Meine Frau arbeitet unter anderem täglich mit verschiedenen Gesundheitsämtern zusammen und muss den kommunalen Ämtern die Neuigkeiten des RKI und BMG vermitteln.
Täglich erfährt sie, wie sich Wunschvorstellung von Realität entfernt.
Das RKI stellte in vielen Gesundheitsämtern für eine befristete Zeit ausgebildetes Personal als Containment Scouts. Nach Ablauf der befristeten Arbeitsverträge sind die kommunalen Gesundheitsämter für die Personalausstattung selber zuständig.
Die extra vom RKI ausgebildeten und vom RKI bezahlten Scouts flogen also raus und die Verwaltungen zogen Mitarbeiter aus allen Ämtern in den fertiggewordenen Stellen zusammen.
Aus Gartenbauämtern, Zulassungsstellen, Sozialämtern, Ordnungsämtern u.ä. wurden Mitarbeiter in die Kontaktverfolgung zusammengezogen.
Konnten die RKI Scouts noch auf eine mehrwöchige Schulung zurückgreifen, bekamen die Nachfolger dreitägige Unterweisungen.
Die neuen Mitarbeiter sind völlig überlastet und die Krankmeldungen exorbitant hoch.
Ein Beispiel für den Arbeitsaufwand aus einem der betreuten Gesundheitsämtern.
Ein bisher beschwerdefreier aber bereits virenverteilender Kellner trug teilweise keine Maske. Aus der Kontaktliste ergaben sich 40 Gäste mit näherem Kontakt.
Darunter drei Lehrer aus zwei verschiedenen Schulen. Es mussten also nur bei den Lehrern 753 Kontaktgespräche mit Eltern, betroffener Schüler, geführt werden. Dazu die beiden Lehrerkollegien von 25 und 56 Personen.
Mit den 84 Lehrern und den 753 Schülern wurden weitere 37 Gäste plus deren 142 Kontaktpersonen und 12 Mitarbeitern des Restaurant plus deren 45 privaten Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt.
1073 Menschen in Quarantäne, wegen eines nicht „korrekt handelnden Nasenbären“.
In der breiten Öffentlichkeit wird aber nur der eine Kellner wahrgenommen.
Den Arbeitsaufwand der Scouts wird nebenbei gehört aber nicht bewusst registriert. Wenn die Listen bis Ende der regulären Arbeitszeit nicht abgearbeitet werden können, wird eben eine Abendschicht eingefordert. Natürlich von den gleichen Scouts, es gibt ja keine Reserve.
Arbeitsbeginn 8:00 Uhr, von den Vorgesetzten erwarteter Arbeitsschluss dann auch mal 24:00 Uhr. 5 Stunden Schlaf reichen ja auch (ohne rudimentäres Sozial- und Familienleben)