Instinkte.
Ich habe vor längerer Zeit mal eine Doku gesehen, wo eine Mastsau aus einer Massentierhaltung befreit wurde. Sie bekam einen großzügigen Auslauf und hat sofort angefangen, sich wie ein "richtiges" Schwein zu benehmen (auch wenn die Sau durch ihre angezüchtete Körpermasse kaum noch richtig laufen konnte).
Da sie auch trächtig war, wusste sie genau, wie sie ein passendes Nest für ihre Ferkel anlegt.
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Stimmt, das finde ich auch immer wieder faszinierend. Unsere Hühner sind in einem Brutkasten geschlüpft und haben nie eine Glucke gesehen. Seit dem Schlüpfen kannten sie nur gleichaltrige Küken und Hallen. (jedenfalls die aus Bodenhaltung. Wir hatten auch schon Hühner aus Freilandhaltung)
Trotzdem wissen die alle sofort, wie scharren geht. Sie buddeln sich an heißen Tagen Kuhlen in den Erdboden und lieben zu jeder Jahreszeit Sandbäder.
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Hühner
Ich wollte auch immer Hühner haben, aber das hat irgendwie nie geklappt. Seit einigen Jahren gibt es in der Nachbarstadt "Huhn on Tour", also Miethühner. Das haben wir schon 2 Sommer gemacht. 4 Hühner reisen mit einem Stall, einem Zaun, einem Sandbad, Futter und einer Anleitung an und bleiben dann so lange wie man möchte. Das ist wirklich toll
Am Anfang war ich wirklich fasziniert wie aktiv die Hühner den ganzen Tag mit scharren, picken usw. sind. Da bekommt man gleich eine Vorstellung wie sehr die Hühner in Legebatterien und Hallen leiden müssen.
Neben dem normalen Futter gibt es eine Liste, welche "Leckerchen" die Hühner noch zusätzlich dürfen, die hatten auf jeden Fall schnell heraus dass es etwas Schönes gibt, wenn die Küchentür aufging, da standen direkt alle parat am Zaun.
Jetzt will ich auch ein Huhn!
Aber auf dem Balkon wird das ja leider nichts. Da gibt es nichts zu scharren.
Auf einer Skala von eins bis müde bin ich Dornröschen.
Sonntags bin ich ein Mofa - halb Mensch, halb Sofa.
Die Hühner zum Regentag. Wenn es regnet, gehen die Hühner nicht etwa in den Stall oder in die überdachte Voliere. Sie treffen sich in einer Reihe unter dem Dachüberstand an der Hauswand und finden das irgendwie gemütlicher...
By the way: Das habe ich aus dem Küchenfenster heraus fotografiert. Ich schrieb ja von meiner "Vor-Hühner-Vision" von gaakelnden Hühnern unterm Küchenfenster. Da sind sie.
Geändert von Marmelada (31-10-2020 um 12:10 Uhr)
Das wäre auch für mich ein Traum, aber in der näheren Umgebung habe ich nichts gefunden
unbeliebt
Sara, Deine Hühnerrasse, sieht sehr gemütlich aus.
Marmelade, wieviele Hühner hast Du?
Wie haben sich Deine Hühner an die neue Freiheit gewöhnt? Hatten sie erst Angst?
Aktuell haben wir 7 Hühner. Aber das schwankt immer. In diesem Jahr sind einige gestorben. Dafür werden im Januar wieder vier einziehen.
Weil die Fabrik-Hühner kaum Menschen erleben, haben sie bisher immer sehr wenig Angst vor uns gehabt. Da sind sie eher neugierig und werden sehr schnell sehr zutraulich. Allerdings werden die meisten Hühner nicht gerne angefasst. Zum Streicheln sind die wenigsten geeignet, weil sie das auch nicht kennen gelernt haben. (Es gibt allerdings trotzdem welche, die das mögen, aber von unseren war noch keine dabei, die diese Vorliebe hatte.)
Unsere ersten Hühner 2017 hatten logischerweise noch keine Artgenossen im Terrain. Sie haben zwei Tage gebraucht, bis sie sich das erste Mal an die Luft getraut haben obwohl die Tür die ganze Zeit offen stand. Aber ab da gab es kein halten mehr.
Alle anderen Hühner, die jetzt einziehen, haben schon Artgenossen als "Vorreiter" und sehen Hühner herumlaufen. Die trauen sich jetzt schneller.
So sahen unsere ersten 7 Hühner damals aus, als sie noch ganz neu waren und sich nicht aus dem Stall trauten.
Bei all der Tragik, ist das echt süß.
Du meine Güte. Wie dünn und zerrupft sie waren. Das wird uns echt als "Nahrung" angeboten?! Ich mache da ja nicht mehr mit, wobei meine Katzen herkömmliches Futter bekommen. Da sind auch gesunde, runde Hühner auf der Verpackung abgebildet, wobei da so geschredderte, eingekochte Kümmerlinge "drin sind". Hach...schwierig.
Da ich eigentlich stille Mitleserin (und -wubberin) bin, möchte ich euch das hier zeigen, grad auf Facebook gefunden. Vielleicht interessiert es jemand?
https://www.facebook.com/rettetdashu...7612435254716/
Bin wieder weg aber eure Fotos schau ich weiterhin gerne.
Wie läuft das eigentlich ab, wenn neue Hühner ins "Rudel" kommen? Die haben ja eine ordentliche Rang- bzw. Hackordnung.
"Your body is not a temple, it's an amusement park. Enjoy the ride." - Anthony Michael Bourdain
Es gibt über das ganze Jahr verteilt immer wieder Rettungen/Ausstallungen, aber die Winterrettungen sind besonders schwierig - vor allem wohl für Anfänger/innen, denn dieser Zusatz aus dem Aufruf ist nicht zu unterschätzen, und man muss es sich und seiner Familie zutrauen:
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"!!! WICHTIG !!!
Auf die Rettungen mitten im Winter blicken wir immer besonders besorgt:
Bei den Bodenhaltunsghennen (Rettungen Westerwald und Reutlingen) wird es sich um Tiere handeln, die schlecht befiedert und teilweise sehr schwach sein werden. Sie kommen aus einem warmen Stall ohne Tageslicht und Frischluft.
Das ist für eine Rettung im Winter natürlich ein Problem.
Diese Hennen brauchen für die Eingewöhnungszeit einen isolierten, beheizbaren Stall (Wärmelampe o.ä.). Bei Temperaturen unter 15 Grad können sie auch noch nicht sofort in den Auslauf gelassen werden und müssen die erste Zeit im Stall verbringen. Daher sollte es im neuen Zuhause entweder noch keine anderen Hühner oder die Möglichkeit geben, sie zunächst separat von schon vorhandenen, "alten" Hühnern zu halten, da eine Zusammenführung neuer und "alter" Hennen auf keinen Fall IM Stall ohne Ausweichmöglichkeiten nach draußen stattfinden sollte.
Bitte beachtet dies unbedingt,, wenn ihr euch für die Aufnahme von Hennen aus der Bodenhaltungsrettung bewerbt. Eure Ansprechpartner beraten euch gern und besprechen mit euch, ob und wie ihr eine Aufnahme dieser Tiere bei euch auch im Winter umsetzen könnt."
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Wir mussten unsere Dezemberrettungshühner vom letzten Jahr drei Monate bei uns im Haus übernachten lassen, weil sie sonst draußen - auch im isolierten Stall - erfroren wären - oder zumindest sehr gelitten hätten. Mein Büro im Haus war nur noch etwas eingeschränkt nutzbar, da die drei Hennen dort einen großen Teil der Zeit in zwei aneinander gekoppelten Welpenställen verbracht haben.
Das kann man gut regeln, und es müffelt auch nicht, wenn man die Ställe gut sauber hält, aber es ist nicht jedermanns Ding.
Und sowas kann bei Winterrettungen immer passieren.
Sie kamen dann immer ein paar Stunden am Tag in den Garten, aber wenn es kälter war nur mit Hühnerpullis, weil sie vor allem am Bauch und auf dem Rücken meist sehr kahl sind und frieren würden.
Geändert von Marmelada (01-11-2020 um 07:02 Uhr)