Ja, war halt keine so kleine Hochzeit.
https://www.wn.de/NRW/4278531-Infekt...e-Corona-WelleHunsteger-Petermann sagte am Montag vor Journalisten, dass sich das auf eine Hochzeit vor drei Wochen in Hamm, Dortmund und Werl zurückführen lasse. Bisher seien 236 Hochzeitsgäste bekannt, Hunsteger-Petermann geht aber davon aus, das es zwischen 500 und 600 waren. Erlaubt sind bei privaten Feiern 150 Personen.
In Hamm waren Montag 136 akut Infizierte bekannt, davon haben sich 86 während der Hochzeit angesteckt.
Nunja, diese Einschätzung ist ja zumindest von dem Experten in Deutschland mit der größten Reputation. Ich glaube jetzt auch nicht, dass er was behaupten würde, von dem er nicht überzeugt ist. Da er sicher mehr Hintergrundwissen hat als wir finde ich seine Einschätzung schon interessant.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Streeck sagte, das sagte man auch bei HIV und da gibt es heute noch keinen. Ich denke, das wird gemacht, weil man wirklich die Hoffnung hat, aber bis einer wirklich zugelassen ist, kann noch sehr viel passieren. Wir müssen uns auf längere Zeit einrichten. Ende 2020 war ja immer sehr optimistisch. Ich weiß nicht, was Drosten weiß, dass er sicher ist Ende 2021 einen zu haben, aber ausgemacht scheint mir das auch nicht.
HI-Viren sind aber etwas Anderes als Corona-Viren und da war eine Infektion ein Todesurteil zu Beginn, inzwischen nicht mehr. (Zumal ich glaube, dass die Forschung nochmal engagierter wäre, wenn von HIV nicht vor allem der globale Süden und Randgruppen betroffen wären). Man hat gelernt, mit dem Virus umzugehen und das wird mit Corona wohl auch ohne Impfung der Fall sein.
Das hat absolut nichts mit Disziplin zu tun. Im Frühjahr war es einfach Glück, dass sich die Krankheit in Europa von Süden nach Norden verbreitete. Spanien und Frankreich hatten viel härtere Massnahmen, Spanier, Franzosen und Italiener mussten viel mehr Disziplin haben und zeigen als andere Europäer. Es liegt nicht an der Disziplin, sondern am maroden Gesundheitssystem und dem Wohlstandsgefälle.
Die abgeriegelten Quartiere in Madrid sind die ärmsten Gegenden der Stadt. Da wohnen die Leute auf engstem Raum, haben kaum Arbeit - und wenn sie Arbeit haben, können sie es sich nicht leisten zu Hause zu bleiben wegen Corona.
Marseille war schon vor Corona ein sozialer Brennpunkt, genauso wie gewisse Gebiete im Grossraum Paris.
Corona vergrössert zusehends die Kluft zwischen Arm und Reich.
Ich meinte auch nicht unbedingt Drosten mit Orakeln, sondern diese ewigen "Erfolgsmeldungen" in den Medien aus der letzten Zeit. Das weckt Hoffnungen, die wahrscheinlich gar nicht erfüllt werden können. Spahn macht schon Pläne über die Verteilung der Dosen. Selbst wenn jetzt ganz schnell ein Impfstoff gefunden werden könnte, weiß man doch gar nicht für welche Personengruppe er angewendet werden kann. Die Berufsgruppe ist doch zweitrangig. Idiotisch.
Bei mir ist es nicht die Maske an sich, mit der habe ich mich mittlerweile mehr oder weniger arrangiert. Eher ist es die Symbolik, d.h. solange Masken notwendig sind, sind auch die jetzigen Beschränkungen notwendig: Keine Konzerte, keine Dorffeste, keine ausgelassene Freude/Stimmung bei Sportveranstaltungen,... Im Großen und Ganzen eben keine Spontanität und für mich daher auch ein Inbegriff der sozialen Distanzierung/Vereinsamung. Das macht mich fertiger als das ich ab und zu eine Maske tragen muss.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Das ist für mich einer der wichtigsten Punkte. Jeder, der Home Office machen kann, der allein oder nur mit der Kernfamilie wohnt, ist privilegiert, kann sich gut schützen. Eine Infektion durch eine Teilnahme an einer Feier ist Luxus. Eine Infektion durch Arbeit und Leben auf engstem Raum ist es nicht.
Streeck selbst vergleicht das, weil beides Viren sind. Aber auch damals, als das noch als Todesurteil für Infizierte galt (ich erinnere auch mal an die angenomme Ansteckungsgefahr), gab es über Jahre keine Impfung, obwohl sie auch zeitnah angekündigt war. Die Hoffnung hat sich nie bestätigt, obwohl es wohl auch experimentelle Impfstoffe gab, die es aber nie zur Zulassung geschafft haben.
Pick your battles wisely.
Zumindest hier in Europa kann man eine HIV-Infektion inzwischen sehr gut behandeln. Ich habe neulich sogar gehört, dass eine Person AIDS hatte, nun aber wieder unter der Nachweisgrenze ist. Wahnsinn, oder? Wenn es gute Medikamente gg. Corona gäbe, wäre das auch schon ein Fortschritt.