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  1. #781
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Meins auch nicht. Sowas finde ich schön zum Gucken. Mal im Urlaub, aber so wohnen will ich auch nicht.

    Aber dieser Unterschied zwischen denen und dir - ist das nicht genau so ein Unterschied wie zwischen dir und deiner jungen Nachbarin?
    Zwei verschiedene Welten? Nur dass du in diesem Fall „oben“ bist?
    Gehst du zu ihr und schaust du mit deinen Augen und beurteilst bzw VERurteilst?

    Was ich sehr sehr schade finde, wenn das der Hauptgrund ist.
    Vielleicht findet sie es bei dir total gemütlich, rustikal oder sonstwie und es ist nur nicht ihr Ding. Was ja dann genauso ok ist?


    Und es geht eben schneller, wenn man „solche“ Leute deshalb nicht einladen will und man dann immer mehr in seiner Blase gefangen ist.
    Ich antworte mal im Spoiler, weil das doch etwas offtopic wird.



    Bei der jungen Nachbarin ist das überhaupt kein Problem. Sie hat eine sehr schön und liebevoll eingerichtete Wohnung. Wir sind gerne bei ihr, und sie ist gerne bei uns.
    Da ist übrigens auch diese finanzielle Kluft kein Problem, weil sie da auch sehr entspannt mit umgeht.

    Im Falle meiner alten Freundin ist das anders. Ich glaube, es liegt daran, dass sie sich durch diesen vermeintlichen "Aufstieg" persönlich verändert hat. Neue Interessen, neue Freundinnen.
    Das ist alles nicht schlimm, weil wir nie ganz eng waren, aber uns doch immer gut verstanden haben und auch noch mögen.

    Aber sie hat sich diese gewisse Arroganz angewöhnt, von der Du bei Deiner Freundin sprachst. Und das muss ich nicht haben.

    Ich habe noch eine Freundin, die auch ziemlich vermögend ist, weil sie eine Menge geerbt hat. Sie hat einen recht luxuriösen Lebensstil, was Kleidung, Inneneinrichtung und Schmuck angeht. Bei ihr finde ich das immerhin alles sehr schön und mag es gerne ansehen.
    Aber sie ist auch oft bei uns zu Gast, weil sie die Gemütlichkeit bei uns zu Hause mag und sich bei uns wohlfühlt.

    Es ist bei den beiden anderen wirklich der abschätzige Blick auf alles, was nicht ihrem Stil entspricht, den ich nicht haben mag. Und der wäre uns sicher, soweit kenne ich die beiden inzwischen.



    Beispiel:
    Eine Bekannte hat studiert, nie abgeschlossen. Keine Kinder. Nie gearbeitet.
    Mittlerweile so alt wie ich.
    Führt ein nettes Leben, weil das Einkommen des Mannes für beide locker reicht.
    Man spart aber nicht. Finanziert lieber immer wieder ein neues Auto, Urlaube usw.

    Wenn er heute abhaut oder stirbt - was macht sie dann?
    Sie wird dann keine eigene Rente kriegen. Bis dahin auch kein Gehalt. Job finden sollte schwierig sein.

    Ist es dann ein Schicksalsschlag, weil der Mann sie verlassen hat oder verstorben ist und sie dann plötzlich mit nichts dasteht?
    Wenn sie verheiratet ist, bekäme sie doch den Zugewinnausgleich, und die halbe Rente des Mannes, also doch nicht Nichts.

  2. #782
    marzipankartoffelsüchtig Avatar von Pokerfreund
    Ort: zu Hause
    Bitte, Sabuha, betrachte es nicht als Angriff, denn es ist keiner.
    Dennoch möchte ich einfach an dieser Stelle dir ein paar Zeilen schreiben, die deine Haltung kritisch beleuchten!

    Du gehst in deinen Äußerungen stets von 2 Grundannahmen aus:
    1. Jeder kann sich immer auch anders entscheiden.
    2. Was draus wird, hängt von der (richtigen oder falschen) Entscheidung desjenigen ab, der sie trifft.
    Beide Punkte scheinen mir in deinem Denken tief als "unumstößliche Wahrheit" verankert.

    Dazu nun ein paar schnelle Anmerkungen von mir.
    Annahme 1:
    Der sogenannte "freie Wille" steht seit einigen Jahren sehr sehr arg in Zweifel!
    Dazu hier mal ein kleiner Artikel, der ein Licht darauf wirft:
    Von der befruchteten Eizelle bis zum fertigen Menschen mit seinen Billionen von Zellen, an keiner Stelle fährt ein freier Wille in den Körper ein und entscheidet von da an völlig ungebunden, was wir zu tun und zu lassen haben. Auch wenn’s der Intuition widerspricht, werden wir uns vom freien Willen, diesem erhabenen Phantom der abendländischen Geistesgeschichte, verabschieden müssen.
    https://www.tagesspiegel.de/meinung/...t/7917162.html

    Näheres findest du in einer Vielzahl von Aufzeichnungen diverser Universitäten aus den Bereichen Philosophie und Neurophysik sogar bei Youtube.

    Als Buch würde ich dir gern -WENN du einfach Spaß hast, mal eine ganz andere Sicht der Dinge und der Welt zu erforschen- Michael Schmidt-Salomon: Jenseits von Gut und Böse (ISBN: 9783458324621) ans Herz legen. Es ist die Zeit, die du damit verbringst, mehr als wert!

    Zu Annahme 2:
    Die Annahme, dass allein deine Entscheidungen dein Glück im Leben bedingen, dürfte nach allen Simulationen, die mittlerweile möglich sind, falsch sein.
    Grundlagen dazu finden sich -finde ich- am besten bei
    Narren des Zufalls: Die verborgene Rolle des Glücks an den Finanzmärkten und im Rest des Leben - Nassim Nicholas Taleb (ISBN 978-3-570-55390-9)
    (Zweite Empfehlung natürlich: "Der schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse, gleicher Autor)
    Auch hier möchte ich hinzufügen: Nur ne Anregung, aber die Lektüre ist mehr als die Zeit wert, die du damit verbringst.

    Zum Schluss noch ein Satz zum "Warum?":
    Ich habe bei dir de Eindruck, dass du tatsächlich großes Interesse daran hast, eigene Standpunkte auch mal zu hinterfragen und nun tagelang mitgelesen und ab und an geschrieben, aber diese Gedanken zurückgehalten. Ich finde das aber mittlerweile falsch. VIELLEICHT magst du mal in irgendwas vom Genannten oder anderes aus der Richtung reinschauen und VIELLEICHT kann dir mein Post nen Hinweis geben, wo man nachgucken könnte. Mehr will und soll das hier nicht sein!
    Geändert von Pokerfreund (18-04-2021 um 11:00 Uhr) Grund: Wort ergänzt

  3. #783
    marzipankartoffelsüchtig Avatar von Pokerfreund
    Ort: zu Hause
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Gibt es, im Fußballstadion. Da steht der Rechtsanwalt zusammen mit Geringverdiener vor dem Stadion und trinkt Dosenbier oder aus Plastikbechern bevor sie dann gemeinsam im Oberrang sitzen und das Spiel schauen.
    Und ja, danach geht jeder seiner Wege und außerhalb dieser Fußballblase treffen sie sich nicht. Aber ich vermute, das machen die Boule-Männer in Südfrankreich auch nicht.
    *musste arg lächeln*

    Du hast Recht!

  4. #784
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Wenn sie verheiratet ist, bekäme sie doch den Zugewinnausgleich, und die halbe Rente des Mannes, also doch nicht Nichts.
    Ja, die halbe Rente würde sie kriegen.
    Zugewinn-Ausgleich natürlich auch.
    Aber die verzichten halt kaum und verkonsumieren sehr viel.
    Soo viel Zugewinn wird da also nicht sein.
    Es werden keine wirklichen Vermögenswerte angeschafft und das üppigere Leben fußt auf Konsumschulden.
    Sie würde ohne ihn definitiv Abstriche machen müssen.

    Eine andere Bekannte:
    Sogenannte Importbraut.
    Der Mann ist fast 20 Jahre älter, wird vermutlich früher sterben als sie.
    Sie hat noch nie gearbeitet.
    Er war immer selbstständig.
    Trennung können wir wohl ausschließen, aber in seinem Todesfall - sie weiß NICHTS.
    Ist da eine Versicherung oder muss sie dann gucken, wie das Haus abbezahlt wird.
    Ist da eine Altersvorsorge? Rentenkasse ist ja nicht, soweit ich weiß.
    Wenn das Haus bezahlt wäre, womit bezahlt sie laufende Kosten oder Reparaturen?

    Ich habe mir viele Fragen erst durch Diskussionen im ioff gestellt und teils in Angriff genommen. Als die Diskussionen Altersarmut bei Frauen war.
    Man weiß nicht alles, denkt nicht an alles. Daher hab ich das im Freundeskreis thematisiert und war erschrocken, wie egal es einigen ist.

    Zu deiner Freundin:

    Ok, dann würd ich das auch nicht machen wollen. Aber dann ist es eben nicht nur die Sorge aufgrund der Verhältnisse, sondern mehr der Charakter.
    Bei meiner Neureichen - nach zwei Wein kommt das Gossenweib raus. Das ist immer witzig (für uns).
    Allerdings kommen da auch Aussagen wie „Geld muss zu Geld“, wenn es um die Beziehungen der Kinder geht. Da vergisst sie gern, dass sie vorher nicht so viel hatte. Solche Aussagen find ich dann schon daneben, aber die daraus resultierenden Diskussionen finde ich dennoch gut und hätte sie ansonsten ja nicht. Dadurch hinterfragt man sich selbst und reflektiert den eigenen Standpunkt ganz bewusst


  5. #785
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Das ist auch schlimm, dass dir das passiert ist.
    Und natürlich kannst du dich nicht davor schützen. Sowas würde ich nicht behaupten wollen.

    Aber ich würde durch einen Schlaganfall heute nicht bedürftig werden.
    Selbst wenn sich mein Mann dann von mir trennt, nicht.
    Wenn er stirbt, sowieso nicht.
    Weil du gut versichert bist? Hat aber auch nicht jeder. Müssen ja auch Beträge bezahlt werden.
    ICh denke..man sollte nie Nie sagen. Irgendwas kann immer kommen. Leider.
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*

  6. #786
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Du gehst in deinen Äußerungen stets von 2 Grundannahmen aus:
    1. Jeder kann sich immer auch anders entscheiden.
    2. Was draus wird, hängt von der (richtigen oder falschen) Entscheidung desjenigen ab, der sie trifft.
    Beide Punkte scheinen mir in deinem Denken tief als "unumstößliche Wahrheit" verankert.
    Ja, das sehe ich in der Tat so.
    Wo ich heute bin, ist eine Folge der Entscheidungen, die in den ersten Jahren meine Eltern und danach ich getroffen habe.
    Es gibt gewisse Wendepunkte und Scheidewege. Ich weiß, dass ich heute anders leben würde, wenn ich damals gewisse Entscheidungen anders getroffen hätte.

    Aber mehr darüber diskutieren oder die widersprechen kann ich jetzt natürlich nicht, bevor ich nicht weiß, was da behauptet wird. Merke mir aber die Literatur vor

    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Die Annahme, dass deine Entscheidungen dein Glück im Leben bedingen, dürfte nach allen Simulationen, die mittlerweile möglich sind, falsch sein.
    Zum Thema Glück:
    Natürlich gibt es Glück oder Pech, das streite ich nicht ab.
    Aber ich finde es anmaßend, vieles aus dem Leben anderer nur auf Glück zu reduzieren.
    Bestimmte Dinge würden mir eben nicht per Glück zuteil werden, wenn ich den ganzen Tag Netflix gucken würde. Meine Ausbildung kann ich nicht gut abschließen, wenn ich mir null Mühe gebe.
    Ich kann nicht ernten, wenn ich nicht säe.
    Was nicht heißt, dass ich immer eine tolle Ernte haben muss.


    Zitat Zitat von Pokerfreund Beitrag anzeigen
    Ich habe bei dir de Eindruck, dass du tatsächlich großes Interesse daran hast, eigene Standpunkte auch mal zu hinterfragen und nun tagelang mitgelesen und ab und an geschrieben, aber diese Gedanken zurückgehalten. Ich finde das aber mittlerweile falsch
    Das verstehe ich nicht - vermute ich.
    Meinst du, ich habe diese Gedanken zurückgehalten, damit ich sie jetzt raushauen kann?
    Falls du das meinst: nein.

    Ich habe bestimmte Dinge gefragt, um sie zu verstehen.
    Aber ich habe dabei natürlich nicht alle meine Gedanken komplett rausgelassen.
    Sowas kommt doch im Laufe einer Diskussion. Wäre keiner darauf eingegangen, hätte dich das Gespräch anders entwickelt - dann hätte ich bestimmte Gedanken selbstverständlich nicht geäußert.
    Aber das ist nicht taktisch oder berechnend, sondern (für mich) die Art, wie man eine Unterhaltung führt.

  7. #787
    marzipankartoffelsüchtig Avatar von Pokerfreund
    Ort: zu Hause
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Zum Thema Glück:
    Natürlich gibt es Glück oder Pech, das streite ich nicht ab.
    Aber ich finde es anmaßend, vieles aus dem Leben anderer nur auf Glück zu reduzieren.
    Bestimmte Dinge würden mir eben nicht per Glück zuteil werden, wenn ich den ganzen Tag Netflix gucken würde. Meine Ausbildung kann ich nicht gut abschließen, wenn ich mir null Mühe gebe.
    Ich kann nicht ernten, wenn ich nicht säe.
    Was nicht heißt, dass ich immer eine tolle Ernte haben muss.
    Die Annahme lautet auch nicht: "Du hast keinen Einfluss auf dein Glück!".
    Selbstverständlich bringt Handlung A dich in Position B, aus der C möglich ist (und ein Unterlassen der Handlung führt dazu, dass du Position B nicht erreichst)!
    Nur bedingt diese Logik nicht, dass aufgrund von Handlung A zwangsläufig die Position B folgt, die zu C führt!
    Sie kann -z.B. bei einem anderen Menschen- auch ein anderes Resultat nach sich ziehen.
    Fallbeispiel:
    Du entscheidest dich, Ausbildung A zu machen und schließt diese mit sehr guter Note ab.
    Du bekommst dadurch die Möglichkeit, eine berufliche Position zu bekleiden (Position B) und nimmst die an und bekleidest sie dann (C).
    Ein anderer Mensch macht ebenfalls eine Ausbildung (sein persönliches "A"), erreicht dieselbe Note, aber leider wurde das angestrebte Arbeitsfeld zwischenzeitlich bereits durch KI angegriffen und Firmen setzen nun mehr auf automatisierte Prozesse; seine Ausbildung ist kurz nach Abschluss nichts mehr wert (btw: das werden viele BWLer erleben!).
    Zwei Menschen mit Entscheidung pro Ausbildung, beide mit hoher Motivation und daraus folgend hohem Lernerfolg, trotzdem nun komplett unterschiedliche Voraussetzungen zum Fortgang der Ereignisse!

    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich nicht - vermute ich.
    Meinst du, ich habe diese Gedanken zurückgehalten, damit ich sie jetzt raushauen kann?
    Falls du das meinst: nein.

    Ich habe bestimmte Dinge gefragt, um sie zu verstehen.
    Aber ich habe dabei natürlich nicht alle meine Gedanken komplett rausgelassen.
    Sowas kommt doch im Laufe einer Diskussion. Wäre keiner darauf eingegangen, hätte dich das Gespräch anders entwickelt - dann hätte ich bestimmte Gedanken selbstverständlich nicht geäußert.
    Aber das ist nicht taktisch oder berechnend, sondern (für mich) die Art, wie man eine Unterhaltung führt.
    Ich hatte MEINE Gedanken zu deinen Grundannahmen, die ich halt dann eben doch mal formuliert habe, zurückgehalten;
    SO wars gemeint!
    Geändert von Pokerfreund (18-04-2021 um 11:29 Uhr)

  8. #788
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ich hatte ja oben von meiner alten Freundin mit der sehr reichen Freundin erzählt. Diese sehr reiche Freundin wohnt auch entsprechend edel: Riesen-Villa, Flügel im Wohnzimmer, parkähnlicher Garten, Pool. Mit allem Zipp und Zapp.
    Und ich kenne halt auch ihren Stil dort: Alles Marmor, Granit, weiß-gold, glänzend, durchgestylt. Völlig ok, aber halt nicht mein Ding.

    Nun sind wir ja vor einigen Jahren auf das Land gezogen, in ein Haus am Dorfrand, das wir aber sehr lieben.
    Die beiden Frauen wollen uns schon jahrelang besuchen, aber ich habe keine Lust darauf, weil ich weiß, dass sie alles, was wir lieben, nicht schätzen würden, und ihnen all das Edle fehlt, das ihr Stil ist. Wegen des Hundes und der Katzen haben wir keine edlen, sondern vorzugsweise bequeme Möbel, die man im Zweifel gut reinigen kann. Wir mögen alles sehr, wie es ist und fühlen uns total wohl, aber es ist eben nicht edel, stylisch und auf Hochglanz.
    Ich möchte unser Haus nicht mit den Augen der beiden Frauen sehen. Darum lade ich sie nicht ein.

    Seitdem diese Freundin sich übrigens immer mehr diesem Jet-Set-Lebensstil nähert und ihn schätzt, ist unser Kontakt seltener geworden. Noch immer sehr freundlich, aber sichtlich entfremdet. Mich interessiert ihr Golf-Club nicht, von dem sie nun ständig erzählt und vieles andere finde ich inzwischen ziemlich schicki-micki und hohl.
    Wir sind uns fremd geworden. So geht das.
    Dass Freundschaften enden oder nicht mehr so eng sind, wenn sich die Protagonisten auf anderen Wegen weiterentwickeln ist keine Seltenheit.

    Dein Beispiel finde ich nicht so ganz passend zum Anfangsthema, weil du freiwillig so lebst wie du lebst. Und du lebst so, weil du dich so wohl fühlst, so sollte/muss es ja auch sein. Nun ist es aber bei Leistungsbeziehern oft so, dass sie nicht wohnen, wie sie wohnen möchten, sondern so, wie das JC es durch die Höhe der Mietzahlung vorschreibt. Hier in Köln gibt es diese Wohnungen z. B. oft nur in bestimmten Vierteln/Straßen. Da zieht Niemand hin, der es nicht muss. Man lädt also jemanden dahin ein, wo man sich selbst nicht wohl fühlt? Das halte ich nicht für ausgeschlossen, aber sehr schwierig.

  9. #789
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von Moritza Beitrag anzeigen
    Finanzielle Vorsorge kannste vielleicht hinkriegen für ne kurze Zeit. Aber wenn dich paar Schicksalsschläge treffen und man außer Gefecht gesetzt ist....? Wie willste da vorsorgen? Auf der Straße leben auch Leute von denen es man nie denken würde.
    Gerade für diesen Fall kann man in Deutschland kostengünstig vorsorgen. Als ich entsprechende Versicherungen direkt nach der Ausbildung abgeschlossen habe, ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ich sie tatsächlich bräuchte (ich bin jung und unzerstörbar! ), es fühlte sich aber dennoch richtig an, diese Absicherung einzugehen. Als ich mit Mitte 30 zu 100% unbefristet erwerbsunfähig (außer Gefecht gesetzt) wurde, hat es sich ausgezahlt, dass ich vorgesorgt habe. Für diese Vorsorge musste ich mich nicht krumm machen, aber sie sorgte dafür, dass ich nun mit meinen Renten sogar mehr zur Verfügung habe als mit meinem früheren (sehr ordentlichen) Gehalt. Am Anfang steht aber immer die eigene Entscheidung. Auch das ist nur ein Einzelschicksal und erhebt keinen Anspruch für alle gültig zu sein, oder anderen etwas vorzuwerfen, aber ich schreibe es, weil es tatsächlich so ist, dass man auch für mehrere Schicksalschläge vorsorgen kann. Nachträglich jemanden vorzuhalten, etwas Bestimmtes nicht getan zu haben, finde ich allerdings unmöglich!
    Was darf
    Freiheit kosten?

  10. #790
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Ja, die halbe Rente würde sie kriegen.
    Zugewinn-Ausgleich natürlich auch.
    Aber die verzichten halt kaum und verkonsumieren sehr viel.
    Soo viel Zugewinn wird da also nicht sein.
    Es werden keine wirklichen Vermögenswerte angeschafft und das üppigere Leben fußt auf Konsumschulden.
    Sie würde ohne ihn definitiv Abstriche machen müssen.
    Leider gibt es immer noch viele Frauen, die sich da keine/wenig Gedanken machen.
    Im ARD-Morgenmagazin war vor längerer Zeit mal Thema "Altersarmut bei Frauen" und da war eine Frau, Anfang/Mitte 70, die nun im Alter als Köchin arbeitete. Sie war lange verheiratet, ihr Ehemann selbständig, sie hat ein wenig auf 450 Euro-Basis gearbeitet (ich glaube sogar bei ihm), mit 60 hat er sie verlassen und mit einer jüngeren Frau noch mal eine neue Familie gegründet.
    Sie lebte in einer kleinen Wohnung (ich glaube sogar in einer WG) und hatte nach Abzug aller Fixkosten (Miete, Strom, Telefon etc.) noch 100 Euro im Monat zum Leben. Daher der Job als Köchin. Ich glaube, es war in irgendeinem Club denn sie erzählte, dass die Frauen, die dort teilweise essen, auf sie herabschauen würden, dabei würde es so schnell gehen, dass man in so einen Situation rutscht.
    Zum Schluss richtete sie einen Apell an "die jungen Frauen da draußen", dass sie arbeiten und/oder sich absichern. Vorsorgen. Sich um Rente kümmern.
    Mich hat das sehr beeindruckt. Bei den heutigen Ü70ern war es ja nicht so ungewöhnlich, aufzuhören zu arbeiten aber tatsächlich gibt es ja auch heute noch viele Frauen, die sich darüber wenig Gedanken machen.

  11. #791
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Und ich finde es heute noch ein absolutes Unding der Gesetzgebung/Politik, ein Gesetz quasi auch rückwirkend geändert zu haben. Nicht mit einem Stichtag: wer ab jetzt heiratet, muss sich darüber im Klaren sein, dass…
    Frauen die damals mit den Männern ein tatsächlich ganz anderes Lebensmodell miteinander besprochen haben, sind da in eine ganz böse Lücke oder auch Falle der Gesetzgebung gefallen.

    Edit: Es sind ja sogar im Nachhinein bereits vergangene Scheidungsurteile abgeändert worden, dass die Frauen keinen nachehelichen Unterhalt mehr erhalten. Auch Frauen, die längst im Rentenalter gewesen sind.

  12. #792
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Du weißt doch garnichts über mein Leben.
    Den Glauben, dass ich nicht mehr so leicht in eine solche Situation kommen werde, habe ich, weil ich gewisse Situationen im Leben meistern MUSSTE, weil die Alternative ziemlich mies aussah.
    Deshalb habe ich nachgedacht, vorgesorgt, eine Basis aufgebaut.
    Nicht umgekehrt!
    zuallererst. Meine Worte sind nicht böse gemeint.
    Ich gehe von dem aus, was du geschrieben hast und da du jünger bist als ich (um die 10 Jahre wenn ich mich nicht irre) hast du, egal was auch immer in deinem Leben passiert ist, früher als ich darüber nachgedacht und vorgesorgt. Und konntest auch vorsorgen, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du Versicherungen meinst und die auch finanzieren kannst.

    Ist bei mir nicht der Fall, war nie der Fall. Immer wenn ich angefangen hatte, kam irgendwas dazwischen und so zog sich der Faden hin.

    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Selbst wenn ich ohne diese Erfahrungen nachgedacht und vorgesorgt hätte - das kann doch jeder? Wir reden ja schließlich von erwachsenen Personen, die in gewisse Situationen kommen KÖNNEN.
    Und ein „passiert mir nicht“ wird als vermessen angesehen. Also wenn es jedem passieren kann, dann sollte doch jeder im Vorfeld irgendwas innerhalb seiner Möglichkeiten vorsorgen?
    Ja natürlich kann das jeder, sollte auch jeder. Aber das macht nicht jeder!

    ich hatte hier an dieser Stelle einen langen Text, er erklären sollte, warum wieso weshalb
    ich mach es kurz. Dummheit, Blödheit, Naivität, Augen vor Realität verschließen, Vertrauen - Fehler, die mein Leben beschreiben.
    Es gibt nicht nur mich, es gibt auch andere und ja, im Grunde ist jeder selber schuld, aber manchmal weiß man es einfach nicht besser in dem Moment. Erst im Nachhinein weiß man es und büßt dafür.

    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Ja.
    Ich würde es als eine Beleidigung empfinden, wenn du andere einlädst, aber mich nicht, weil du dich „zu ärmlich für mich“ fühlst oder mir unterstellst, dass ich die Nase rümpfen würde, weil „nicht genug Geld“
    Wenn du kein Bock aufs Aufräumen hast oder grundsätzlich nicht willst, wäre das ok.
    nein, ich lade keinen ein. Niemals.
    Hat nichts mit aufräumen zu tun, das wäre das kleinste Problem. Sondern weil ich hier nichts habe. Ich habe keinen Stuhl für dich oder Sessel, keinen Hocker, noch nicht mal ein Sitzkissen, naja Klappstuhl, aber auch keinen Tisch oder so. Meine Wohnung ist leer und wenn du nichts über meine Situation wüsstest, so würdest du doch fragen, warum ich nichts in der Wohnung zu stehen habe. Das mit dem "ich bin gerade eingezogen" zieht einmal, aber nicht mehrmals.

  13. #793
    Zitat Zitat von Üfli Beitrag anzeigen
    Gerade für diesen Fall kann man in Deutschland kostengünstig vorsorgen. Als ich entsprechende Versicherungen direkt nach der Ausbildung abgeschlossen habe, ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ich sie tatsächlich bräuchte (ich bin jung und unzerstörbar! ), es fühlte sich aber dennoch richtig an, diese Absicherung einzugehen. Als ich mit Mitte 30 zu 100% unbefristet erwerbsunfähig (außer Gefecht gesetzt) wurde, hat es sich ausgezahlt, dass ich vorgesorgt habe. Für diese Vorsorge musste ich mich nicht krumm machen, aber sie sorgte dafür, dass ich nun mit meinen Renten sogar mehr zur Verfügung habe als mit meinem früheren (sehr ordentlichen) Gehalt. Am Anfang steht aber immer die eigene Entscheidung. Auch das ist nur ein Einzelschicksal und erhebt keinen Anspruch für alle gültig zu sein, oder anderen etwas vorzuwerfen, aber ich schreibe es, weil es tatsächlich so ist, dass man auch für mehrere Schicksalschläge vorsorgen kann. Nachträglich jemanden vorzuhalten, etwas Bestimmtes nicht getan zu haben, finde ich allerdings unmöglich!
    Ist ja klasse das du das hast.....aber manche denken nicht dran....haben nichtmal das bisschen über...oder wollen nicht. Wer will in jungen Jahren an so was denken.

    Gibt Leute die fangen an zu saufen...gibts da auch was? Jetzt nur mal krass ausgedrückt. Muss ich in jungen Jahren doch ne Latte an Versicherungen abschliessen..gegen einfach alles?
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*

  14. #794
    mit Unkenreflex Avatar von Rotbauchunke
    Ort: nicht im Brunnen
    Zitat Zitat von Null-Drei-Null Beitrag anzeigen
    Und ich finde es heute noch ein absolutes Unding der Gesetzgebung/Politik, ein Gesetz quasi auch rückwirkend geändert zu haben. Nicht mit einem Stichtag: wer ab jetzt heiratet, muss sich darüber im Klaren sein, dass…
    Frauen die damals mit den Männern ein tatsächlich ganz anderes Lebensmodell miteinander besprochen haben, sind da in eine ganz böse Lücke oder auch Falle der Gesetzgebung gefallen.

    Edit: Es sind ja sogar im Nachhinein bereits vergangene Scheidungsurteile abgeändert worden, dass die Frauen keinen nachehelichen Unterhalt mehr erhalten. Auch Frauen, die längst im Rentenalter gewesen sind.
    da sagste was, ich hab 3 Kinder alleine großgezogen, mein Ex hat hat sich ins Ausland abgesetzt, ich durfte mich mit seinen Schulden rumplagen und als dann die Kinder groß waren, ist er wieder gekommen. Ich durfte dann sogar noch Rentenpunkte abgeben. Nicht eine Mark/€ hat er an Unterhalt gezahlt. tja damit hab ich auch niemals gerechnet

  15. #795
    Ach Du meine Güte, @Dragonlady und @Rotbauchunke, das sind Sachen.


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