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  1. #61
    Zitat Zitat von OuterRange Beitrag anzeigen
    Wo sind denn Rumäninnen und Bulgarinnen als EU-Bürgerinnen illegal? Und die stellen nach allgemeinen Einschätzungen den Löwenanteil der ausländischen Sexarbeiterinnen in Deutschland. Selbst ein guter Teil der Frauen, die hier als Russinen firmieren, entstammen den jeweiligen baltischen Minderheiten und verfügen ebenfalls über EU-Pässe.
    Der Aufenthaltsstatus ist heutzutage kein bedeutendes Problem mehr und mit dem haben wir uns früher sogar noch selbst die Prozesse zerschossen, in dem wir die Frauen abgeschoben haben. Keine Zeuginnen -> kein Prozess, kein Prozess -> kein Urteil, kein Urteil -> alles zurück auf Anfang; das waren noch viel bessere Zeiten für Menschenhändler
    Das habe ich nirgends behauptet. Ich habe nur gesagt, dass es Illegale gibt. Auf dem Transsexuellenstrich in Hamburg z.B. arbeiten hauptsächlich Südamerikanner*innen und Thailänder*innen. Du findest im Millieu aber grundsätzlich so gut wie alle Nationen. Ich wiederhole mich: in Hamburg geht man davon aus, dass 75% der Sexarbeit nicht angemeldet ist. Da passiert sehr viel im Dunklen.

  2. #62
    Weil es im Kern auch keinen interessiert, schließlich kassieren die Gemeinden die Kohle gerne pauschal und anonym. In Bonn am Straßenstrich soll sogar ein Automat stehen, an dem die Frauen ihre Tagespauschalenquittung ziehen können wie an einem Parkautomaten.

    Für eine Registrierung bräuchte es keine Gesetzesänderung, sondern nur eine vernünftige Umsetzung der Steuerpflicht. Damit will noch nicht einmal von den Pauschalen weg, da was anderes nur mehr Chaos in die Branche bringen würde, sondern ein System mit die Sexarbeiter/-innen nach einmaliger Registrierung für die Steuern auch selbstständig die Vorgänge online abwickeln können oder halt an einen Terminal vor Ort. Gleichzeitig sollte dabei auch ein Angebot über lokale Anlaufstellen und aktuelle Gesundheitsinformationen nach Möglichkeit in der jeweiligen Landessprache über das Portal/die App oder die Terminals verfügbar sein.
    Im Gegenzug bekäme man endlich mal eine Basis an Grunddaten und einen groben Überblick über die Wanderbewegungen innerhalb Deutschland, damit wir die Diskussion endlich mal versachlichen können. Viele in der Branche scheinen doch hoch mobil nur 1-2 Wochen an einen Standort zu verweilen und das auch noch über Staatsgrenzen hinweg.
    Die ganzen Schätzungen mit denen die unterschiedlichsten Gruppen bisher um sich werfen, taugen doch nur für Schlagzeilen, schaden aber jeglichen konstruktiven Umgang mit dem Thema.

  3. #63
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    Viele machen ihren Job weil man Geld für das Leben benötigt, nicht weil man besonders motiviert in diesem Beruf ist.
    ist halt ein unterschied, ob man 40h im büro versumpert oder sich tagtäglich vergewaltigen lassen muss.
    "By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out." Richard Dawkins

  4. #64
    Zitat Zitat von seraphina Beitrag anzeigen
    ist halt ein unterschied, ob man 40h im büro versumpert oder sich tagtäglich vergewaltigen lassen muss.
    Bei allem Verständnis dafür, dass man es nicht als normale Dienstleistung ansieht, aber eine Vergewaltigung ist es nicht. Von Ausnahmen abgesehen, wo es dann aber weniger mit Prostitution zu tun hat als mit Kriminalität.

  5. #65
    Wenn man*frau das mit der Prostitution aber eigentlich nicht freiwillig macht, sondern, weil er*sie dazu gezwungen wird (von Menschenhändlern, vom Gewissen, damit die Familie nicht verhungert, Drogenabhängigkeit kann anders nicht finanziert werden, ...) dann fühlt es sich vielleicht für den*ie Prostituierte*n wie Vergewaltigung an, auch wenn natürlich mit dem Freier "nur" ein Geschäft abgeschlossen wird.

    Ich habe kein Problem damit, dass Leute sich freiwillig für den Beruf der*s Prostituierte*n entscheiden. Aber dann muss es, bei diesem extremen Beruf, auch wirklich freiwillig sein.

    Und bei der Mehrheit der aktuell in diesem Bereich tätigen zweifle ich die Freiwilligkeit eben an. Und die fühlen sich dann halt mißbraucht, auch wenn der Freier (den*ie Zuhälter*in) dafür bezahlt und es im Rahmen des Vereinbarten bleibt.

  6. #66
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Wenn man*frau das mit der Prostitution aber eigentlich nicht freiwillig macht, sondern, weil er*sie dazu gezwungen wird (von Menschenhändlern, vom Gewissen, damit die Familie nicht verhungert, Drogenabhängigkeit kann anders nicht finanziert werden, ...) dann fühlt es sich vielleicht für den*ie Prostituierte*n wie Vergewaltigung an, auch wenn natürlich mit dem Freier "nur" ein Geschäft abgeschlossen wird.

    Ich habe kein Problem damit, dass Leute sich freiwillig für den Beruf der*s Prostituierte*n entscheiden. Aber dann muss es, bei diesem extremen Beruf, auch wirklich freiwillig sein.

    Und bei der Mehrheit der aktuell in diesem Bereich tätigen zweifle ich die Freiwilligkeit eben an. Und die fühlen sich dann halt mißbraucht, auch wenn der Freier (den*ie Zuhälter*in) dafür bezahlt und es im Rahmen des Vereinbarten bleibt.
    Das Fettgedruckte ist aber keine Vergewaltigung. Es ist "nur" gefühlter Zwang. Die Vorstellung und dann auch Umsetzung, es gäbe keine anderen Alternativen Geld zu verdienen. Es erscheint die einfachste und einzige Möglichkeit. Zu wenig Gedanken darüber, wie es anders gehen könnte, keine Suche nach Organisationen, Vereinen oder anderen, die helfen könnten, Arbeit zu finden.
    Menschenhandel ist selbstverständlich eine andere Sache, das ist eindeutig Kriminalität.

  7. #67
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Bei allem Verständnis dafür, dass man es nicht als normale Dienstleistung ansieht, aber eine Vergewaltigung ist es nicht. Von Ausnahmen abgesehen, wo es dann aber weniger mit Prostitution zu tun hat als mit Kriminalität.

    Erzwungener GV ist nunmal Vergewaltigung, auch wenn man sich das noch so gerne schön reden und den Frauen den schwarzen Peter zuschieben möchte.
    "By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out." Richard Dawkins

  8. #68
    Zitat Zitat von seraphina Beitrag anzeigen
    Erzwungener GV ist nunmal Vergewaltigung, auch wenn man sich das noch so gerne schön reden und den Frauen den schwarzen Peter zuschieben möchte.
    Richtig, erzwungener GV ist Vergewaltigung und somit kriminell. Sich zu prostituieren, weil man Geld braucht zur Drogenbeschaffung oder weil man denkt, nur das würde die Familie vor dem Verhungern retten (um nochmals genannte Beispiele zu bringen) aber nicht. Oder werden diese Frauen mit Gewalt, ohne deren Einverständnis, einfach so "genommen", dazu noch ohne das vereinbarte Geld zu bezahlen?

  9. #69
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Schon mal von Zwangsprostitution gehört?

  10. #70
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Schon mal von Zwangsprostitution gehört?
    Es ist zwar schon mehr als einmal hier im Thread erwähnt worden, aber halt noch nicht von dir.

  11. #71
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von OuterRange Beitrag anzeigen
    Es ist zwar schon mehr als einmal hier im Thread erwähnt worden, aber halt noch nicht von dir.
    Na, bei manchen Kommentare könnte man denken, der ein oder andere hat zuviel "Pretty Woman" geguckt...

  12. #72
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Na, bei manchen Kommentare könnte man denken, der ein oder andere hat zuviel "Pretty Woman" geguckt...
    Nun, da der Film bisher noch nicht in die Diskussion eingebracht wurde, dürfte es kein Problem darstellen ihn als rein fiktionales Werk für die zukünftige Diskussion von der Quellenfindung auszuschließen.

  13. #73
    Ich wollte es ja nicht, aber ich schreib dann mal trotzdem was dazu

    Zitat Zitat von badenserin Beitrag anzeigen
    Mir nicht, wir schreiben hier ja auch im Forenbereich Gewalt gegen Frauen.
    Es ging ja nicht um das Forum sondern um die diversen Links, die man dazu finden kann ohne dass ich bislang herausgefunden habe, ob es auch für Mann/Mann Prostitution gilt.
    Der Weg, der Männer in die Prostitution führt sieht aber tatsächlich ähnlich aus wie der der Frauen. Alonzo beschreibt das korrekt hier wie folgt: „...personen mit schwierigen lebensumständen, die in der kindheit vergewaltigt wurden oder drogen-/knasterfahrung hatten.“ Kurz: Bei Frauen und Männern Armut, Missbrauch, Gewalterfahrung.
    Ja, das wird so sein.


    Ist es dann aus deiner Sicht eine Fehlentscheidung, den früher allseits beliebten Zwergenweitwurf zu verbieten? Oder Freakshows? Das geschieht oder besser: geschah doch auch alles freiwillig.
    Ich weiß nicht, ob er so beliebt war. Was heißt Fehlentscheidung? Ich hätte anders entschieden. Das Urteil habe ich gelesen. Selbstbestimmung gegen Sittenwidrigkeit.
    Für dich geht es um Moralvorstellungen, die anderen aufgezwungen werden sollen, für mich um Menschenwürde.
    Menschenwürde wird halt bisweilen so ausgelegt, dass man durch ein Verbot vor sich selbst geschützt werden soll. Das ist durchaus umstritten und liegt in Händen von Richtern.

    Der Staat greift außerdem häufig in die Autonomie seiner Bürger ein, z.B. durch Pflichtversicherungen. Ich darf auch nicht meine Organe verkaufen. Das macht den Bürger nicht zum unmündigen Kind. Die Frage ist nur, ob es dafür sachliche Gründe gibt.
    Es geht nicht um Autonomie. Der Begriff passt nicht.
    Pflichtversicherungen sichern im Schadensfall eigene Ansprüche und die derer, die den Anspruch gegen dich haben. Dass es Pflichtversicherungen sind, hängt mit hohen Risiko zusammen, dass Ansprüche die üblichen finanziellen Möglichkeiten deutlich übersteigen. Es sind sinnvolle Regelungen, die aber halt nicht einseitig sind wie z.B. das Thema wovon wir hier reden.


    Dein Vergleich zur Homosexualität hinkt gewaltig. Homosexualität ist in der Natur angelegt und schadet keinem. Sie entsteht nicht durch Sozialisierung, Erziehung, durch Armut oder Sucht.
    es geht nicht um die Gründe für Homosexualität. Die Handlungen waren verboten. Auch hier der Konflikt Selbstbestimmung Sittenwidrigkeit.

    Exhibitionismus ist z.B. eine Sache, die ich selbstverständlich als sittenwidrig ansehe. D.h. so absolut sehe ich es natürlich nicht mit der Selbstbestimmung. Aber hier liegt auch eine Verletzung, und zwar mindestens, des Schamgefühls vor. Insofern auch irgendwie logisch.


    Keine Prostituierte und kein Freier ist aber als solche oder solcher geboren. Sie schadet. Nicht nur, in dem sie den Fast alle Prostituierte haben sexuelle Belästigung erlebt, rund 2/3 wurden vergewaltigt, rund 80 % fürchten sich vor Gewalt durch Sexkäufer, rund die Hälfte der Freier geben in Befragungen an, damit zu rechnen, dass die Frauen, von denen sie Sex gegen Entschädigung kaufen, zur Prostitution gezwungen werden, was sie nicht davon abhält die „Dienstleistung“ zu nutzen, sondern teilweise darin bestärkt, die Erniedrigung von Frauen ist Teil der Gaudi, was ein Blick in Freierforen bestätigt, Aussteigerinnen leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Der Konsum von Drogen und Schmerzmitteln liegt bei Prostituierten deutlich über dem anderer Frauen, ihre Lebenserwartung ist geringer, die Sterberate dafür mehrfach so hoch als in anderen Branchen.

    Dass du das alles einfach so wegwischst, als wären es Moralapostel, die die selbstbestimmten Frauen von ihrer freien Lebensentscheidung abhalten, empfinde ich vor dem Hintergrund als geradezu zynisch.
    Ich hatte einen Aspekt behandelt und meine Meinung dazu kundgetan. Ansonsten hatte ich erläuternde LInks gepostet.
    Weggewischt habe ich gar nichts. Mir ist natürlich klar, wie komplex und schwierig diese Szene ist und dass es Ziel sein sollte, Frauen wenn möglich da raus zu helfen. Aber am Ende der Bemühungen entscheidet dann eben doch dir Frau. Und dann sollte die Gesellschaft ein "ja heißt ja" auch akzeptieren und von Worten wie Vergewaltigung einfach Abstand nehmen.
    Geändert von Lieb-Ellchen (10-02-2021 um 20:41 Uhr)

  14. #74
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    Richtig, erzwungener GV ist Vergewaltigung und somit kriminell. Sich zu prostituieren, weil man Geld braucht zur Drogenbeschaffung oder weil man denkt, nur das würde die Familie vor dem Verhungern retten (um nochmals genannte Beispiele zu bringen) aber nicht. Oder werden diese Frauen mit Gewalt, ohne deren Einverständnis, einfach so "genommen", dazu noch ohne das vereinbarte Geld zu bezahlen?
    widerlich.
    "By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out." Richard Dawkins

  15. #75
    Zitat Zitat von seraphina Beitrag anzeigen
    widerlich.
    Deine Ausführlichkeit ist beängstigend. Können wir davon ausgehen, dass du jede Form der Prostitution pauschal als Vergewaltigung betrachtest und du Sexarbeitern/-innen unter keinen Umständen ein sexuell selbstbestimmtes Handeln zuerkennst? Wenn ja hast du einen Standpunkt irgendwie verdeutlicht und man kann ihn so zur Kenntnis nehmen.


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