Generell finde ich die Richtung okay, aber ausgerechnet im männerdominierten Filmgeschäft nicht. Noch immer werden Frauen vorrangig wegen ihrer Schönheit besetzt und haben viel zu wenig Chancen, überhaupt eine Rolle zu bekommen, in der sie zeigen können, was sie sonst noch können. Oder noch besser: stattdessen. Schön sein ist immer noch die Hauptqualifikation. Wie es besser geht, zeigt der britische Markt, vor allem beim Fernsehen und in Serien.
Dazu kommt aber auch, dass muss man klar sagen, dass auch Frauen in Filme gehen, in denen nur oder hauptsächlich Männer spielen. Damit werden Männer zurecht zu wirtschaftlicheren Zugpferden und verdienen deswegen auch mehr.
Männerfilme sind auch bei Frauen angesagt, Frauenfilme werden unter Männern abgewertet. Solange „Mädchen“ als Schimpfwort gilt, haben wir ein strukturelles gesellschaftliches Problem, dass diese Auszeichnungskategorien nur verstärken wird oder jemanden demonstrativ auszeichnet, um diese Einseitigkeit nicht zuzulassen.
Gut fände ich es, wenn es im Filmgeschäft tatsächlich Geschlechtergerechtigkeit gäbe. Aber davon sind wir weit entfernt. Die interessanteren Rollen bekommen weiterhin Männer und dann werden die gerechterweise auch eher ausgezeichnet. Das Problem lauert einen Schritt davor, aber auch bei den Zuschauern selbst. Wäre man gerecht, müsste man dann tatsächlich hauptsächlich Männer auszeichnen.
Einerseits geht es darum, dass Transfrauen zu Frauen gehören (wollen), wie die Diskussion über Rowling gezeigt hat, andererseits wird die Geschlechtertrennung aufgelöst, was ich wirklich oft bevorzuge, aber genau in der Branche werden weder Frauen noch Transmenschen davon profitieren.
Vielleicht bräuchten wir eher einen Castingpreis, wo das Voraussetzende berücksichtigt wird.
Ich bin da nicht ganz entschlossen, denn generell finde ich das gut, neutrale Bezeichnungen und gleiche Werte zu vermitteln.