Bei den Restaurants geht es halt eher um die Treffen, nicht um das Infektionsgeschehen im ganzen Restaurant. Meistens sitzen dort Personen aus mehr als einem Haushalt zusammen und das ist schlecht. Vielleicht hätte man alternativ sagen sollen, Restaurants bleiben offen, aber es darf nur noch der eigene Haushalt an einem Tisch sitzen und dazu müsste das Restaurant dann natürlich die Personalausweise kontrollieren können. Keine Ahnung, ob man das so einfach regeln kann.
Wenn ich mit Personen aus mehreren Haushalten an einem Tisch im Restaurant sitze und eine Person davon ist infiziert, ist die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass sich auch die weiteren Personen am Tisch sich infizieren bzw. es würde ja reichen aus jedem Haushalt eine Person, die dann wiederum den ganzen Haushalt ansteckt. Schließlich sitze ich ja dort eine ganze Weile, natürlich ohne Maske und es wird sich auch unterhalten.
Wenn keine Beschränkungen für Treffen im Privaten während dieses Lockdowns Light erfolgen sollten, befürchte ich, dass die ganzen Schließungen im öffentlichen Raum nicht allzuviel bringen und man viele Branchen umsonst kaputt gemacht hat. Dann haben wir Anfang Dezember weiterhin steigende Zahlen. Man kann nur noch hoffen, dass die Mehrheit der Bevölkerung von sich aus ihre Kontakte auch privat weiter einschränken.
Hier in München haben wir seit Wochen strenge Kontaktbeschränkungen, auch im Privaten bei Treffen in Wohnungen (maximal 5 Personen bzw. 2 Haushalte), damit hat man zwar den Anstieg etwas verlangsamt (besser als gar nichts), aber von einer Trendwende sind wir weit entfernt. Die Infektionszahlen steigen auch in München weiter, so dass wir hier inzwischen bei einer 7-Tages-Inzidenz von 122,3 liegen. Eingeführt wurden die Maßnahmen bei einer Inzidenz von über 50. Andere Maßnahmen sind hier inzwischen auch schon recht ausgereizt, so dass weitere Einschränkungen dann auch nicht mehr so viel bringen werden (Sperrstunde ist bereits 21 Uhr, Maskenpflicht in Bereichen in der Innenstadtbesteht schon mehrere Wochen). Treffen im öffentlichen Raum waren bereits unter einer Inzidenz von 50 auf 10 beschränkt (für Veranstaltungen wie runde Geburtstage, Hochzeiten usw. gab es allerdings Ausnahmen).
Aber im Freundeskreis ist praktisch noch niemand wieder ins Homeoffice zurückgekehrt, trotz der hohen Inzidenz. Das wäre noch eine Möglichkeit, wo man ansetzen könnte.
Geändert von dedeli (28-10-2020 um 16:43 Uhr)
Außerdem feiern ja viele in größeren Gruppen im Restaurant.
Nachdem hier in Bawü die Kontaktbeschränkung auf 2 Haushalte oder 5 Personen kam, sagte ein Gastronom in Pforzheim, dass 49 von 50 seiner geschlossenen Gesellschaften storniert worden seien.
Bei sehr hohen Infektionszahlen würden die Restaurants vermutlich die nächsten Wochen eh ziemlich leer bleiben. So gibt es jetzt wenigstens eine Unterstützung vom Staat.
Man sollte nicht vergessen, dass wir in Deutschland in dieser Woche die Marke von 20.000 erreichen werden. So wie es aktuell aussieht, aber vermutlich morgen noch nicht.
Ich denke auch. Ich glaube aber auch, wie schon bei den Masken draußen, dass das ein Statement sein soll, dass das Treffen nicht mehr erwünscht ist. Maximal Kontakte beschränken. Bisher hatte man irgendwie das Gefühl, dass ja alles noch irgendwie halb normal geht. Funktioniert aber nicht. Wahrscheinlich brauchen wie diese Warnungen mehr als viele Ausnahmen, die ohnehin nicht aussagekräftig sind.
Pick your battles wisely.
Mk, so wie am Arbeitsplatz... Die Regelungen für Arbeitgeber sind bestenfalls schwammig formuliert. Bloß da interessiert es scheinbar nicht.
Man könnte die Restaurants mit den gleichen Vorgaben des ersten Schritts der Öffnung im Frühjahr offen halten. Dann kann jeder Betrieb für sich entscheiden, ob es für ihn lohnt oder ob die Mitarbeiter ins niedrige Kurzarbeitergeld geschickt werden.
Auch im Einzelhandel wird sich die gleiche Frage stellen.