Ich bin ja bei meinem Hausarzt geimpft worden und habe noch gar keinen Termin für die Zweitimpfung. Er sagte, dass sie die Impfdosen für die Zweitimpfungen dann vom RKI zugeteilt bekommen und er momentan da auch von 6 Wochen ausgeht. Sobald er die Info dazu hat, wann der Impfstoff für mich bereitgestellt ist, melden die sich dann wieder zur Terminabsprache bei mir.
Tag 3 nach erster Biontechimpfung: Immer noch wahnsinnig müde, Arm tut nicht mehr weh.
Mein Mann (53 Jahre) hat seine Impfreaktion mit AstraZeneca recht schnell überstanden, er hat aber sonst nie Impfreaktionen, außer halt Schmerzen bei der Einstichstelle.
Dienstag geimpft. In der Nacht schlecht geschlafen, war nachts evtl. etwas fiebrig. Mittwoch wurde er im Verlauf des Tages immer platter und musste auch etwas früher mit der Arbeit aufhören, weil zu der extremen Müdigkeit auch noch heftiges Kopfweh dazu kam, erhöhte Temperatur hatte er auch. Es fühlte sich für ihn an, als wäre eine Influenza im Anmarsch, kurze Zeit musste er auch Rumhusten. Allerdings war es so extrem nur ein paar Stunden. Das Kopfweh und das extreme Krankheitsgefühl ging im Laufe des Mittwoch Abend schon wieder weg. Und nach einer Nacht mit gutem Schlaf, konnte er gestern schon wieder arbeiten, war nur ein bisschen müder und hatte noch Schmerzen an der Einstichstelle.
Herr Perle hat die erste Astraimpfung, im Gegensatz zu mir, ziemlich gut weg gesteckt.
Was mich ein bisschen gewundert hat, weil er nach der Influenza 2 Tage im Bett lag und ich "pumperlgsund" durch die Gegend gesprungen bin.
Auch aus GB gibt es neue Studienergebnisse zur Wirksamkeit von Astra und Biontech nach Erstimpfung (und bei Biontech auch Zweitimpfung):
https://www.bbc.com/news/health-56844220
Eine Studie ergab, dass die Ansteckungsgefahr nach der Erstimpfung bei beiden Vakzinen zunächst um 65% reduziert wurde: 3 Wochen nach Erstimpfung haben sich symptomatische Infektionen um 74% verringert und asymptomatische um 57%.
Bei Biontech stieg die Effektivität nach der zweitimpfung auf 90%. Bei Astra fehlen dort wegen des langen Abstands noch Daten.
Bei AstraZeneca baute sich die Antikörper Antwort nach der Erstimpfung langsamer auf, bei Biontech baut sie sich nach der Erstimpfung schneller auf, aber sinkt dann etwas schneller wieder ab (spricht dafür, dass dort die Zweitimpfung tatsächlich früher erfolgen sollte als bei Astra).
Bei Jüngeren ist die Antikörper-Antwort generell etwas besser, aber bei Biontech zeigte sich, dass sie bei Ü80 jährigen nach der Zweitimfpung dafür sprunghafter anstieg als bei Jüngeren.
Schlüsse die man denke ich daraus ziehen könnte: Bei AstraZeneca sollte man nach der Erstimpfung uaf jeden Fall noch etwas längere Zeit genauso vorsichtig sein wie ungeimpft. Bei Älteren sollte man vermutlich am Besten bei beiden Impfstoffen bis zum vollen Impfschutz nicht unvorsichtig werden (generell sollte man vermutlich bei keinem Impfstoff nach der Erstimpfung unvorsichtig werden).
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Vor allem, wenn man wie im Falle meiner Schwiegereltern, trotz aller Vorsicht (also ungebremst mit den Maßnahmen/Regeln weitermacht, trotz Impfung) sich dieses miese Virus einfangen kann.
Wir fragen uns derzeit einfach nur: WO hat sich mein Schwiegervater infiziert?
Bei meiner Schwiegermutter steht das Testergebnis noch aus.
Mit dem Bericht von mir geht es mir in der Hauptsache darum, dass es KEINEN Grund gibt, wegen der Impfung jetzt unbeschwert in den Urlaub fahren zu können. Urlaub ja, aber um keinen Deut entspannter.
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank