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Thema: Tenet

  1. #61
    Kann mir jetzt trotzdem nochmal einer den Zusammenhang mit dem roten Anhänger am Ende erklären? da Blick ich noch immer nicht durch

  2. #62
    Bothwell Avatar von magixx
    Ort: Funky's Kittchen
    Gestern im Cinestar ohne Pause geguckt. Nichtmal im großen Saal, da er fast stündlich lief. Heute kam eine Mail, wenn ich nochmal reingehe gibt es 100 Prämienpunkte.

  3. #63
    Zitat Zitat von Marcel1988 Beitrag anzeigen
    Kann mir jetzt trotzdem nochmal einer den Zusammenhang mit dem roten Anhänger am Ende erklären? da Blick ich noch immer nicht durch

    Man hat daran Neil erkannt. Er war es, der invertiert am Anfang in der Oper den Protagonisten gerettet hat, wo man die invertierte Kugel zurückspringen sah und der Progagonist sagte „das war keiner von uns“ und er war auch der Tote am Ende in Stask 12, der aufsprang und in der Zeit rückwärts die Tür öffnete, damit Yves und der Protagonist den Algorithmus sichern konnten, die sich wiederum vorwärts in der Zeit bewegten. Als die 3 am Ende dort standen, sah der Protagonist den Anhänger. Neil ging zurück zur Schlacht, um die Tür zu öffnen und wurde dabei erschossen.



    Was ich spannend fand und lange selber nicht gesehen habe, waren die Szenen, wo einer invertiert war, der andere aber nicht. Am Anfang dachte ich, ganze Szenen spielen nur in der invertierten Zeit, außer bei dem Autorennen.
    Geändert von Elaine (07-09-2020 um 05:23 Uhr)

  4. #64
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Mir ist über Nacht etwas klar geworden, was mit der Erzählung "an sich" zu tun hat. Deswegen konnte ich auch nicht schlafen

    Es gibt doch viele Kritiken, die die angeblich "schwach ausgeprägten Figuren" als Negativpunkt sehen und dem Film eine plot-over-character-Haltung ankreiden.

    Das hat mit einer Eigenart der Erzählung zu tun, die wiederum mit den besonderen Erkenntnissen zusammenhängt, die man erst ganz zum Ende des Filmes gewinnt. Sofern man über ein superstarkes Erinnerungsvermögen verfügt. Die anderen müssen halt ein zweites Mal ins Kino. Dann aber erschliessen sich die Zusammenhänge.

    Kein Spoiler, bloss bisschen lang:

    Tenet ist nicht nur ein verschachteltes Zeiträtsel, sondern auch ein cumulative narrative. Das ist ein Konzept aus der Fernsehwissenschaft und geht auf Horace Newcomb zurück, der es 1983 erstmals beschrieben hat. Anhand der TV-Serie Magnum, P.I. hat Newcomb gezeigt, dass Insiderwissen zu den Beweggründen der Protagonisten die Bindung des Publikums zu den Protagonisten verstärken kann ... sofern die Bereitschaft da ist, sich überhaupt auf solche Bindungen einzulassen. US-amerikanische Dramaserien waren bis ca. 1980 rein episodisch aufgebaut. Das heisst, die Figuren hatten kein "eingeschriebenes" Gedächtnis und waren bei jedem neuen Einsatz, in jeder neuen Folge bzw. Spielwoche wieder reine, unbeschriebene Blätter. Das änderte eben mit der Serie Magnum, die ihren Helden ein Gedächtnis und damit eine innere Entwicklung zugestand. Heisst: Im Verlauf der Serie wurde dem aufmerksamen Publikum nach und nach eine Familiengeschichte erzählt, die im nachhinein erklärte, WARUM Thomas Magnum in den Vietnamkrieg zog, und warum er eine starke Bindung zu seiner Mutter unterhielt - und was ihn dazu brachte, ein kleines Mädchen als Tochter anzuerkennen, ganz zum Schluss der Serie.

    Nicht ganz zufällig hat Donald P. Bellisario als Autor und Produzent der Serie dasselbe Konzept nochmals in späteren Serien aufgegriffen, vor allem in der Zeitreise-Serie Quantum Leap (dt. "Zurück in die Vergangenheit").

    Als kumulative Erzählung fordert Tenet dazu heraus, das nach und nach abrufbare sogenannte prozedurale Wissen um die Zusammenhänge zu verinnerlichen. Wer offen ist für diese horizontalen Erzählstränge (so nennt man das im deutschen Sprachraum), erkennt erst die familiären Bindungen und moralischen Verpflichtungen - und kann die wirklich nachhaltigen Verstrickungen der Protagonisten nachvollziehen.



    Einfach als weiteres Puzzleteil. Falls jemand dazu mehr wissen möchte - gerne als PN
    Geändert von ganzblau (07-09-2020 um 09:10 Uhr)
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  5. #65
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Mir ist über Nacht etwas klar geworden, was mit der Erzählung "an sich" zu tun hat. Deswegen konnte ich auch nicht schlafen
    Das geht mir schon die ganze Zeit so.

    Hat aber das wirklich was mit Erinnerungsvermögen zu tun? Das Problem scheint mir eher zu sein, dass man ab und zu in dieser pausenfreien Action abschweift, um kurz eigenen Gedanken zu folgen: und genau in der Zeit wird oft einiges erklärt. Aber auch unabhängig ist gerade so genussvoll, zu eigenen neuen Erkenntnissen zu kommen, wenn man Sachen anders verknüpft.

    Ich hab bisher von keiner Person gehört, auch nicht im Netz, der sich nach einem Mal der ganze Sinn voll erschlossen hat, jedenfalls so, wie man es nach zweimal oder dreimal machen würde. Die Frage ist, was hat man da noch nicht verstanden und wusste es nur nicht? Es blieben immer Fragen offen, oft sogar sehr viele.

  6. #66
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Ich hab hier gerade 26 Beiträge gelöscht und dementsprechend gut ist meine Laune.

    Wer als nächstes Film-Threads mit Unsinn zuspammt, darf sich das Forum von außen ansehen

  7. #67
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli


    ... Ich hoffe, du bekommst Gelegenheit, den Film zu sehen, um den es hier geht. Eigentlich
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  8. #68
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Ich hab hier gerade 26 Beiträge gelöscht und dementsprechend gut ist meine Laune.

    Wer als nächstes Film-Threads mit Unsinn zuspammt, darf sich das Forum von außen ansehen
    Eknad, urur.

  9. #69


    Einen Moment hat es gedauert.

  10. #70
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Zitat Zitat von Kosel Beitrag anzeigen
    Eknad, urur.
    Himmel, ist das wieder so verdreht wie Memento?
    Was frag ich, bei nem Nolan-Film?

    Ich spare mir den dann lieber auf, bis ich mal entspannt genug bin und der Kopf frei. Zur Zeit wäre das nicht so mein Ding.
    Aber euch noch viel Spaß beim analysieren

  11. #71
    Zitat Zitat von IfYouComeBack Beitrag anzeigen

    Wie viele Szenen sind denn in IMAX?
    Das sind nur die Actionszenen.

    Sehr geehrte Moderation dieses Zitat war definitiv kein Spam und entspricht der Wahrheit.

  12. #72
    Nochmal ein Spoiler zur Identität von Neil:


    http://www.filmstarts.de/nachrichten/18532413.html

    Für mich spricht einges dagegen, aber auch dafür. Dagegen eindeutig Neils Verhalten zur verletzten Kat. Auch wenn sie es nicht weiß, er müsste es wissen und das würde man merken, meine ich.
    Dafür spricht allerdings, dass Nolan selbst sagt, Neil habe mehrere Idetitäten, aber auch, wie wichtig es für Kat war, dass Neil sich nicht von ihr verabschiedet hat und wie sie das getroffen hat. Das war eigentlich für die Geschichte sonst keine wichtige Szene, aber angeblich ist keine überflüssig. Dass beide Engländer sind, finde ich nicht ganz unerheblich und in der Tat wurde der echte Robert Pattinson als Neil in der Haarfarbe des Kindes und in etwa in seine Frisur gewandelt. Auch dass der Protagonist Kat und ihr Kind besonders schützt, was sie ihm erst nicht glaubt, weil es gar nicht seine Agenda ist, könnte dafür sprechen.
    Erst fand ich die Idee absurd, aber mit der Zeit beschäftigt es mich doch.




  13. #73
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Zu deinem Spoiler:

    Ich frage mich vor allem, ob es notwendig ist, zum Verständnis des Films.

    Mir reicht eigentlich der Umstand, dass Neil so viel mehr ist als ein sidekick, weil er - im Verlauf der Zeitschlaufen, den wir am der Seite des Protagonisten und aus seiner Perspektive heraus erleben - in so vielen Dingen einen Schritt voraus ist. Die Selbstlosigkeit dieser Figur fasziniert mich ungemein - aber ich benötige nicht zwingend eine Motivation dafür.

    Vor allem stösst mir bei der Idee bisschen auf, dass wir es mit einer Form von Ödipus-Komplex zu tun bekämen: Es ist ja dann der Sohn, der mit der Mutter gemeinsame Sache macht, um den Vater zu "blenden" ... bzw. einen Vatermord zu inszenieren. Das ist starker Tobak - wenn es doch, wie ich annehme, unter dem Strich darum geht, wie wir Menschen mit dem, was wir heute verantworten, irreversiblen Schäden an der Zukunft anrichten

    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  14. #74
    Meine Gedanken dazu:


    Notwendig ist das sicher nicht, aber wenn Nolan bei Neil schon von mehreren Identitäten spricht, überlegt man doch, oder? Ich hatte auch Priya im Gefühl, aber die hatte meiner Meinung nach vielleicht auch nur einfach 2 verschiedene Agendas.
    Max wurde ja vorgestellt als Sohn, den der Vater der Mutter entfremdet hat „mit jedem Tag mehr“ und Andrej bereute ja auch, einen Sohn in die Welt gesetzt zu haben, den er opfern wollte - wenn Neil, Protagonist und Yves (und die Kavallerie) das nicht verhindert hätten. Andrej wäre ja sowieso gestorben und getötet hat ihn Cat, nicht Neil. (Ich hab überlegt, ob die überhaupt eine gemeinsame Szene hatten, mir fällt eben keine ein.)
    Ich würde sowas wie Haarfarbe nicht überbewerten, aber Robert Pattinson war der einzige im Cast, dem die Haarfarbe verändert wurde. Warum? Wäre es nicht gerade Nolan, würde ich von Zufall sprechen. Mich stört an der Theorie eher, dass er sich nett und distanziert Kate gegenüber verhielt. Das passt für mich nicht.

    Dieses Selbstlose hat mich auch stark beeindruckt. Das erste Mal hab ich das gar nicht begriffen. Der rote Anhänger war dann doch die Lösung. Er ging am Ende mit einem Lächeln und lockeren Sprüchen noch mal rein und wusste, was ihn erwartete. Die Motivation sehe ich gar nicht in den Figuren, sondern in der Aufgabe. Falls überhaupt, dann in der Freundschaft zum Protagonisten, der mit ihm in seiner Zeitachse noch viel erleben wird. Kat braucht es wirklich nicht dazu.



  15. #75
    Habe es doch geschafft und war im Kino. Wirklich ein klasse Film nur leider mit keiner guten Tonmischung. Sehr frontlastig mit einem perfekten Bass. Bei keinem einzigen Schuss zuckte man zusammen im Saal. Surroundeffekte gibt es kaum trotz dessen reichen Action. Dialoge und Musik passen gut zusammen nur leider kein einziger Schuss. Film kommt tonal nicht ran an diese Filme. The Dark Knight, The Bourne Identity, Heat. Schusswechsel da im Opernhaus klingt leider nur wie aus einem super acht Projektor mit Spielzeugwaffen. In den IMAX Kinos bietet der Ton nur eine weiterere Verstärkung auf hohem Level aber definitiv keine bessere Tonmischung. Film ist ein Meisterwerk von Christopher Nolan bietet jedoch nicht viel mehr Action als jeder neue James Bond. Gesehen im UFA Palast aus Düsseldorf in Stage Eight. Tontechnisch der beste Saal hier im Verleihbezirk.


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