Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen. Dr. Heidi Kastner
Mundschutz ist empfehlenswerter als Aluhut. Frank-Walter Steinmeier
Das Bild ist göttlich..und natürlich der Titel.
In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*
Man muss sich nicht auf die Augenhöhe begeben oder Sichtweisen und Argumente an sich ernst nehmen. Macht man mit Kindern doch auch nicht, um ihnen die Angst vorm Monster unterm Bett zu nehmen. Da bringt es aber sicher mehr, wenn man wenigstens ernst nimmt, dass die Menschen an etwas glauben und sich fürchten. Das ist der eigentliche Faktor, mit dem alles startet, und da erreicht man reichlich wenig, wenn man sich über sie lustig macht. Im übertragenen Sinn zu zeigen, dass da kein Monster unterm Bett ist (und ja, das muss man leider manchmal oft wiederholen, bis der Glaube daran besiegt ist), führt sicherlich weiter.
Warum wählen denn diese Menschen lieber die Republikaner, welche dann Steuern senken und Staatsausgaben herunterfahren, was letztlich vielen ihrer Wähler schadet, als die Demokraten? Einfach nur, weil sie deren Sprache besser verstehen und weil sie sich von denen absurderweise weniger missachtet fühlen. Da reicht leider schon ein "wir bewahren eure großartigen USA und eure Rechte auf Waffen blablabla", damit sie denken, dass da jemand für sie einsteht.
Wohin sind wir denn mit dem Streit in den letzten Jahren gekommen und all dem Auseinandernehmen der Politik und der Sprache durch liberale Medien? Die Gräben sind eher noch tiefer geworden (wofür ich hier explizit nicht nur CNN und Co. die Schuld geben will. Die andere Seite hat dafür noch mehr getan, aber denen geht es auch nicht um die Überzeugung der Gegner, sondern um das Halten der eigenen Anhänger. Sie profitieren ja vom Auseinanderdriften), mit Misstrauen und Feindschaft, so dass sich gar nichts mehr bewegt.
Der Punkt ist nicht, die Scharfmacher zu erreichen. Es geht darum, die Menschen aufzufangen, die teils berechtigt und teils auch nur gefühlt Furcht empfinden und deswegen in eine Verteidigungsstellung (und manchmal ist für sie Angriff scheinbar die beste Verteidigung) gehen. In Deutschland hätten wir viel weniger Probleme mit der AfD, wenn die SPD nicht auf Kurzfristigkeit gespielt hätte, die Wirtschaft konkurrenzfähig zu halten, und deswegen die Agenda 2010 verabschiedet hätte, mit denen sie sich von ihrem eigenen Klientel entfernt haben. Die sozioökonomischen Ängste, die viele seitdem empfinden, haben viel mehr zum Aufleben von Ausländerfeindlichkeit und dem Zustrom zu Rechtsradikalen beigetragen als die sonstigen Umstände.
Es ist manchmal etwas müßig, vom "kleinen Mann" zu sprechen, aber der macht einen beträchtlichen Teil der Wählerschaft und der Gesellschaft aus, und braucht schlichtweg eine ordentliche Vertretung. Wenn er glaubt, dass diese nicht mehr da sei, wendet er sich schnell den Populisten zu.
Geändert von Nash (21-11-2020 um 17:53 Uhr)
Dieses Video lässt mich höchst skeptisch zurück. Rassismus und Trumpismus als biologisch vorherbestimmt? Genetisch? Erinnert mich an gottgewollte, unverändererbares Schicksal, im besten Fall. Diese Leute HABEN ein Hirn und können es einsetzen. Sie tun es nicht, aus welchen Gründen auch immer. Und dafür sind sie verantwortlich, dafür müssen sie die Konesequenzen tragen, und sei es nur, dass ich sie als willentlich unbelehrbar und boshaft betrachte. Damit müssen sie leben, das ist das REsultat ihres Verhaltens, das ich nicht ändern kann.
Es gab vor vielen vielen Jahren auch mal eine Studie, die "beweisen" konnte, dass Männer rein genetisch nicht für Haushaltsarbeiten geeignet sind ... Diese Erklärungen reichen mir nicht nur nicht, ich finde sie gefährlich.
Der Punkt, wie man mit solchen Leuten umgeht, der kommt im Video reichlich kurz.
Was du verlangst wird bei diesen Leuten eben auch nicht ankommen.
Wenn ich die Ängste wahrnehme und logisch darauf reagiere, passiert genau .... nix.
Leider ist das gemeine Volk (meistens und fast überall) auf simple Erklärungen aus. Und die simple Erklärung ist: Aufbau eines Feindbildes.
Und das machen Trump, AfD, Orban, Erdogan etc.
Ich hab mal mit einer diskutieren wollen, die mich wegen der Maske dumm von der Seite angemacht hat. Ich hab sie dann gefragt, warum die Chirurgen wohl Masken bei der OP tragen und ob sie wolle, dass die das auch nicht machen, wenn man sie operiere. Ganz ruhig, ohne Geschrei hab ich das gefragt. Sie hat mich dann wüst beschimpft und jedesmal, wenn sie mich auf der Strasse sieht, fängt sie wieder davon den Chirurgen an. Ich versteh zwar nicht, was sie mir damit sagen will, aber sie gibt keine Ruhe.
Sowas kann nicht genetisch bedingt sein.
Kinder sind lernfähig und lernwillig. Sie sind zugänglich zu gutem Zureden und Unterstützung gegen ihre Ängste vor Monstern unterm Bett. Solche Leute sind das nicht.
Ich lese auch aus deinem Text heraus, korrigiere mich wenn ich das falsch verstehe, dass du von "der Regierung" an und für sich erwartest, dass sie sich "kümmert". In DE hätte die SPD, in den USA hätten die Dems usw. Das hilft so aber nicht weiter. Das ist die alte Leier von "die Regierung muss..."
Auch das mit den Medien ist zweischneidig. Zwar haben sie in den letzten Jahren nicht wirklich versucht, die Hintergründe in Zusammenhang zu bringen, Absichten und Strategien zu untersuchen, sondern haben ihre wasswerflohartige Berichterstattung kultiviert. Alle Seiten.
Wer soll den diese Menschen "auffangen"? Wenn die sich nicht auffangen lassen wollen sondern sich in ihrer Opferrolle suhlen oder in ihrer Hassblase heimisch bleiben wollen? Und das sind beileibe nicht nur die Scharfmacher. Die nutzen das nur aus.
Mir ist in letzter Zeit der Begriff der "Eigenverantwortung" öfters sauer aufgestossen. Der kam zwar immer in Zusammenhang mit Corona, aber unsere Gesellschaft insgesamt ist darauf ausgerichtet. Eigenverantwortung. Das heisst doch auch: jeder für sich selbst. Das gilt doch in jeglicher Hinsicht, und in den USA sogar noch mehr als hier. Jeder ist seines Glückes Schmied, selbst verantwortlich. Das ist eingeimpft. Wieso soll dann jetzt plötzlich "Selbstverantwortung" heissen, dass ich mich um andere kümmere? Man sollte generell diese Selbstverantwortungshaltung ersetzen durch etwas wie "Gemeinschaftsverantwortung", Gesellschaftsverantwortung, Verantwortung für das Gemeinwesen.
Es wäre ein langer Weg dorthin und bräuchte auch einiges an politischen Umwälzungen, denke ich. Und wie genau das gehen soll, weiss ich natürlich auch nicht. Ich fordere es einfach momentan ein, auch von den sogenannten armen Unwissenden, die man abholen und auffangen muss, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten.
Jetzt sind wir aber allesamt schwer ins Theoretische abgedriftet und haben immer noch nicht verstanden, was das für Millionen Menschen sind, die Trump gewählt haben und warum sie das getan haben und einzelne sogar beim Radio anrufen und drüber weinen.