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  1. #616
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Welche Arbeitsplatz wäre das in Deutschland?

  2. #617
    Zitat Zitat von Mobbing Bert Beitrag anzeigen
    Keine Frau muss die "Pille" einnehmen. Aber in einigen Berufen musste dich gegen Corona impfen lassen. Ansonsten Tschüss Arbeitsplatz.
    Immer wieder erfreulich, wenn sich hier auch Männer mit konstruktiven Beiträgen einbringen.

  3. #618
    eher lesend Avatar von FrauSchatz
    Ort: mal hier, mal da
    Toxische Beziehungen mit Svenja Beck https://www.hr-fernsehen.de/sendunge...ng-117744.html

    Sehenswert

  4. #619
    Lindisfarne
    unregistriert
    Was Medizin und Frauen betrifft habe ich außerdem den Eindruck, dass Männer sehr viel öfter mit ihren Symptomen ernst genommen werden als Frauen. Es ist wohl nicht repräsentativ, aber was ich so mitbekommen habe in vielen Jahren war ein deutlicher Unterschied zwischen Untersuchungen bei Mann und Frau. Vor allem, dass Symptome von Frauen sehr viel häufiger als psychosomatisch abgehakt werden, wo Männer noch weitergehende Untersuchungen erhalten oder an Fachärzte weitergeleitet werden.
    Gerade wenn es um seltenere Erkrankungen geht scheint bei Männern die Chance größer, dass diese entdeckt wird, als bei Frauen.

    Hier ein Interview mit einer Ärztin zum Thema Gynäkologie und Benachteiligung:

    https://www.brigitte.de/woman/gesund...-10221078.html

    ... Frauen sind anders krank als Männer, brauchen andere Medikamente und Therapien. In der modernen Medizin kommen sie in vielerlei Hinsicht noch zu kurz. Bei Herzinfarkten und Schlaganfällen werden sie zum Beispiel immer noch schlechter behandelt als Männer. Und sie werden schnell in die Psycho- Ecke gedrängt, als "hysterische Frau" abgestempelt. Statt einer vernünftigen Behandlung bekommen sie ein Beruhigungsmittel.
    Die Ärzteausbildung muss sich dringend ändern, Frauengesundheit sollte endlich in alle Fachbereiche Eingang finden...

  5. #620
    eher lesend Avatar von FrauSchatz
    Ort: mal hier, mal da
    Zitat Zitat von FrauSchatz Beitrag anzeigen
    Toxische Beziehungen mit Svenja Beck https://www.hr-fernsehen.de/sendunge...ng-117744.html

    Sehenswert
    Jetzt gerade nochmal im HR-Fernsehen

  6. #621
    Zitat Zitat von FrauSchatz Beitrag anzeigen
    Jetzt gerade nochmal im HR-Fernsehen
    Ich hab so mitgelitten.
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*

  7. #622
    eher lesend Avatar von FrauSchatz
    Ort: mal hier, mal da
    Zitat Zitat von Moritza Beitrag anzeigen
    Ich hab so mitgelitten.
    Ja

  8. #623
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Aus ganz vielen Gründen entsetzlich:

    China Targets Muslim Women in Push to Suppress Births in Xinjiang

    Es geht darum, dass muslimische Frauen zur Verwendung schwangerschaftsverhindernder Mittel gezwungen werden. Man kann es auch vorbeugenden Völkermord nennen
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  9. #624
    Stört mich nicht... Avatar von Null-Drei-Null
    Ort: Balkon mit Tee und Buch
    Da gab es ja auch schon Sendungen, in denen sehr detailliert dargelegt wurde wie die ein Kind Politik in China und auch die Geburtenkontrolle in Indien durchgeführt wurde.
    Das war wirklich entsetzlich.

  10. #625
    Hannix
    unregistriert
    Währenddessen passiert vor der eigenen Haustür folgendes.

    Eine Zugangshürde mehr

    Wie wirkt sich der Importstopp von Cytotec auf Schwangerschaftsabbrüche aus?

    Wir haben wirklich ein Problem, wenn Ärzt*innen in Deutschland keinen Zugang mehr zu diesem Medikament haben. Das ist eine Zugangshürde mehr zur freien Wahl des Schwangerschaftsabbruchs. Wir haben schon jetzt viele Zugangshürden, beispielsweise weil einige Ärzt*innen gar keine medikamentösen Abbrüche anbieten oder es Regionen gibt, wo ungewollt Schwangere nicht die Wahl haben zwischen instrumentellem und medikamentösem Abbruch.
    Darmstadt beispielsweise ist eine große Stadt mit über 160.000 Einwohner*innen und es gibt hier nur eine einzige Ärztin, die einen medikamentösen Eingriff anbietet - und nur wenige pro Woche. Wenn sie nun keinen Zugang mehr zu Cytotec hätte und das Angebot einstellen würde, dann hätten wir hier ein Problem. Und dann müssten die Frauen auch weiter fahren. Oder halt eine OP machen. Der instrumentelle Eingriff ist jetzt auch nicht per se für jede Frau gefährlicher, aber es gibt doch viele Aspekte, die bei der Wahl der Abbruch-Methode für die Frauen eine Rolle spielen
    Medienberichten zufolge hat sich Jens Spahn sogar persönlich eingeschaltet, um die Importzulassung zu widerrufen. Wie würden Sie das politisch einordnen?

    Ich weiß natürlich nicht, wie er sich im Vorfeld informiert hat und aus welchen Gründen er das tut. Aber man kann vermuten, dass da ein umfängliches Wissen über die Einsatzmöglichkeiten und die Einsatzgebiete des Medikaments fehlt. Sonst hätte er das vielleicht auch nicht so getan. Politiker wollen natürlich auch nicht in Verruf stehen, dass sie für Frauen gefährliche Medikamente im Umlauf lassen. Es gab ja auch einen großen Aufschrei von Frauen, die einen ganz schweren Geburtsverlauf wegen Cytotec hatten. Das fällt aber meiner Meinung nach eher unter die Kategorie Behandlungsfehler oder Behandlungsschwierigkeiten – das Medikament selbst ist nicht die Gefahr.
    Fast schon ein klassisches Beispiel für die Nichtbeachtung spezieller Medikamention für Frauen.

  11. #626
    Alternative User Avatar von Foxx
    Ort: Stuttgart
    Mir war gar nicht bewusst, dass das Medikament umstritten ist. Ich kenne selbst im Freundeskreis Fälle, in denen das Medikament angewendet wurde, ohne Komplikationen - aber auch ohne dass sie vorher ärztlich auf etwaige Gefahren hingewiesen wurden.

    Laut Tagesschau wird der Importstopp ja aber von einem Frauennetzwerk, das Geschädigte vertreten, befürwortet. Es ist ja auch eigentlich gar kein spezielles Medikament für Schwangerschaftsabbrüche, sondern wird Off-Label, also ohne tatsächliche Zulassung, dafür angewandt.

    "Dass den Anwendern der Hahn zugedreht wird, ist eine gute Vorgehensweise - genial und großartig", sagte eine Sprecherin von "Cytotec-Stories", einem Netzwerk von Frauen, das sich im vergangenen Jahr im Zuge der Berichterstattung gegründet hatte."Cytotec-Stories" gehören inzwischen über 80 Familien an, die sich durch die Anwendung von Cytotec geschädigt fühlen. Viele prozessieren gegen ihre Geburtsklinik. "Es ist eigentlich ein Skandal, dass es erst jetzt passiert ist", erklärte die Sprecherin. "Aber immerhin passiert es."
    https://www.tagesschau.de/investigat...stopp-101.html


    Ich habe die Diskussion bis dahin nicht verfolgt. Wenn das Schädigungsrisiko hoch ist, ist die Angelegenheit natürlich komplex.

  12. #627
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Aus ganz vielen Gründen entsetzlich:

    China Targets Muslim Women in Push to Suppress Births in Xinjiang

    Es geht darum, dass muslimische Frauen zur Verwendung schwangerschaftsverhindernder Mittel gezwungen werden. Man kann es auch vorbeugenden Völkermord nennen
    "vorbeugender Völkermord" , ja, das trifft es wohl leider genau. Und dabei ist diese Massnahme ja nur ein Teilaspekt des terrorregimes, das die chinesische Regierung in dieser Provinz errichtet hat. And the whole wide world is watching.

    Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man es fast schon ironisch nennen, das China ansonsten jetzt die Zwei-Kind-Familie fördert. Nach Jahrzehnten der Ein-Kind-Politik hat CHina mittlerweile eine der niedrigstern Geburtenraten der Welt, mit allen Folgen, die das für die Gesellschaft hat.
    Ein lesenswerter Artikel, leider hinter Bezahlschranke:
    https://www.sueddeutsche.de/politik/...0?reduced=true

  13. #628
    Hannix
    unregistriert
    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Mir war gar nicht bewusst, dass das Medikament umstritten ist. Ich kenne selbst im Freundeskreis Fälle, in denen das Medikament angewendet wurde, ohne Komplikationen - aber auch ohne dass sie vorher ärztlich auf etwaige Gefahren hingewiesen wurden.

    Laut Tagesschau wird der Importstopp ja aber von einem Frauennetzwerk, das Geschädigte vertreten, befürwortet. Es ist ja auch eigentlich gar kein spezielles Medikament für Schwangerschaftsabbrüche, sondern wird Off-Label, also ohne tatsächliche Zulassung, dafür angewandt.



    https://www.tagesschau.de/investigat...stopp-101.html


    Ich habe die Diskussion bis dahin nicht verfolgt. Wenn das Schädigungsrisiko hoch ist, ist die Angelegenheit natürlich komplex.
    Komplex, wohl wahr.

    Das Mittel ist scheinbar für die Behandlung von Magengeschwüren zugelassen. Bei den Problemen der "Off-Label" Verwendung in der Geburtsmedizin kann ich als Laiin nicht einschätzen, ob es am Medikament lag, an der Dosierung, der falschen Anwendung?

    Das Hauptproblem ist laut Experten nicht das Medikament selbst, sondern der Umgang damit - etwa ungenaue oder zu hohe Dosierung sowie mangelnde Überwachung von Mutter und Kind.
    Bei medikamentösen Schwangerschaftsabbrüchen fällt das Risiko-Nutzen-Verhältnis von Cytotec anders aus. Es hat sich anscheinend bewährt. Da wäre es doch sinnvoll Cyotec genau für diesen abgegrenzten Bereich weiter verwenden zu können. Dieser Aspekt scheint mir beim kompletten Importverbot überhaupt nicht berücksichtigt.

    Was wird passieren, wenn die Lagerbestände der Ärzte:innen, die überhaupt medikamentöse Abbrüche vornehmen, aufgebraucht sind?
    In der Praxis werden Frauen bei jährlich rund 30.000 medikamentösen Abbrüchen gezwungen sein auf weniger gute und sichere Alternativen zurückzugreifen.

    Das in der Geburtsmedizin, für diesen Bereich nicht zugelassene Medikamente, zum Einsatz kommen spricht auch Bände.

  14. #629
    Ja, Hannix, das sehe ich auch so.

    Manche Ärzte setzen auf Cytotec, weil damit die Geburt schneller vonstattengeht, außerdem ist es deutlich billiger als die Alternativpräparate (kostet angeblich nur ein paar Cent statt dreistelliger Beträge).

    Warum ist von den Nebenwirkungen so wenig bekannt? Weil Ärzte die Anwendungskomplikationen nicht melden müssen, nur der Hersteller. Pfizer hat das Mittel bereits 2006 vom deutschen Markt genommen.
    (Allerdings liegen nach Angaben des BfArM in der europ. Nebenwirkungsdatenbank EudraVigilance Stand 22. März 21 bereits 440 Berichte vor, die Verdachtsmeldungen zur Off-Label-Anwendung von Cytotec bei Mutter und Kind umfassen.) Quelle: n-TV vom 17. April 21. Wohlgemerkt: Verdachtsfälle
    Meines Erachtens sollten – egal ob zur Geburtseinleitung oder bei Abtreibungen - nur ausdrücklich dafür zugelassene Medikamente zum Einsatz kommen. Die gibt es auch, sind aber teurer.
    Geändert von tantes (11-05-2021 um 19:22 Uhr)

  15. #630
    Alternative User Avatar von Foxx
    Ort: Stuttgart
    Ich hab mich grad mal von meiner Frau aufklären lassen, die in der Pharmaindustrie tätig ist. Das Problem bei Off-Label-Use ist, dass die Hersteller keinerlei Empfehlungen aussprechen dürfen über diese Verwendung und die passende Dosierung, selbst wenn wie sie Kenntnisse haben. Gleichzeitig fällt der Off-Label-Use unter die Behandlungsfreiheit, obliegt also der Kompetenz des Arztes. Eine Einschränkung des Off-Label-Use auf bestimmte Anwendung ist rechtlich gar nicht vorgesehen.


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