Oh ja: Auf das Buch wollte ich auch schon eingehen
Es ist da unter anderem von einem interessanten Phänomen die Rede, das die Autoren "Eva-Tabu" nennen. Und zwar wurde ja die Biologie (die auch hier immer wieder als unumstössliche Wissenschaft betrachtet wird) über Jahrhunderte hinweg nur von Männern betrieben, was viele "weibliche" Themen völlig ausgeklammert hat, aber auch zu einigen schrägen Annahmen hinsichtlich der Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen führte. Und das hat bei vielen Feministinnen zu einem derartigen Abwehrreflex geführt, dass man die biologishen Aspekte - bewusst und gewollt - aus den eigenen Forschungen ausblendete.
Dafür kann ich sogar mich selber zitieren: Ich habe vor zwanzig Jahren immer gesagt, dass
Gender alles das sei, was nicht biologisch ist - also eben die sozialen Rollennormen, die bestimmte Verhaltensmuster als "typisch weiblich" und andere als "typisch männlich" einschätzen, was aber rein kulturell zu erklären sei.
Die Autoren bitten nun quasi händeringend darum, dass man die Biologie wieder in alle diese Überlegungen mit einfliessen lässt - aber eben unter neuen und durchaus flexibleren Gesichtspunkten.
Das Buch ist wirklich ein Augenöffner