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  1. #106
    Tabakfrei Avatar von Kinka
    Ort: ...auf ner Insel
    Zitat Zitat von nightmare Beitrag anzeigen
    Meine Frau arbeitet unter anderem täglich mit verschiedenen Gesundheitsämtern zusammen und muss den kommunalen Ämtern die Neuigkeiten des RKI und BMG vermitteln.

    Täglich erfährt sie, wie sich Wunschvorstellung von Realität entfernt.

    Das RKI stellte in vielen Gesundheitsämtern für eine befristete Zeit ausgebildetes Personal als Containment Scouts. Nach Ablauf der befristeten Arbeitsverträge sind die kommunalen Gesundheitsämter für die Personalausstattung selber zuständig.

    Die extra vom RKI ausgebildeten und vom RKI bezahlten Scouts flogen also raus und die Verwaltungen zogen Mitarbeiter aus allen Ämtern in den fertiggewordenen Stellen zusammen.

    Aus Gartenbauämtern, Zulassungsstellen, Sozialämtern, Ordnungsämtern u.ä. wurden Mitarbeiter in die Kontaktverfolgung zusammengezogen.

    Konnten die RKI Scouts noch auf eine mehrwöchige Schulung zurückgreifen, bekamen die Nachfolger dreitägige Unterweisungen.

    Die neuen Mitarbeiter sind völlig überlastet und die Krankmeldungen exorbitant hoch.

    Ein Beispiel für den Arbeitsaufwand aus einem der betreuten Gesundheitsämtern.

    Ein bisher beschwerdefreier aber bereits virenverteilender Kellner trug teilweise keine Maske. Aus der Kontaktliste ergaben sich 40 Gäste mit näherem Kontakt.

    Darunter drei Lehrer aus zwei verschiedenen Schulen. Es mussten also nur bei den Lehrern 753 Kontaktgespräche mit Eltern, betroffener Schüler, geführt werden. Dazu die beiden Lehrerkollegien von 25 und 56 Personen.

    Mit den 84 Lehrern und den 753 Schülern wurden weitere 37 Gäste plus deren 142 Kontaktpersonen und 12 Mitarbeitern des Restaurant plus deren 45 privaten Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt.

    1073 Menschen in Quarantäne, wegen eines nicht „korrekt handelnden Nasenbären“.

    In der breiten Öffentlichkeit wird aber nur der eine Kellner wahrgenommen.

    Den Arbeitsaufwand der Scouts wird nebenbei gehört aber nicht bewusst registriert. Wenn die Listen bis Ende der regulären Arbeitszeit nicht abgearbeitet werden können, wird eben eine Abendschicht eingefordert. Natürlich von den gleichen Scouts, es gibt ja keine Reserve.

    Arbeitsbeginn 8:00 Uhr, von den Vorgesetzten erwarteter Arbeitsschluss dann auch mal 24:00 Uhr. 5 Stunden Schlaf reichen ja auch (ohne rudimentäres Sozial- und Familienleben).
    Vielen Dank für deine Schilderung. So ähnlich höre ich es auch von meiner Freundin, die beim Bafög-Amt in BaWü arbeitet und zusätzlich zu ihrem normalen 40 Stunden Job noch an zwei Wochenenden im Monat fürs Gesundheitsamt in der Kontaktnachverfolgung arbeiten muss.

  2. #107

  3. #108
    @ nightmare

    Danke für die eindrucksvolle Schilderung.

    Die Frage nach der Ursache für den exponenziellen Anstieg dürfte damit zum Teil schlüssig erklärt sein.

    Es kommt mir so vor, wie beim Sportfest der Amateure, wo beim 100 Meter Lauf einer der Sprinter gleichzeitig der Starter mit der Pistole ist.

    Und sich beim Kommando "Auf die Plätze - Fertig - - LOS" selbst versehentlich ins Bein schiesst ...
    "Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)

  4. #109
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Ryan Beitrag anzeigen
    Echt heftig. Das ist ein Wert wie in Österreich, nur dass Sachsen ja dann doch kleiner ist. Ist der Virus in ein Altersheim vorgedrungen?
    Nein.
    Nicht in eins.
    In Mehererere.

    P.S.: Aber die Pflegeheime, die ich meine, sind noch nicht reif für die Ernte des Schnitters. Zwölf Tote kommen aus dem Erzgebirgskreis. Da haben sie eine Inzidenz von >50 seit einigen Wochen und kassieren jetzt dafür die Rechnung.
    Geändert von Kosel (30-10-2020 um 15:06 Uhr)

  5. #110
    Hannix
    unregistriert

  6. #111
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Ich weiß auch nicht, wo jeder herkommt. Ich gehe davon aus, dass es hier um Deutschland geht oder gekennzeichnet wird.
    Danke, davon war ich bisher fälschlicherweise auch ausgegangen

  7. #112
    Zitat Zitat von Ryan Beitrag anzeigen
    Heute in den Mainstream News angekommen
    https://www.blick.ch/news/ausland/un...d16169688.html
    … und täglich grüßt...
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  8. #113
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von nightmare Beitrag anzeigen
    Meine Frau arbeitet unter anderem täglich mit verschiedenen Gesundheitsämtern zusammen und muss den kommunalen Ämtern die Neuigkeiten des RKI und BMG vermitteln.

    Täglich erfährt sie, wie sich Wunschvorstellung von Realität entfernt.

    Das RKI stellte in vielen Gesundheitsämtern für eine befristete Zeit ausgebildetes Personal als Containment Scouts. Nach Ablauf der befristeten Arbeitsverträge sind die kommunalen Gesundheitsämter für die Personalausstattung selber zuständig.

    Die extra vom RKI ausgebildeten und vom RKI bezahlten Scouts flogen also raus und die Verwaltungen zogen Mitarbeiter aus allen Ämtern in den fertiggewordenen Stellen zusammen.

    Aus Gartenbauämtern, Zulassungsstellen, Sozialämtern, Ordnungsämtern u.ä. wurden Mitarbeiter in die Kontaktverfolgung zusammengezogen.

    Konnten die RKI Scouts noch auf eine mehrwöchige Schulung zurückgreifen, bekamen die Nachfolger dreitägige Unterweisungen.

    Die neuen Mitarbeiter sind völlig überlastet und die Krankmeldungen exorbitant hoch.

    Ein Beispiel für den Arbeitsaufwand aus einem der betreuten Gesundheitsämtern.

    Ein bisher beschwerdefreier aber bereits virenverteilender Kellner trug teilweise keine Maske. Aus der Kontaktliste ergaben sich 40 Gäste mit näherem Kontakt.

    Darunter drei Lehrer aus zwei verschiedenen Schulen. Es mussten also nur bei den Lehrern 753 Kontaktgespräche mit Eltern, betroffener Schüler, geführt werden. Dazu die beiden Lehrerkollegien von 25 und 56 Personen.

    Mit den 84 Lehrern und den 753 Schülern wurden weitere 37 Gäste plus deren 142 Kontaktpersonen und 12 Mitarbeitern des Restaurant plus deren 45 privaten Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt.

    1073 Menschen in Quarantäne, wegen eines nicht „korrekt handelnden Nasenbären“.

    In der breiten Öffentlichkeit wird aber nur der eine Kellner wahrgenommen.

    Den Arbeitsaufwand der Scouts wird nebenbei gehört aber nicht bewusst registriert. Wenn die Listen bis Ende der regulären Arbeitszeit nicht abgearbeitet werden können, wird eben eine Abendschicht eingefordert. Natürlich von den gleichen Scouts, es gibt ja keine Reserve.

    Arbeitsbeginn 8:00 Uhr, von den Vorgesetzten erwarteter Arbeitsschluss dann auch mal 24:00 Uhr. 5 Stunden Schlaf reichen ja auch (ohne rudimentäres Sozial- und Familienleben).
    Vielen Dank für den Bericht....

    Ja, diese extrem hohen Kontaktzahlen; das ist wirklich fatal und ich hab echt Mitleid mit all den Mitarbeitern, die Kontaktlisten abarbeiten müssen





    In dem Fall wäre noch interessant, ob bei den Kontaktpersonen des Nasenbären positive Fälle zu vermelden sind.... vermutlich aber nicht, weil man sich ja in Restaurants nicht ansteckt
    Sorry, war zynisch, aber der lag grad rum.
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  9. #114
    Zitat Zitat von Angie07 Beitrag anzeigen
    In dem Fall wäre noch interessant, ob bei den Kontaktpersonen des Nasenbären positive Fälle zu vermelden sind.... vermutlich aber nicht, weil man sich ja in Restaurants nicht ansteckt
    Sorry, war zynisch, aber der lag grad rum.
    Gar nicht zynisch sondern hoffentlich wahr.
    In Westerland gab es ja vergangenen Monat ebenfalls einen Fall in einem American Bistro, in dem über 100 Gäste zusammen waren. Immerhin über 90 hat man über die Kontaktverfolgung gefunden und alle Tests waren negativ:

    https://www.ndr.de/nachrichten/schle...,sylt1316.html

    Hoffentlich geht im obig beschriebenem Fall alles genau so gut aus!

  10. #115
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Gar nicht zynisch sondern hoffentlich wahr.
    In Westerland gab es ja vergangenen Monat ebenfalls einen Fall in einem American Bistro, in dem über 100 Gäste zusammen waren. Immerhin über 90 hat man über die Kontaktverfolgung gefunden und alle Tests waren negativ:

    https://www.ndr.de/nachrichten/schle...,sylt1316.html

    Hoffentlich geht im obig beschriebenem Fall alles genau so gut aus!

    Mir wäre grundsätzlich recht, wenn es kaum mehr positive Testergebnisse gäbe.

    Aber ich denke dennoch, dass die klare Nullrunde bzgl. Infektionen in Restaurants nicht klappt.
    Und in dem Falle merkt man, dass gerade die im Anschluss zu überprüfenden Kontakte in einem Lokal (in dem Fall eben 40) einen so extremen Arbeitsaufwand nach sich ziehen.
    Da ist jeder einzelne letztlich einer zu viel.....
    "Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
    Martin Frank

  11. #116
    Zitat Zitat von nightmare Beitrag anzeigen
    Meine Frau arbeitet unter anderem täglich mit verschiedenen Gesundheitsämtern zusammen und muss den kommunalen Ämtern die Neuigkeiten des RKI und BMG vermitteln.

    Täglich erfährt sie, wie sich Wunschvorstellung von Realität entfernt.

    Das RKI stellte in vielen Gesundheitsämtern für eine befristete Zeit ausgebildetes Personal als Containment Scouts. Nach Ablauf der befristeten Arbeitsverträge sind die kommunalen Gesundheitsämter für die Personalausstattung selber zuständig.

    Die extra vom RKI ausgebildeten und vom RKI bezahlten Scouts flogen also raus und die Verwaltungen zogen Mitarbeiter aus allen Ämtern in den fertiggewordenen Stellen zusammen.

    Aus Gartenbauämtern, Zulassungsstellen, Sozialämtern, Ordnungsämtern u.ä. wurden Mitarbeiter in die Kontaktverfolgung zusammengezogen.

    Konnten die RKI Scouts noch auf eine mehrwöchige Schulung zurückgreifen, bekamen die Nachfolger dreitägige Unterweisungen.

    Die neuen Mitarbeiter sind völlig überlastet und die Krankmeldungen exorbitant hoch.

    Ein Beispiel für den Arbeitsaufwand aus einem der betreuten Gesundheitsämtern.

    Ein bisher beschwerdefreier aber bereits virenverteilender Kellner trug teilweise keine Maske. Aus der Kontaktliste ergaben sich 40 Gäste mit näherem Kontakt.

    Darunter drei Lehrer aus zwei verschiedenen Schulen. Es mussten also nur bei den Lehrern 753 Kontaktgespräche mit Eltern, betroffener Schüler, geführt werden. Dazu die beiden Lehrerkollegien von 25 und 56 Personen.

    Mit den 84 Lehrern und den 753 Schülern wurden weitere 37 Gäste plus deren 142 Kontaktpersonen und 12 Mitarbeitern des Restaurant plus deren 45 privaten Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt.

    1073 Menschen in Quarantäne, wegen eines nicht „korrekt handelnden Nasenbären“.

    In der breiten Öffentlichkeit wird aber nur der eine Kellner wahrgenommen.

    Den Arbeitsaufwand der Scouts wird nebenbei gehört aber nicht bewusst registriert. Wenn die Listen bis Ende der regulären Arbeitszeit nicht abgearbeitet werden können, wird eben eine Abendschicht eingefordert. Natürlich von den gleichen Scouts, es gibt ja keine Reserve.

    Arbeitsbeginn 8:00 Uhr, von den Vorgesetzten erwarteter Arbeitsschluss dann auch mal 24:00 Uhr. 5 Stunden Schlaf reichen ja auch (ohne rudimentäres Sozial- und Familienleben).
    Danke für den Bericht.

    Ich habe aber 2 Fragen.

    Wird nicht zwischen Erst- bis Drittkontakt unterschieden?
    Nicht zwischen punktuellen Kontakt und langandauerndem?

    Ich verstehe es nicht, ehrlich.

    Bei unseren Fällen hat das Gesundheitsamt lediglich die langandauernden Erstkontakte angerufen. Das waren in einem Raum mit 46 Personen 10 Personen. Wohlgemerkt, die saßen da mit Pausen 8 h drin.

    Wenn man natürlich eine so eine Kette draus macht...
    Es ist bei dieser Vielzahl von Personen über einen mehrtägigen Zeitraum doch gar nicht mehr auszumachen, das die eventuelle Infektion von diesem einen Kellner kam. Es sei denn, man lebt im abgeriegelten Dorf mit genau dieser einen Kneipe.

  12. #117
    Zitat Zitat von Don Caramba Beitrag anzeigen
    Sorry @Quix !

    Sehe es gerade erst, Dein Kommentar bezog sich nicht auf mein Posting, sondern auf ein anderes, das tatsachlich die Kriegsgeneration herangezogen hat.
    Das finde ich allerdings auch zu weit hergeholt.

    Entschuldige deshalb meinen bissigen Kommentar.
    War echt ein Versehen.
    Muss ich mal zitieren.
    Ist ja hier nicht selbstverständlich, dass man sich entschuldigt für einen Fehlschuss.
    Es gibt noch Hoffnung.
    Jetzt erhältlich! Band 12 Staller und der kantige Igor ganz frisch im Buchhandel, online und direkt beim Autor.
    Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!

  13. #118
    Wenn man bei Innenräumen nur die nahen erstkontakte betrachtet, tut man halt so als gäbe es keine aerosole.

  14. #119

  15. #120
    Zitat Zitat von Lilith79 Beitrag anzeigen
    Wenn man bei Innenräumen nur die nahen erstkontakte betrachtet, tut man halt so als gäbe es keine aerosole.
    Das mag ja sein, aber willst du alles bis nach China zurückverfolgen?
    Bei unserem Gesundheitsamt wurde sich schon von Anfang an auf Erstkontakte 15min/face to face/<75cm beschränkt.
    Und nicht einmal das hat geklappt.

    Edit: Und in dem Restaurant hat man ja wohl alle befragt.
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    Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!


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