So in der Art hab ich mir das auch schon gedacht und schon ein paar Seiten vorher geschrieben. Aber ich finde es dennoch komisch, dass man da nichts genaues findet, wo doch unser Staat doch alles aufschlüsselt bis zum umfallen.
Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung wo man ansetzen sollte oder könnte.
auf der einen Seite würde ich an die Lohn- und Gehaltszahlungen gehen, so dass es erst gar nicht dazu kommt, dass jemand Hartz4 oder Aufstockung beantragen muss.
aber: ich bin das letzte Glied bei meiner Arbeitskette, wenn ich das hochrechnen würde, was dann die Produkte kosten müssten, damit ich dann zuletzt einen Angestellten ordnungsgemäß bezahlen könnte, wäre das wieder Utopie, weil irgendwo auf der Strecke werden die Gewinne wieder eingesteckt. So ist Kapitalismus. Da komm ich dann denktechnisch auch nicht weiter.
Ich denke mal, man müsste schon viel früher ansetzen. In der Schule, in der Ausbildung, in der Förderung. Und diejenigen, die nicht mehr arbeiten können, weil krank, da sollte man dann individuell gucken, was benötigt wird. Denn krank und dann noch nicht vernünftig essen können, weil man Medikamente noch selber zahlen muss, das finde ich geht nicht.
Ich wäre eher für eine Grundsicherung und dann eine individuelle Berechnung dessen was benötigt wird.
Die Lebenshaltungskosten sind in diesem Land nicht einheitlich, von daher finde ich es auch falsch, dass der Hartz4 Satz einheitlich ist. und ich finde es noch viel viel wichtiger, die Kinder aus solchen Familien extra zu fördern, damit sie eine vernünftige Ausbildung machen können und für sich selbst sorgen können.
Auf der Grundlage würde mir noch einiges einfallen.
Aber einen Betrag zu benennen, halte ich grundsätzlich für falsch. Der eine kommt mit 500 Euro aus, der andere mit 300, der nächste braucht 1000. Da kommt man nicht auf einen Nenner. Deshalb wäre ich für individuelle Berechnung. Eine grobe Liste, an die man sich orientiert, aber wo es je nach Bedarf auch Zuschläge geben kann.
Ich wollte eigentlich hier nicht schreiben, doch wie die letzten Seiten zeigen, gibt es hier zu viele User, die keine eigenen Erfahrungen mit Hartz 4 haben.
Stromkosten werden vom Amt nicht bezahlt.
Die einzige Ausnahme:
https://www.hartziv.org/mehrbedarf/warmwasser.html
Das sind zur Zeit genau 10.26 Euro für einen Erwachsenen.
Muss man aber beantragen, bzw. kann man nur dann beantragen, wenn man die Warmwasserzubereitung per Boiler (der die eigene Stromrechnung belastet) in der Wohnung hat.
Also unabhängig von den eigenen monatlichen Stromkosten, ob nun 40, 60, 80 Euro zu Zahlen sind... man erhält halt immerhin 10,26 Euro dazu.
Eine gute Restnacht noch...
Gruß hbh
Ich war mir nicht sicher, was du genau wissen willst. Wie sich der Regelbedarf errechnet?
Das findest du hier https://de.wikipedia.org/wiki/Regelb...ittlungsgesetz
DarausGrundlage für die Bestimmung der Bedarfe sind gemäß § 28 SGB XII mehrere Sonderauswertungen zur Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008, die das Statistische Bundesamt und die Statistischen Landesämter erstellen.[17] Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) wird alle fünf Jahre erhoben. Von den hierzu herangezogenen Haushalten werden zur Auswertung die Daten derjenigen abgesetzt, in denen Personen leben, die ausschließlich Leistungen nach dem SGB XII oder nach dem SGB II beziehen oder die im Erhebungszeitraum Anspruch auf eine Eigenheimzulage hatten. Aus den verbleibenden Haushalten werden die unteren 15 % der Einpersonen- und die unteren 20 % der Mehrpersonenhaushalte in die Auswertung einbezogen.
Geändert von ParadiseCity (16-04-2021 um 20:42 Uhr)
Eher "nicht" geschrieben.
Da will ich nun nicht alles in Frage stellen. Ob sich jemand mit diesem Thema nun beschäftigt, würde ich eher als löblich betrachten. Wer will sich auch ernsthaft mit Hartz 4 beschäftigen. Oder ob jetzt 5 Euro für Essen am Tag reichen...
Mir gehts eher um einfache Dinge, die bei vielen im realen Leben so wie auch hier, selten bis gar nicht vorkommen. Mangels Interesse, Info oder sonstigen Gründen.
Ich schreibs mal so.
Der letzte Werktag im Monat... es gibt endlich wieder Geld. Aktuell kommen da dann, mit meinen dazugrechneten 10 Euro, 456 Euro aufs Konto. Nun machst du deine Überweisungen... 60 Euro Strom, 40 Euro Telefon (I-Net), evtl. noch ne Versicherung. Dazu kommen dann nochmal Medikamente und 2 bis 3 Dinge die der ein oder andere so noch für sein Dasein braucht. Somit beginnt für nicht wenige der Monat mit, sagen wir mal nur noch etwa 300 Euro. Einfache Rechnung... bleiben halt etwa 10 Euro pro Tag.
Merkwürdigerweise passen gelegentlich mal die Hosen nicht mehr. Es geht mal was kaputt. Der eine Euro fürs Buch (Bildung)
ist schon ausgegeben....
Ich denke da muß man nicht weiter übers Hobbyrauchen oder Hobbytrinken nachdenken. Soll heissen, für den ein oder anderen Betroffenen ist ein Drittel des Geldes schon weg, bevor der neue Monat angefangen hat bzw. die ersten Lebensmittel gekauft wurden.
Und um es auch noch zu erwähnen... Die Steuern für all die Dinge des Lebens, zahlt derjenige dann auch noch in vollem Umfang. Was das angeht, sitzt man quasi mit dem Millionär im selben Boot.... bis auf ein paar unbedeutende Ausnahmen, bei denen der Millionär seine Steuerlast noch erhebllich mildern kann..... aber hier hör ich lieber auf.... mit Neid hab ich`s nicht so wirklich.
Gruß hbh
Ich lese in den letzten Tagen öfter hier im Thread und deshalb ist der in meinem Kopf gegenwärtig.
Gestern stehe ich im HIT (Rewe-Gruppe)-Markt; neben allerhand anderem möchte ich für gebratene Nudeln ("gesundes Gericht", viel Gemüse, fleischlos) einfach nur Paprika kaufen. Erwarteter Preis: irgendwas um die 1,50 für 3 eingeschweißte und die losen sind meistens ein bisschen billiger, wenn man genau hinschaut. Preis für eingeschweißte gestern: 3,99€ (lose: 6,99€/kg)! Mal flockig mehr als das Doppelte. Für einen absoluten Alltagsartikel, der zu "gesundes Essen" sehr sehr oft dazu gehört.
Und ich dachte an diesen Thread und vor meinem geistigen Auge sah ich ne Frau mit drei Kindern, die versucht, die Kids gesund zu ernährend und die für nächste Woche ne Ratatouille und ein Gericht, wie meines auf der Liste hat und die vielleicht fast weint, weil das jetzt nicht geht. Das ist dann einer der vielen Momente, in denen ich denke: Es kotzt mich an, dass jeder weiß, dass diese Bedarfssätze künstlich kleingerechnet werden! Und es kotzt mich an, dass dieser (fiktiven) Frau DIESE Form der Not zugemutet wird.
PS: War noch bei LIDL, da gabs gar keinen Paprika mehr.
Und da nutzt es nichts, mal kurz für einen Monat auszuprobieren ob man mit dem Geld leben könnte.
Auf Dauer macht einem der ständige Verzicht, das ständige umdrehen jeden Cents und die Einsamkeit (man kommt ja kaum noch raus, kostet ja alles) ganz schön fertig.
Man sieht einem die Armut ja schon an. Die Billig-Klamotten (die einem meistens noch nicht mal stehen) und der nicht vorhandene Haarschnitt zu Beispiel fallen schon auf.
Eben, die Dauer ist entscheidend. Sich mal einzuschränken dürfte Vielen gelingen, noch dazu wenn man die Perspektive hat, dass der Geldmangel eben nur zeitlich begrenzt ist. Aber das Wissen, es bessert sich einfach nicht, das wird jetzt so bleiben, lässt einen doch mutlos werden.
Hartz IV / ALG II war auch nie dafür gedacht, dass man es auf Dauer bezieht.
Wer auf Dauer arbeitsunfähig ist, muss Rente bzw. Grundsicherung bzw. Sozialgeld beantragen.
Wer ALG II bezieht, bei dem darf davon ausgegangen werden, dass er eben nicht auf Dauer nicht in der Lage ist, zu arbeiten.
Da gehen die Meinungen zwischen ärztlichen Gutachtern und Patienten aber leider oft auseinander.
Geändert von golfern (17-04-2021 um 09:43 Uhr)
und einsam, weil man nicht mithalten kann. sich kein Eis für 1,20 € die Kugel leisten kann. als normales Beispiel, bei mir eine Handarbeitsgruppe, da bekommt man nichts außer Gesellschaft und den neuste Wohngebietstratsch, kostet 2,40 € für die Miete des Raumes, wenn man da hingehen möchte. Material muss man selbst mitbringen.
Man muss 2,40 Euro Miete zahlen, wenn man an der Handarbeitsgruppe teilnehmen möchte? Was ist das denn für ein Verein?
Finde ich dann schon ziemlich herzlos, wenn man noch versucht bei den ärmsten der Armen abzukassieren.
Hier in den Stadtteilcafés kann ich mir sowas nicht vorstellen.
Natürlich gibt es nicht immer Kaffee und Kuchen umsonst, da muss man dann sicherlich auch mal nen Euro dafür hinlegen.
Aber Miete?
Das WIRD so bleiben, bedeutet ja auch, dass jegliche Hoffnung bzw. die eigene Zukunft aufgegeben wurde.
Dass dieses Wissen tatsächlich berechtigt ist, kommt hoffentlich sehr selten vor?
Da müssen doch echt sehr viele Sachen zusammenkommen?
Ich schließe das für mich persönlich tatsächlich aus, dass ich dauerhaft von staatlicher Unterstützung oder in Armut leben müsste.
Sollte ich jemals wieder in so eine Situation kommen, dann mit der Überzeugung, dass es eine Übergangslösung ist.