https://www.spiegel.de/kultur/musik/...c-ed3f93acf640
War das im Print-Spiegel?
Hab was in der badischen Zeitung dazu gefunden:
Badische Zeitung vom 18.01.2021, Seite 7 / KulturBZ: Was macht Songrechte so interessant, dass auch andere Künstler dreistellige Millionenbeträge kassieren?
Lücke: Entscheidend ist: Songrechte bringen bei jeder Art der Nutzung Geld. Es ist egal, ob ein Song auf eine CD gepresst oder gestreamt wird, ob ihn ein anderer Musiker aufnimmt oder er in einer Werbung, einem Film oder in einem Computerspiel läuft: Jedes Mal fließt Geld für die Rechteinhaber.
BZ: Meist spricht man bei Künstlern von Tantiemen als den Nutzungsrechten für eine Aufnahme. Ist an den Songrechten mehr zu verdienen?
Lücke: Bei einer CD fließt etwa ein Euro an den Künstler und ein Euro an die Rechteinhaber. Beim immer wichtigeren Streaming ist das anders: Hier fließen etwa zehn Prozent an die Rechteinhaber. Die Tantiemen für die Interpreten gehen zunächst an die Plattenfirmen. Wie die das an ihre Künstlerinnen und Künstler verteilen, ist deren großes Geheimnis.
Geändert von IfYouComeBack (25-01-2021 um 11:45 Uhr)
1€ pro verkauftem Album? Das wär schon krass..
Hab jetzt die Tage erst gelesen, dass ein Einsatz pro 3 Minuten Titel bei einem Radiosender mit großer Reichweite knapp 80€ Tantiemen abwirft. Wäre schon spannend zu wissen, was die Künstler am Ende davon ausgezahlt bekommen
Das ist wirklich viel zu sehr verallgemeinert und kann echt gar nicht so pauschal gesagt werden.
Kommt echt total auf den Vertrag an.
Freunde von mir hatten für ihr erstes großes Album einen Vertrag mit einer großen deutschen Plattenfirma.
Sie haben dort einen Vorschuss ausgezahlt bekommen. Diesen mussten sie sich dann mit CD-Verkäufen (etc.) nachträglich erarbeiten. Pro Albumverkauf wurde knapp 1 € des Vorschusses abgerechnet.
Die Plattenfirma hat für die 95 %, die sie von den Albumverläufen eingesackt hat, aber total wenig geleistet.
Heutzutage haben es Plattenfirmen daher ziemlich schwer: Mit Independent Vertrieben wie Spinup, Recordjet oder TuneCore kann nun jeder selbst veröffentlichen. Zwar erstmal nur digital, aber das ist ja heutzutage auch die Hauptsache. Das Marketing übernehmen viele Künstler über Social Media auch effizient selbst.
Das nächste Album haben meine Freunde dann übrigens OHNE Plattenfirma veröffentlicht und die ganzen Partner, die man so benötigt (jemand muss die CD Pressen, jemand muss die "Box" kreiieren,..) selbst an Land gezogen.
Ende vom Lied: Dem Erfolg des Albums hat es keinen Abbruch getan und es ist exorbitant mehr Geld in die eigene Tasche geflossen anstatt an irgendeine nichtsleistende Plattenfirma.
we keep the spirit alive
Kommt natürlich auf die Größe des Künstlers an. Bei großen Stars ist ein Major mit deren Netzwerk im Rücken natürlich sehr sinnvoll für Finanzierung der Video-Produktion, Distribution, Marketing etc.
Aber bei sehr kreativen Künstlern wie Fynn Kliemann oder so, die auch sehr viel selber machen, bleibt definitiv mehr hängen.
Zumindest in den Singlecharts sind trotzdem so gut wie alle großen Hits zumindest im Vertrieb bei einem der 3 Majors... ist halt die Frage, wie diese Deals dann jeweils aussehen
Midweek Charts:
Platz 1 wegen CD/T-Shirt-Bundle
Platz 6, 7 und 8 wegen 3x limitierter Vinyl
Platz 12 wegen CD/T-Shirt-Bundle
Platz 16 wegen CD/T-Shirt-Bundle
Was hat das noch mit Musik zu tun?
Was hat das noch mit Single-Charts zu tun?
Wie hoch ist denn der maximale Umsatz der für die Single-Charts zählt?
Ich sehe es schon kommen, Single-Boxen.
Ich hab mir am Wochenende auf Wikipedia Listen mit den Nummer-1-Alben der 90er Jahre angeguckt. Damals standen zu 95% wirklich nur Megastars auf Platz 1, die jeder kannte, der sich auch nur einen Funken für Musik interessiert. Es war eine richtige Ehre, die Liste anzuführen. Heute stehen eher Leute auf Platz 1, von denen 95% der Deutschen noch nie was gehört hat
In der Systembeschreibung steht dazu nichts. Soweit ich weiß, werden für die Charts die Verkäufe bis 40 Euro berücksichtigt. Jedenfalls war das bei den Alben so. Bei den Singles vermutlich auch?
Sprengt natürlich dann immer direkt die Charts. Ein weiterer Grund warum umsatzbasierte Charts Blödsinn sind.
Eigentlich sind das ja alles schon "Single-Boxen". Katja Krasavice war mit Highway ja auch nur auf Platz 1 wegen dem CD/T-Shirt-Verkauf.