Den Beitrag kann man sich auf ARTE auch in der Mediathek ansehen. Ich kenne ihn schon und bin immer wütend, wenn es um dieses Thema geht, weil man als Frau dagegen nicht ankommt
Ein beeindruckender Bericht auf ZDF-Info: Liebe und Sex im Maghreb - Zwischen Tabu und Tradition
Ein erschütterndes Dokument. Wie bei uns vor 50 - 100 Jahren. Für Frauen ist Sex vor der Ehe tabu, für Männer selbstverständlich.
Uneheliche Kinder sind eine Schande und Katastrophe. Die Männer ziehen sich lässig aus der Affaire, die Frauen werden zu Haft- oder Bewährungsstrafen verurteilt.
Tausende Operationen pro Jahr, mit denen Hymen/Jungfernhäutchen vor der Hochzeit wieder hergestellt werden. Eine Frau taumelt nach der OP direkt nach Hause, damit nicht auffällt, dass sie zu lange weg ist. Schrecklich alles! Trotzdem sehenswert.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdf...tion--100.html
Es ist kaum zu fassen, wieviel Freiheit wir gegenüber diesen Frauen haben - und dennoch hakt es noch an allen Ecken und Enden.
Stichwort Maghreb, da ist auch eine Unsitte namens "Bezness" weit verbreitet:
https://www.1001geschichte.de/
https://www.1001geschichte.de/bezness-die-fakten/
.
Gesellschaftlich tun wir das. Da wird viel zu oft bei Mißständen weggeschaut. Traurige Beispiele gibt es genug und sei es nur, dass wir es hinnehmen, dass Frauen auf Druck der Community draußen ein Kopftuch tragen, statt sie darin zu bestärken, dass das ihre eigene Entscheidung ist, die niemanden sonst etwas angeht.
In diesem Zusammenhang war der Auftritt von Güner Balci damals bei "Anne Will" sehr prägnant - vor allem die Passage ab ca. 38:00 und besonders die Aussage ab 39:16 ist für mich mit das Klügste, was ich dazu bisher gehört habe.
https://www.youtube.com/watch?v=Imh0E3UANvU
Wenn Frauenpower, dann richtig ...
Norwegens Beachvolleballerinnen wurden vom Dachverband zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie "zu lange Hosen" trugen und dies unangemessene Kleidung sei (vorgeschrieben sind Bikinihöschen). Der norwegische Verband hat erklärt, die Strafe für die Spielerinnen zu bezahlen.
Der Stein des Anstoßes:
https://twitter.com/amalieskram/stat...65005350445060">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/amalieskram/stat...65005350445060
Ich fand und finde diese Bikinihöschenregel im Beachvolleyball (mit Vorgabe wie groß das Höschen maximal sein darf) frauenverachtend und schlichtweg unverschämt!
Geändert von Marmelada (20-07-2021 um 13:08 Uhr)
Beachhandball - nicht Beachvolleyball
Im Beachvolleyball gibt es diese Regeln wohl nicht mehr
https://www.faz.net/aktuell/sport/ol...-11836296.html
Die Regel natürlich
So einfach scheint das mit der Bekleidung im Frauen-Beachvolleyball aber auch nicht zu sein:
Im Februar fand in Katar ein Weltserien-Turnier statt. Aufgrund der strengen Bekleidungsvorschriften in dem muslimischen Emirat sollten die Frauen in T-Shirt und knielangen Hosen spielen. Zwei deutsche Spielerinnen haben daraufhin die teilnahme abgesagt.
"Die noch vor Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch derzeit besten deutschen Frauen verzichten daher auf eine Teilnahme am Turnier in Katar. "Wir wollen das nicht mittragen. Es geht gar nicht um wenig anhaben oder nicht. Es geht darum, dass wir in unserer Arbeitskleidung nicht unsere Arbeit machen können", sagten sie am Wochenende im Spiegel."
https://www.sueddeutsche.de/sport/be...ften-1.5214403
Ich finde es ja spannend, wie hier veraltete binäre Ansichten (gemeint: mit eindeutiger Unterscheidung und unterschiedlicher Bewertung der Geschlechter) Frauen in ein letztlich unlösbares praktisches Dilemma stürzt.
Die einen (also die westlichen Sportfunktionäre) beharren auf traditionell sparsamer Kleidung und strafen, was aus der Norm fällt. Die anderen (also die Sportfunktionäre bei den anstehenden Turnieren in Katar) beharren auf traditionell bauschiger Kleidung und strafen, was aus der Norm fällt.
... Also bleibt ja eigentlich nur, in "natur" anzutreten. Oder allenfalls in Nationaltracht Damit macht man wenigstens nix falsch
Ich weiss, dass das nicht lustig ist. Aber es ist ein wunderbares Beispiel für das Fehlen einer irgendwie nachvollziehbaren Logik in diesen Dingen. Solange man "Geschlecht" als binär versteht, kommt es unweigerlich zu solchen Konflikten.
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Ausgerechnet bei den Beach-Sportarten sehe ich vor allem keinen Grund für geschlechtspezifische Kleidung (egal für wie viele Geschlechter). Nach eigener Erfahrung würde ich unterscheiden nach: Möchte möglichst viel Kleidung zwischen mir und dem Sand/ möchte möglichst wenig Kleidung zwischen mir und dem Sand. Für beides gäbe es individuelle Argumente. Ich hätte z.B. gern einen (leichten und flexiblen) Taucheranzug. Nur Hände und Füße gucken raus, alle Abschlüsse sind pottdicht. Ich HASSE Sand im Getriebe. Andere sagen, vermutlich mit guten Gründen: Von der bloßen Haut bekomme ich ihn ab, aus der Büx nicht. DAS sind Argumente.
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