"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Ich gehe auch nicht wählen (zum ersten aber sicher nicht letzten Mal in meinem Leben). Und damit verschenke ich meine Stimme nicht, ich gebe sie keinem. Das ist ein großer Unterschied.
Wenn's in meinem Fall nur wegen der Kandidaten wäre....irgendeine Flitzpiepe würde/wird es halt.
Vielmehr haben die etablierten Parteien innerhalb des letzten Jahres schmerzlich offenbart, dass sie die Basisaufgaben der Politik nicht beherrschen: Organisieren und verwalten.
Wer diese Grundanforderungen nicht beherrscht, ist für mich unwählbar.
Sollte ich deswegen ein Splitterparteichen wählen? Da könnte ich genausogut einen Taubenzüchterverein wählen, der bewegt in etwa genauso viel wie irgendeine lilablassblaue Partei.
Die Bundestagsabgeordneten sind bei ihrer Wahl weder auf die "Kanzlerkandidaten" noch auf die von dir gekürten Alternativen beschränkt. Im Gegenteil: Sie sind nahezu unbeschränkt, da der Bundeskanzler weder Mitglied des Bundestags noch Politiker sein muss, sondern lediglich in Deutschland das passive Wahlrecht haben muss.
Auch der Bundespräsident ist bei der Ausübung seines Vorschlagrechts nicht an Vorgaben gebunden.
Dass er aller Voraussicht nach nicht (wie Merkel und Macron) irgendeine Uschi aus dem Ärmel ziehen wird, liegt also nicht daran, dass das Wahlrecht ihm diese Möglichkeit nicht geben würde, sondern daran, dass Herr Steinmeier gewachsene Traditionen und Konventionen achtet.
Wenn er es aber täte, wäre die spannende Frage, ob die Fraktionen des Bundestages dies - wie ihre Kollegen im Europ. Parlament - abnicken würden.
Aber das ist Theorie. Bisher ist es nicht dazu gekommen, aber das liegt, wie ausgeführt, nicht daran, dass das Wahlsystem es nicht erlauben würde.
Vielleicht ändert sich bis September noch etwas. Aber bitte bitte, überschlaf Deine Entscheidung nochmal. Auch wenn Du nur eine kleine Partei wählst, setzt Du ein Zeichen bezüglich Tierschutz oder was auch immer Dir am Herzen liegt. Und - das wichtigste - Du "neutralisierst" damit eine Stimme, die an eine extreme Partei geht. Deine Stimme gegen eine Stimme für -Partei = Nullnummer.
Ich selbst habe manchmal nicht für, sondern gegen eine gewisse Partei gewählt.
Außerdem - wer nicht wählt, hat nicht mitbestimmt - hätte etwas ändern können - darf nicht meckern. Auch ein ganz wichtiger Grund für mich.
Nichtwählen empfehle ich nicht.
Aber wir leben in einem freien Land mit einem WahlRECHT. Niemand muss wählen.
Man kann sich auch auf seine Stimme im IOFF beschränken.
Persönlich habe ich eine Wahlbeteiligung von 100 %. Selbst bei Studentenparlamentswahlen habe ich immer gewählt. Da ist die Wahlbeteiligung in Hamburg inzwischen bei ca. 12 %, zu meiner Zeit war es kaum besser.
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Klar, theoretisch sind auch Parlamentarier nicht ihrer Partei verpflichtet sondern allein ihren Wählern und ihrem Gewissen und können nicht bestraft werden für ihr Wahlverhalten.
Praktisch gesehen muss man mit der Partei stimmen, wenn man Karriere machen will und in der Hierarchie aufsteigen will. Ein Quertreiber oder Einzelgänger wird gegenüber anderen immer den den Kürzeren ziehen, wenn es um Posten innerhalb der Fraktion bzw. in den diversen Fachkommisionen, wo auch die Gesetze vorbereitet werden und vorbesprochen werden.
Ein Bundeskanzler ohne eigene Parlamentsmehrheit wird es schwer haben, eigene Gesetze zu erlassen.
das melken eines leeren euters bewirkt nur,
das man vom melkstuhl gestossen wird.
rise and rise again until the lambs become to lions.