Naja, nachdem der Mindestlohn mehr und mehr angehoben wird, ist es tatsächlich so, dass ein Minijober, der nicht über seine 450 Euro kommen darf (oder oft auch gar nicht will), in den letzten Jahren seine Arbeitszeit immer mehr verkürzen musste, um eben nicht über die 450 Euro zu kommen.
Das ist ein Problem, dass fast alle Parteien schon lange erkannt haben.
Das Problem mit der Anhebung ist aber auch, dass sich viele dann sehr genau überlegen werden, wenn sie z.B. einen Halbtagsjob haben, bei welchem sie vielleicht 750 Euro verdienen, die eben nicht steuerfrei sind, ob sie dann nicht lieber auf 600 Euro runtergehen, weil man nach Abzug von Steuern und Abgaben nahezu das gleiche Netto hat.
Am Ende fehlen dem Finanzamt dann sowohl die Steuereinnahmen derer, die bisher 600 Euro verdient haben, als auch die derer, die dann einfach von Halbtagsjob auf Midi- bzw. Mini-Job wechseln. Und das sind gar nicht mal so wenige.
Irgendwie haut das alles nicht mehr hin.
Ich bin der Meinung, dass Steuern und Abgaben ab dem ersten Euro wieder fällig werden sollten. Die Sozialausgaben steigen immer mehr an. Ich kann nicht erkennen, warum derjenige, der wenig arbeitet steuerlich bessergestellt wird, als derjenige, der in Vollzeit arbeitet.
Für alle den gleichen Steuersatz, das wäre gerecht.
Wer wenig Einkommen hat, zahlt auch wenig Steuern. Zudem beziehen die meisten Mini-Jober sowieso zusätzlich Sozialleistungen. Wenn sie also weniger Netto haben, erhöhen sich damit wieder ihre Ansprüche beim Jobcenter.