Ob "die Partei" glaubt, mit ihren mehr als geschmacklos-provokativen Statements auf Plakaten Stimmen zu gewinnen. Wenn nur ein kleiner "Punkt" hinter zwei Wörtern verhindert, dass der Slogan als Aufforderung zu einer Straftat gesehen wird oder die koketten Anspielungen auf frühere Lynchjustiz... Demokratie und Meinungsfreiheit muss gerade eine Menge aushalten, von beiden Seiten.
Meine ganz persönliche Meinung - wir sollten mit unseren errungenen Werten achtsamer umgehen. (Von denen ja auch "Satire" und "Überspitzung" profitiert.)
Gerade in den vermischten Nachrichten vom 2. August 1914 - Wiesbadener Tagblatt - gelesen:
„Verdiente Prügel. In der Nacht zum Samstag lief
ein Mann, vom Mauritiusplatz kommend, durch die Kirchgasse
mit dem Ruf : „Nieder mit Deutschland!" Sofort wurde
er von einer hundertköpfigen Menge verfolgt, die ihm die
Kleider fast vom Leibe riss, und ihn jämmerlich zurichtete.
Nur durch hinzueilende Schutzleute wurde er der wütenden
Menge entrissen und in Polizeigewahrsam gebracht."
Wollen wir dort wieder hin? Soll Gewalt gegen anders Denkende legitim sein - und sei es nur in "koketten Slogans"? Oder - "ist doch gar nicht so gemeint"...
Alte und neue Nazis finde ich einfach nur widerlich, aber durch diese Form von Auseinandersetzung erreicht man in meinen Augen gar nichts und zementiert höchstens eine "wir werden verfolgt, wir sind Opfer"-Haltung.
Ob die kommenden Wahlen irgendetwas inhaltlich verändern werden? Oder ist ein "weiter so" der Minimalkonsens?