Das hättest du mal lieber stecken gelassen.
Ich bin mit großer Wahrscheinlichkeit der Einzige hier, der sich überhaupt mit der Original-Studie und den Original-Ergebnissen beschäftigt hat.
Kann ich nur empfehlen. Dann ist man nicht mehr ganz so anfällig für falsche Deutungen von Journalisten mit einer Agenda.
Wenn der MDR z.B. schreibt
dann ist das schlichtweg - wenn dieser Kommentar die Ergebnisse dieser Studie zusammenfassen soll - totaler Humbug.Bedeutet: Die Regenzeit wird immer nasser, die Trockenzeit immer trockener. Pech haben also die Gebiete, in denen es ohnehin schon trocken ist. Hier verschärfen sich der Studie nach die Phänomene. Wo es also trocken ist, wird es noch trockener - auch wenn der Jahresmittelwert für Niederschläge rein rechnerisch höher ist.
Das hier in der Grafik sind die erwarteten zusätzlichen Wassermengen laut der Studie geordnet nach Regionen.
Wohlgemerkt bereits die Differenz Niederschlag minus Verdunstung, also das, was tatsächlich als zusätzliches Wasser übrig bleibt!
Links die trockensten 3 Monate, rechts die nassesten 3 Monate, 3 RCP-Szenarien.
Alles was mit Lp beginnt, sind Gebiete mit wenig Gesamtniederschlag (Low precipitation) = "Gebiete, in denen es schon trocken ist", wie der MDR es formulieren würde.
LpHAE (wenig Niederschlag, niedrige Variabilität):
tendenziell minimal mehr Wasser zur Verfügung in der Trockenzeit, deutlich mehr Wasser zur Verfügung in den "nassen" Monaten (wobei "nasse Monate" in Gebieten, die hier mit einem niedrigen Gesamtniederschlag eingeordnet werden, naturgemäß nicht extrem nass sein können. Was bedeutet, dass auch das zusätzliche Wasser in den "nassen Monaten" diesen Gebieten sehr helfen sollte).
LpMAE (wenig Niederschlag, mittlere Variabilität):
deutlich mehr Wasser zur Verfügung in der Trockenzeit, deutlich mehr Wasser zur Verfügung in den "nassen" Monaten.
LpLAE (wenig Niederschlag, hohe Variabilität):
nahezu unverändert.
Zusätzlich zu den Gebieten mit einem niedrigen Gesamtniederschlag könnte man unter "trockenen Gebieten" vielleicht auch noch die verstehen, die eine hohe Variabilität aufweisen (d.h. starke saisonale Unterschiede in den Regenmengen). Das sind die LAE-Regionen:
MpLAE (mittlerer Niederschlag, hohe Variabilität):
etwas mehr Wasser zur Verfügung in der Trockenzeit, etwas mehr Wasser zur Verfügung in den "nassen Monaten"
HpLAE (hoher Niederschlag, hohe Variabilität):
etwas mehr Wasser zur Verfügung in der Trockenzeit, deutlich mehr Wasser zur Verfügung in der Regenzeit
Wie also kommt der MDR nun auf die steile Behauptung, dass es in "trockenen Gebieten" in Zukunft in der Trockenzeit weniger Wasser geben würde? Da muss man wohl vermuten, dass die eigene Agenda der Auslöser für diese völlig falsche Deutung ist - die Studienergebnisse waren es ganz offensichtlich nicht, denn die sagen das Gegenteil.