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  1. #361
    spannend wie man sich die realität zurechtdrehen kann, nur damit man weiter frauen gegen zwang kaufen kann. gratulation zu diesem kaputten weltbild - da fragt man sich, was im leben so schief gelaufen ist, damit man zu dieser fragwürdigen einstellung kommt. das ganze dann noch im fred gegen gewalt gegen frauen zur schau zu tragen, setzt dem noch die krone auf.
    "By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out." Richard Dawkins

  2. #362
    Alternative User Avatar von Foxx
    Ort: Stuttgart
    Ich frage mich ehrlich gesagt auch, was im Leben schief gelaufen ist, wenn einem Statement, das einem nicht gefällt, ausschließlich mit Beschimpfungen, Unterstellungen und Aggression begegnet wird. Das setzt dem Ganzen quasi in jedem Thread zum Thema Gewalt die Krone auf.

    Und ich stimme beautiful.south dabei in der Sache nicht zu.

  3. #363
    Ich möchte mal kurz einwerfen, dass es auch die freiwillige prostitution gibt. Ja, ein gewaltiger anteil der frauen werden wohl aus einer irgendwie gearteteten abhängigkeit/zwangslage dieser tätigkeit nachgehen, aber es gibt auch jene, die einfach ihre kasse für zusätzliches (luxus)konsumverhalten aufbessern. Was ist mit jenen? Kollateralschaden? Lebensrisiko? Oder ist der Wunsch nach ein wenig mehr luxus schon eine art gewalt, ein zwang, sich prostituieren zu müssen?

  4. #364
    Alternative User Avatar von Foxx
    Ort: Stuttgart
    Zum Thema: Ich sehe den Ansatz, die Prostitution anbieterseitig zu entkriminalisieren aber gleichzeitig für die Inanspruchnehmer zu verbieten, zwiespältig. Es ist ganz klar ein ganz großes Plus, diejenigen, die sowieso bereits Opfer von Menschenhandel oder anderer Umstände sind, nicht auch noch den schwarzen Peter zuzuschieben, keine Frage. Gleichzeitig schafft es aber rechtlich auch sehr fragwürdige Umstände, dass etwas legal angeboten, aber nicht legal bezogen werden darf. Ist das überhaupt mit deutschen Rechtsgrundsätzen vereinbar?

    Dann kommt hinzu, dass die Legalisierung der Prostitution ja durchaus auch das Ziel verfolgt, Schutz durch Entkriminalisierung zu schaffen. Gerade wenn wir von Menschenhandel sprechen - der ohnehin illegal ist - stellt sich für mich die Frage, ob der nicht einfach weiterhin besteht, es gleichzeitig aber schwieriger wird, es zu verfolgen bzw. an die Frauen ranzukommen, da das Gewerbe zwangsläufig "untertauchen" wird. Zumindest in Schweden scheint das durchaus ein Problem zu sein, aber da will ich mich jetzt nach kurzer Internetrecherche auch nicht aus dem Fenster lehnen.

    Ich finde das Thema sehr komplex, wie alle gesellschaftlichen Probleme, bei denen die Gesetzgebung leider fast immer nur eine (Um-)Lenkungsfunktion erwirken kann, während der eigentliche Missstand sich vor allem verlagert.

  5. #365
    Knappe Mehrheit stimmt in der Schweiz für Verhüllungsverbot

    Muslimische Frauen dürfen ihr Gesicht in der Schweiz künftig nicht mehr verschleiern. Tatsächlich könnte das Verbot eine andere Gruppe härter treffen: Hooligans.

    https://www.zeit.de/politik/ausland/...t-hochrechnung
    Man(n) kann muslimische Frauen in der Schweiz somit zukünftig auch nicht mehr dazu nötigen, ihr Gesicht zu verschleiern.

    Kann man nur begrüßen

  6. #366
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Naja - das kann man so oder so sehen. Studien belegen (in Frankreich wie in der Schweiz), dass die wenigen vollverschleierten Frauen dies aus eigenem Antrieb tun - und zwar aus Gründen der Rebellion, nicht der Anpassung.

    Das heisst, unter dem Strich, dass es in Zukunft eher MEHR vollverschleierte Frauen geben wird. Weil die vom Kleiderverbot Betroffenen (da sind auch einige zum Islam konvertierte Christinnen darunter) auch weiterhin selber entscheiden wollen, WAS sie WIE tragen.

    Klar kann man sich in der Sache streiten. Aber eine solche Massnahme, die in der Praxis etwa 40 Personen im Jahr betrifft, gleich in die VERFASSUNG zu schreiben und damit der Hoheit der Länder zu entziehen: Das scheint mir dann doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  7. #367
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Klar kann man sich in der Sache streiten. Aber eine solche Massnahme, die in der Praxis etwa 40 Personen im Jahr betrifft, gleich in die VERFASSUNG zu schreiben und damit der Hoheit der Länder zu entziehen: Das scheint mir dann doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
    Heute sind es 40 pro Jahr, vor 10 Jahren waren es vielleicht nur 4 und in weiteren 10 Jahren vielleicht schon 400.
    Dass man solche Zwänge am Besten in den Anfängen schon verbietet hat für mich deshalb weniger mit Kanonen auf Spatzen zu tun und ist nur begrüßenswert.
    Ein Armutszeugnis alleine dass das Ergebnis so knapp war.

  8. #368
    Spannend, wer bei dem Thema direkt wieder die Frauenrechte entdeckt. Meine Sorge geht in die Richtung, dass die Handvoll Frauen, die nur in Vollverschleierung auf die Straße gingen, dann halt zuhause bleiben müssen. Aber was soll es, ein bisschen Schwund ist ja immer, nicht wahr?
    "Multiple exclamation marks," he went on, shaking his head, "are a sure sign of a diseased mind." - Terry Pratchett

  9. #369
    @ Foxx: Ich komme zurück auf unser Diskussionsthema Prostitution Verbot ja /nein zurück und stimme vielen Deiner Ausführungen zu. Wir kommen wohl überein, dass weder Moralisieren noch Beschwören einer utopisch schönen Welt weiterhilft. Daher möchte ich mal einen unkonventionellen Gedanken in die Runde werfen und hätte gern Deine Meinung dazu. Die Zwangsprostitution ist ja wohl ein Riesengeschäft im kriminellen Milieu. Also – wenn man sie weniger rentabel machen würde?
    Konkret: Wir erkennen an, dass die Sexarbeit eine Dienstleistung ist. Dafür braucht es einen Gewerbeschein, Versicherungspflicht usw. usf. Wenn wir diesen „Gewerbeschein“ nun richtig, richtig teuer machen? Freiwillige, unabhängige Sexarbeiterinnen / Poule de luxe könnten das einpreisen. „Schwarzarbeit“ wird kriminalisiert und müsste hart bestraft werden, und zwar sowohl der Kunde, der die illegale Leistung in Anspruch nimmt, als auch die illegale Prostituierte. Natürlich flankiert von scharfen Kontrollen, Hilfen und Ausstiegsprogrammen für Zwangsarbeiterinnen. Also legale Arbeit zulassen, Schwarzarbeit scharf kontrollieren und sanktionieren.
    Die Zwangsprostituierte wäre nicht betroffen, da sie nicht freiwillig schwarz arbeitet, sondern die Strafe träfe den Zuhälter, der sie zwingt.
    Ich hab ja auch keine Ahnung und keine Patentlösung, aber so kann es doch nicht weitergeben. Daher bitte ich um faire Kommentare bzw. Alternativvorschläge.

  10. #370
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    ... Nur nebenbei: Der heutige Tatort aus Kiel beschäftigt sich mit Maskulinismus und der Radikalisierung der Incels. Ab morgen ist er in der ARD-Mediathek abrufbar. Der Titel: Borowski und die Angst der weissen Männer.

    Sehr beklemmend. Und wirklich sehenswert.
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  11. #371
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    ... Nur nebenbei: Der heutige Tatort aus Kiel beschäftigt sich mit Maskulinismus und der Radikalisierung der Incels. Ab morgen ist er in der ARD-Mediathek abrufbar. Der Titel: Borowski und die Angst der weissen Männer.

    Sehr beklemmend. Und wirklich sehenswert.
    Ja, mein Mann und ich sitzen gebannt vor dem Fernseher.
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  12. #372
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Man(n) kann muslimische Frauen in der Schweiz somit zukünftig auch nicht mehr dazu nötigen, ihr Gesicht zu verschleiern.

    Kann man nur begrüßen
    Was ist denn der Unterschied zwischen denjenigen die eine Frau nötigen, ihr Gesicht zu verschleiern und denjenigen die es einer Frau verbieten, dies aus freien Stücken zu tun?
    (Spoiler alert: in weder dem einen noch dem anderen Fall geht es wirklich um die Frau und/oder deren Rechte. Nur falls das irgendjemand naiverweise annehmen sollte)
    Geändert von kreatur (07-03-2021 um 20:38 Uhr)
    girl creature

  13. #373
    Zitat Zitat von kreatur Beitrag anzeigen
    Was ist denn der Unterschied zwischen denjenigen die eine Frau nötigen, ihr Gesicht zu verschleiern und denjenigen die es einer Frau verbieten, dies aus freien Stücken zu tun?
    Der Unterschied ist das Motiv.

  14. #374
    Zitat Zitat von SnakeX Beitrag anzeigen
    Der Unterschied ist das Motiv.
    Welches wäre? Ich meine das nicht provozierend oder so, mich interessiert wirklich inwiefern aus deiner Sicht die Motive unterschiedlich sind? Ich finde, dass es in beiden Fällen Frauen unterdrückt werden und es gibt dafür nicht "einen guten Grund" in dem einen Fall und einen nicht so guten Grund in dem anderen. Wenn es darum gehen sollte, die muslimischen Frauen zu schützen, die tatsächlich zum Schleiertragen gezwungen werden, inwiefern rechtfertigt das, den vielen anderen ihr Recht zu nehmen, sich frei dafür zu entscheiden? Wobei ich sowieso nicht glaube, dass es bei dieser Entscheidung heute um den Schutz von Frauen ging. Aber man kann hinter diesem Grund ganz gut Islamophobie verstecken und sich gleichzeitig als Retter der Frauenrechte aufspielen. (Etwas was ich nicht dir vorwerfe, nur um das klarzustellen.)
    Geändert von kreatur (07-03-2021 um 21:04 Uhr) Grund: zu privat geworden
    girl creature

  15. #375
    Zitat Zitat von kreatur Beitrag anzeigen
    Was ist denn der Unterschied zwischen denjenigen die eine Frau nötigen, ihr Gesicht zu verschleiern und denjenigen die es einer Frau verbieten, dies aus freien Stücken zu tun?
    (Spoiler alert: in weder dem einen noch dem anderen Fall geht es wirklich um die Frau und/oder deren Rechte. Nur falls das irgendjemand naiverweise annehmen sollte)
    Das ist schon ein Reflex, gell

    Wenn es der Mehrheitswille des schweizerischen Volkes ist, dass Frauen und auch Männer (!) ihr Gesicht nicht aus fragwürdigen Gründen heraus verschleiern und ihre Identität damit verdecken sollen, dann ist das als demokratische Entscheidung zu respektieren. Der Staat erlässt die Gesetze und in dem Fall hat die Politik das Volk um dessen Meinung gebeten, um sie entsprechend respektvoll zu berücksichtigen.

    Wenn du den Unterschied zwischen einer demokratischen Entscheidung des Volkes und den kruden Ansichten von einzelnen radikalislamischen Männern nicht erkennen magst, dann ist da denke ich nicht mehr viel zu machen.
    Geändert von golfern (07-03-2021 um 21:10 Uhr)


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