am Ende ist man trotzdem glücklich oder unglücklich verheiratet, aber schade, weil es anders als gewünscht lief.

[Eisperlchen]

Wir hatten vor 36 Jahren gar keine Gäste,sondern haben spontan während eines USA-Urlaubs beschlossen,nach Las Vegas zu fahren und dort zu heiraten.
Anwesend waren der Minister und seine Frau als Trauzeugin.
Als "traurig" empfinde ich es nach wie vor nicht und sauer war nur meine zwischenzeitlich verstorbene Schwägerin - aber irgendwas ist immer.

Ringe haben wir erst ein paar Jahre später gekauft, vor Ort haben wir Lederarmbänder ausgetauscht *wir hatten ja nüscht."

[Karl Napp]

das erste Mal war ich jung, dumm und fand es "romantisch"

jetzt ist es
1. Fun (da steckt eine Geschichte hinter, würde aber hier zu weit gehen)
2. bewußte Entscheidung und ich es immer eigentlich noch romantisch finde

viel lustiger war ja seine Frage, ob ich seinen Namen annehme und ich im ersten Impuls gesagt habe: warum?
und es muss nicht sein, das ist richtig, aber aus irgendwelchen nicht erklärbaren Umständen finde ich es schön, richtig und das letzte ITüpfelchen für meine Beziehung.

Die Beziehungsrahmenvereinbarung muss ja beglaubigt werden, das gehört sich einfach so

jo, jung, romantisch, unerfahren waren wir doch alle.
das ist doch kein makel.
ihr macht das schon.

mal zu blue schiele: vor vielen, vielen, vielen jahren ... aufgebot standesamt. tja, es kam anders. ick hin, aufgebot zurückgenommen.
wurde von der tante noch angepflaumt.

später hätte ich schon gern exi geehelicht. wäre ein sehr wohlklinhender doppelnach-name gewesen.

[killefitz]

Sie hat doch geschrieben

Es ist nicht traurig, wenn man im kleinen Kreis heiratet.
Wenn man aber im kleinen Kreis heiratet, obwohl man eigentlich ein großes Fest geplant hat, DANN ist es traurig.
Eben weil der Tag nicht so ist, wie man ihn gern gehabt hätte. Nicht wegen der Anzahl der Leute.

Genau so!

Wer eh nicht gern groß feiert, der kann das wohl nicht nachvollziehen.

Aber wenn man selber gern feiert und aus einem Umfeld kommt, wo auch Nachbarn und Freunde sich an einer Hochzeit mitfreuen und dem Paar Glück wünschen, dann ist eine kleine Feier wohl auch schön, aber eben immer nur eine abgespeckte Version.

Hier ist es nun einmal üblich, dass die Nachbarn zum Poltern kommen (Scherben bringen Glück), vor dem Standesamt von Freunden und Nachbarn Aktionen stattfinden und wenn man nur Spalier steht und Glück wünscht. Bei der kirchlichen Trauung geht man - weil Dorf - zu Fuß in langen Brautzug mit allen Gästen zur Kirche und anschließend, so im Ort gefeiert wird, auch zu Fuß zur Lokalität. Da stehen die Nachbarn und Sportvereine Spalier wenn man Mitglied ist, da stellt auch der Unbeteiligte den Rasenmäher mal zur Seite, wenn die Brautleute durchkommen und guckt, auf dem Weg von der Kirche muss der Bräutigam den Weg freikaufen, die Kinder, die gucken, bekommen Centstücke vorgeworfen, damit sie den Weg freimachen... So eine Hochzeit ist ein Ereignis, nicht nur für die Feiergesellschaft, auch für den Rest drumherum.

Wenn man DAS ALLES gewohnt ist, auch nur einen Bruchteil davon selber eingeplant hat, dann ist es traurig, wenn man aus Vernunftgründen kleiner feier muss. Aber sowas kann ein Städter, der nicht damit aufgewachsen ist, wie schön es sein kann, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, vielleicht schlicht und einfach nicht nachvollziehen.

Und jetzt lasst uns das Thema ruhen lassen.

[Lilith79]

Wenn man DAS ALLES gewohnt ist, auch nur einen Bruchteil davon selber eingeplant hat, dann ist es traurig, wenn man aus Vernunftgründen kleiner feier muss. Aber sowas kann ein Städter, der nicht damit aufgewachsen ist, wie schön es sein kann, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, vielleicht schlicht und einfach nicht nachvollziehen.
.

das hat doch nix mit irgendeiner künstlichen Stadt vs. Land Geschichte zu tun, sondern eher damit was für ein Typ man ist. Ich komme vom Land, Dorf mit 2700 Einwohnern, große Familie, alles so wie Du beschreibst.

Gerade deswegen finde ich die gräßlich , man wird ja im Laufe seines Lebens öfters zu sowas eingeladen.

Meine Cousine ist auch so ein Typ, da wird ein Riesenbrimborium um sowas gemacht, meine Mutter schickte mir von der Hochzeit auf der sie war dann irgendwann ein "hier sind grad lebende Tauben in die Luft geflogen" Video mit

Ich muss bei Familienhochzeiten leider oft die Tiere hüten und erlebe deswegen nicht all persönlich mit

Jedem das seine, aber dieses Jahr ist eben eine Sondersituation , wo man andere Menschen durch das Durchziehen seiner Feier halt oft in eine für diese unangenehme Lage bringt, das sollte man sich halt bewusst sein.
Ich finds halt ehrlichgesagt nicht gut, wenn man dann beleidigt ist, wenn jemand wegen der Situation absagt und derjenige dann deswegen vllt. ne Notlüge erfindet oder mit Bauchgrummeln kommt.

(das Kaufen eines vorsorgungsintensiven Haustieres wäre auch noch eine Möglichkeit für Menschen denen keine Notlüge einfällt ).

[killefitz]

Du kannst es ja gräßlich finden und es wird niemand gezwungen, so zu heiraten. Aber die, die sowas oder auch nur einen Teil davon geplant haben, die dürfen trotzdem enttäuscht sein, wenn sie dann eingeschränkt feiern müssen und ein Teil ihres Programmes, was sie gern hätten, streichen müssen.

Nichts anderes meinte mein Schwager mit "es ist schon etwas traurig, wenn niemand da ist zum gucken und gratulieren" und ich kann das nachvollziehen.

[Lilith79]

Das ist klar, ich fand bloß diese "Heile Dorfgesellschaftwelt, die ein Städter nicht verstehen kann" Assoziation bisschen unverschämt pauschal gegenüber Städtern

Generell denke ich halt, dass im privaten Bereich Feste (vor allem im Familienbereich) doch oft einen relativ hohen sozialen Druck erzeugen hinzugehen (egal ob man sich den selber macht "ich denke, meine Schwester wäre beleidigt wenn ich absage" oder ob er tatsächlich da ist "warum stellt sich meine Schwester so an, das ist doch echt übertrieben?").

Deswegen finden halt überall in Deutschland zahlreiche Feste statt, jeder denkt "ach die Zahlen sind so niedrig, wird schon nicht meine Geburtstagsfeier, Taufe, Beerdigung, Hochzeit, ..." sein wo ausgerechnet jemand infiziert ist". die Zahlen steigen, .... und die empörtne "Die Menschen sind im Privaten so unvernünftig!" Echauffierungen von Söder und Kretschmann gehen an der Realität vorbei.

(dazu kommen natürlich auch noch die ganzen Feste von Leuten, denen Corona eh egal ist).

Ich glaube aber es ist für jeden sozial schwieriger ALLES abzusagen als die Politiker sich das vorstellen und Schimpfen hilft da nix.

[killefitz]

Ich sagte, dass ein Städter das "vielleicht" nicht verstehen kann, war keine pauschale Unterstellung, sondern eher eine Vermutung, die den Hintergrund hat, dass ich das schon oft so erlebt habe.

Aber ich habe das Gefühl, wir reden aneinander vorbei und sollten diese Diskussion jetzt wirklich beenden.

[manial fly]

das hat doch nix mit irgendeiner künstlichen Stadt vs. Land Geschichte zu tun, sondern eher damit was für ein Typ man ist. Ich komme vom Land, Dorf mit 2700 Einwohnern, große Familie, alles so wie Du beschreibst.

Gerade deswegen finde ich die gräßlich , man wird ja im Laufe seines Lebens öfters zu sowas eingeladen.

Meine Cousine ist auch so ein Typ, da wird ein Riesenbrimborium um sowas gemacht, meine Mutter schickte mir von der Hochzeit auf der sie war dann irgendwann ein "hier sind grad lebende Tauben in die Luft geflogen" Video mit

Ich muss bei Familienhochzeiten leider oft die Tiere hüten und erlebe deswegen nicht all persönlich mit

Jedem das seine, aber dieses Jahr ist eben eine Sondersituation , wo man andere Menschen durch das Durchziehen seiner Feier halt oft in eine für diese unangenehme Lage bringt, das sollte man sich halt bewusst sein.
Ich finds halt ehrlichgesagt nicht gut, wenn man dann beleidigt ist, wenn jemand wegen der Situation absagt und derjenige dann deswegen vllt. ne Notlüge erfindet oder mit Bauchgrummeln kommt.

(das Kaufen eines vorsorgungsintensiven Haustieres wäre auch noch eine Möglichkeit für Menschen denen keine Notlüge einfällt ).

wir kommen auch vom Dorf aber haben uns aus diesem ganzen Dorf- und Vereinsleben komplett ausgegrenzt so dass wir mit dem ganzen Zeug nix am Hut haben Meine Mutter war schon etwas beleidigt das wir auch zum Beispiel keine Tanzfläche hatten und natürlich auch nicht diese typische Charts und Helene Fischer Musik gespielt wurde (wir hatten dafür alles von Country bis Metal dabei ). Da hatte ich zwischendurch auch das Gefühl ihr wäre so einer klassische Dorfhochzeit wo am besten noch ihre ganzen Freunde und Bekannten eingeladen werden lieber gewesen. Am Ende fand sie es aber trotzdem gut so wie es war

Du kannst es ja gräßlich finden und es wird niemand gezwungen, so zu heiraten. Aber die, die sowas oder auch nur einen Teil davon geplant haben, die dürfen trotzdem enttäuscht sein, wenn sie dann eingeschränkt feiern müssen und ein Teil ihres Programmes, was sie gern hätten, streichen müssen.

Nichts anderes meinte mein Schwager mit "es ist schon etwas traurig, wenn niemand da ist zum gucken und gratulieren" und ich kann das nachvollziehen.

Das Problem ist wir sitzen grad alle im selben Boot. Keiner hat sich diese Pandemie herbei gewünscht aber wir müssen damit leben und jeder muss halt irgendwo ein bisschen Verzicht üben. Natürlich ist das schade für die Leute die jetzt gern groß gefeiert hätten aber die Situation lässt das grad nicht so zu. Es besteht immer noch die Möglichkeit die Hochzeit zu verschieben oder jetzt im kleinen Rahmen zu heiraten und nächstes Jahr dann größer zu Feiern. Man muss Abstriche machen aber das muss grad jeder. Ich hatte mir unseren ersten Hochzeitstag auch anders vorgestellt als mitten im Lockdown. Wir hatten Karten fürs Musical und wollten ein Wochenende nach Stuttgart. Die Karten liegen immernoch hier. Das fand ich z.B. auch Schade. Meine Mutter wollte nächsten Monat mit ihren Freundinnen zum Gardasee - die Reise wurde wegen zu weniger Buchungen abgesagt, das ist auch schade. Trotzdem sind das alles Dinge die man irgendwann noch nachholen kann - auch eine große Hochzeitsfeier.

[FrauSchatz]

Das Problem ist wir sitzen grad alle im selben Boot. Keiner hat sich diese Pandemie herbei gewünscht aber wir müssen damit leben und jeder muss halt irgendwo ein bisschen Verzicht üben. Natürlich ist das schade für die Leute die jetzt gern groß gefeiert hätten aber die Situation lässt das grad nicht so zu. Es besteht immer noch die Möglichkeit die Hochzeit zu verschieben oder jetzt im kleinen Rahmen zu heiraten und nächstes Jahr dann größer zu Feiern. Man muss Abstriche machen aber das muss grad jeder. Ich hatte mir unseren ersten Hochzeitstag auch anders vorgestellt als mitten im Lockdown. Wir hatten Karten fürs Musical und wollten ein Wochenende nach Stuttgart. Die Karten liegen immernoch hier. Das fand ich z.B. auch Schade. Meine Mutter wollte nächsten Monat mit ihren Freundinnen zum Gardasee - die Reise wurde wegen zu weniger Buchungen abgesagt, das ist auch schade. Trotzdem sind das alles Dinge die man irgendwann noch nachholen kann - auch eine große Hochzeitsfeier.

Das hat Killefitz doch gar nicht bestritten, aber man muß doch jemandem auch erlauben, diese Situation traurig zu finden

[manial fly]

Das hat Killefitz doch gar nicht bestritten, aber man muß doch jemandem auch erlauben, diese Situation traurig zu finden

Das hat ja auch niemand verboten

Es wurde nur im Bezug auf Feiern darauf hingewiesen das man da aus eigennützigen Gründen andere einem erhöhten Risiko aussetzt und man sich eben überlegen sollte ob das im Moment wirklich sein muss.

[Moritza]

Das hat ja auch niemand verboten

Es wurde nur im Bezug auf Feiern darauf hingewiesen das man da aus eigennützigen Gründen andere einem erhöhten Risiko aussetzt und man sich eben überlegen sollte ob das im Moment wirklich sein muss.

Und man kann darüber traurig sein.

[killefitz]

Aus dem Grund wurde die große Feier im konkreten Fall meines Schwagers ja verschoben aufs nächste Jahr und im kleinen Kreis geheiratet, weil ihnen das wichtig war. Trotzdem darf man enttäuscht sein, dass die Planungen umgeschmissen werden muss.