Covid-19 (Coronavirus) XVI - Informationen im Eingangsposting

[Ornox]

In meiner Familie haben nun durch Prio 3 auch welche ihre Arbeitsbescheinigung, Kontaktperson Pflegebescheinigung oder Kontaktperson Schwangerschaftsbescheinigung bekommen. Termine gehen hier recht schnell, wenn man Mittags immer mal wieder nach freien Terminen schaut für den gleichen Tag. (Keine Ahnung ob es Reste oder Terminabsagen sind die dann frei werden etc.)
Bei einen war es sogar so gewesen, er bekam überraschend mit, das deren Job Prio 3 ist, hat sich dann auf der Arbeit für de Impfunganmeldung registriert und sah, dass am gleichen Tag etwas frei ist, schnell beim Arbeitgeber den Schein ausstellen lassen und dann für den Nachmittag angemeldet. Und direkt nach der Arbeit Biontech impfen lassen. Morgens früh wusste er noch gar nicht, dass er dabei ist, und Nachmittags war er schon geimpft.
War in NRW

[dedeli]

Aber die Bundesländer mit den Inzidenzen unter 100 sind allesamt im Norden + Rheinland-Pfalz.

In dieses Nord-Süd-Gefälle gibt es von Anfang an

Bayern wird vermutlich auch in den nächsten Tagen unter 100 sein, wie gesagt, im Moment noch Inzidenz 101 und die größte Stadt München mit 64, also ähnlich wie Hamburg mit 62. In Bayern wird auch sehr viel getestet, ich glaube, dass hier die Positivrate auch deutlich unter Bundesdurchschnitt ist.

In der ersten Welle in Bayern gab es viele Unterschiede zum Norden, die Einfluss nahmen zB neben der geographische Nähe zu Italien und Österreich mit ziemlich engen persönlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen, auch die Faschingsferien, in der viele beim Skifahren in den entsprechenden Gebieten waren, die Kommunalwahl und leider auch Starkbierfeste.

Wie gesagt Nord-Süd-Gefälle gibt es, aber ich denke, dass da wirklich sehr sehr viele Umstände und Faktoren jeweils reinspielen.

[Schusselchen]

Die Zahlen der Hospitalisierungen und Todesfälle stehen im Norden auch in keinem schlechteren Verhältnis als in anderen Bundesländern. Das spricht gegen weniger Tests als woanders.

Das zieht sich durch die gesamte Dauer der Pandemie und ist doch auffällig. Wenn man Ursachen kennen würde, könnte man doch sinnvolle Schlüsse für die Bekämpfung allgemein ziehen. Mir gehts doch gar nicht um einen Wettbewerb mit meinem Post. Ich hinterfrage nur.

[dedeli]

Ich hab da ja selbst einige Theorien und finde das auch superspannend, darüber wird es in den nächsten Jahren vermutlich unglaublich viele Forschungen aller wissenschaftlicher Disziplinen geben.

Neben den offensichtlichen Faktoren (wie geographische Gegebenheiten oder unglückliche, verstärkende Umstände wie zB bei der ersten Welle) gibt es sicher auch noch auf den ersten Blick nicht so offensichtliche. Da kann so viel reinspielen. Denkbar wäre zB Bevölkerungsstruktur (Alter, Verflechtungen mit anderen Ländern wie zB Grenzpendler, Verwandtenbesuche), Vertrauen in die Politik/vorherige Maßnahmen, Dialekt/Sprache, unterschiedliche Wirtschaftsstruktur, kulturelle Unterschiede wie zB Begrüßungsrituale, Nutzung des ÖNPV usw.

[Schusselchen]

Ich hoffe sehr, dass das erforscht und ausgewertet wird.

[Nightfall78]

Ich hatte das Thema letztens mit meinem Vater auch diskutiert und er hatte die recht spannende Vermutung, dass es neben den geographischen Vorteilen (wenig angrenzende Länder) vielleicht auch schlicht an der Luft liegen könnte. Ich meine, hier ist fast durchgehend Wind. Das merkt man erst, wenn es doch mal windstill ist. Dazu kommt natürlich die Tatsache, dass die meisten Norddeutschen schon vor Corona jetzt nicht so die Begrüßungs-Küsser waren. Ein Nicken und ein Moin reichen als Begrüßung doch in den meisten Fällen vollkommen aus.

Nee, woran es jetzt genau liegt, wird man wohl nie so genau erfahren. Aber interessant ist das schon.

[dedeli]

Ich hoffe sehr, dass das erforscht und ausgewertet wird.

Ja, aber für diese Pandemie leider wohl zu spät. Das ist etwas, was ich auch echt problematisch finde, dass so wenig selbst aus bestehenden Forschungsansätzen gemacht wird, auch jetzt nach über einem Jahr Pandemie, klammert man sich immer noch rein an Inzidenzen und es gibt keine alternativen Konzepte zu dem ewigen undifferenzierten Auf-Zu (was im Vergleich zu anderen Ländern anscheinend weniger Einfluss nimmt, als erhofft). Gerade die Erkenntnisse zu Aerosolen finden meiner Meinung nach noch viel zu wenig Beachtung, dazu gab es ja auch einen Brandbrief der Aerosolforscher, anstatt so viel wie möglich nach draussen zu verlegen und Alternativen zu Kontakten in Innenräumen zu bieten, wurden die Anreize, sich so viel wie möglich draußen aufzuhalten sogar noch eingeschränkt. Luftfilter für die Schulen gibt es auch immer noch nicht. Früherkennungssystem Abwasser wird auch nicht flächendeckend genutzt usw. usw.

Für den Fall der Mutationen und Herbst/Winter bin ich deshalb durchaus besorgt, weil abgesehen von Schnelltests die Maßnahmen, Konzepte, Früherkennungssysteme immer noch im Wesentlichen auf dem Stand der ersten Welle sind.

[stevyy]

Ich denke, was absolute vorteilshaft für SH ist, ist das Wetter. Meerumschlungen werden die Aerosolen vom täglichen Sturm in die Weiten der Meere gepustet.

Was auch einzigartig ist, ist das Fehlen von großen Ballungsräumen. SH ist ein BL mit 3 Millionen Einwohnern und nur sehr wenigen größeren Städten. Die meisten Menschen leben tatsächlich in dorfähnlichen Geflechten, die mit 2,000 - 10,000 Menschen schon eher klein und weit auseinander liegen.

[Schusselchen]

Das mit der unterschiedlichen Begrüßungs- und vielleicht auch Feierkultur hatten wir auch schon letztes Jahr vermutet, was von anderen negiert wurde
Im Winter war die Entwicklung ähnlich, da dürfte die Küstennähe eigentlich keine so große Rolle spielen, da sich das Leben überwiegend drinnen abspielte.
Aber vielleicht spielen doch klimatische Voraussetzungen irgendwie Rolle??? Andererseits sah es in den Niederlanden als Nordseeanrainer auch immer wesentlich schlechter aus. Da gibts übrigens auch regen Pendlerverkehr nach Niedersachsen. Normalerweise wäre ich heute auch nach Groningen gefahren mit Freunden

[dedeli]

Ich denke, was absolute vorteilshaft für SH ist, ist das Wetter. Meerumschlungen werden die Aerosolen vom täglichen Sturm in die Weiten der Meere gepustet.

Was auch einzigartig ist, ist das Fehlen von großen Ballungsräumen. SH ist ein BL mit 3 Millionen Einwohnern und nur sehr wenigen größeren Städten. Die meisten Menschen leben tatsächlich in dorfähnlichen Geflechten, die mit 2,000 - 10,000 Menschen schon eher klein und weit auseinander liegen.

Das stimmt, in Bayern hat ja allein schon München fast 1,5 Millionen Einwohner, wenn man das Umland dazunimmt (viele pendeln nach München rein, einige aber auch raus), sind wir vermutlich auch schon bei 2 bis 2,5 Millionen. Und hier in München ist die Inzidenz mit 64 echt niedrig und weit unter Landesdurchschnitt. Was zB bei München in Welle 2 und 3 auffällig ist, dass in München die Schulschließungen/öffnungen anscheinend einen recht großen Einfluss nehmen. Schulschließungen führen hier immer zu einem extrem schnellen, überproportionalen Absinken der Inzidenzen (in der zweiten Welle von 300 um Weihnachten auf unter 30 bereits Mitte Februar). Ich vermute, dass vor allem dann auch der weniger volle ÖNPV und die verstärkte Homeofficequote vieler Eltern eine sehr große Rolle spielt. Aber das kann man eben nicht eins zu eins auf andere Regionen übertragen.

[dedeli]

Aber vielleicht spielen doch klimatische Voraussetzungen irgendwie Rolle??? Andererseits sah es in den Niederlanden als Nordseeanrainer auch immer wesentlich schlechter aus. Da gibts übrigens auch regen Pendlerverkehr nach Niedersachsen. Normalerweise wäre ich heute auch nach Groningen gefahren mit Freunden

Die Niederlande ist sehr urbanisiert, die Niederlande ist eigentlich eine riesige Metropolregion. Ich denke, das kann man wirklich sehr schwer mit Niedersachsen oder Schleswig-Holstein vergleichen. Und dazu kommen dann noch unzählige andere Faktoren.

[Sportfan]

Ich finde den Ansatz von Köln interessant, sich mal die einzelnen Stadtbezirke anzusehen und entsprechend zu handeln).
Dann kann man vermutlich statistisch erkennen, dass dichtere Bevölkerungsstruktur und schlechte Wohnverhältnisse ein wichtiger Grund von hohen Inzidenzien sind.
Deshalb haben die BL mit Großstädten größere Probleme als diejenigen mit wenig Großstädten.
Dazu kommen natürlich noch die Ausbrüche in Großfirmen und Flüchtlingsunterkünften.
Ich denke aber auch, dass dort wo mehr getestet wird, auch mehr Fälle ans Tageslicht kommen (mag statistisch nicht nachweisbar sein).
Es gibt also viele verschiedene Varianten - und diese Vernetzung ist für viele doch recht undurchsichtig und schwer zu verstehen.
Da unsere Politiker und die Ärztevertreter doch recht fantasielos sind, geht es auch nur schleppend voran.
Es sei denn es scheien die Restaurantbesitzer besonders laut, so dass sie viel wichtiger sind (und bessere Kontakte zu den Politikern haben) als z.B. Kultur, Sport oder auch das Bildungssystem.

[Schusselchen]

Nee Dedeli, das ist wie mit alle Deutschen sind Bayern, wie es im Ausland teilweise gesehen wird Auch in den Niederlanden ist nicht alles Metropolregion, gerade der östliche Teil wie z.B. Groningen (200000 Einwohner und ländliches Umland + Nähe zur Nordsee) nicht. Allerdings liegt dort die Inzidenz tatsächlich mit 130 deutlich unter dem Landesdurchschnitt, aber auch mehr als doppelt so hoch wie in Oldenburg mit heute 52,6.

Kleiner Tipp übrigens. Groningen ist vielen in Deutschland gar nicht so bekannt, ist aber wunderschön und immer eine Reise wert oder auch der Blumenkorso in Eelde bei Groningen im September

[Angie07]

Ich hatte das Thema letztens mit meinem Vater auch diskutiert und er hatte die recht spannende Vermutung, dass es neben den geographischen Vorteilen (wenig angrenzende Länder) vielleicht auch schlicht an der Luft liegen könnte. Ich meine, hier ist fast durchgehend Wind. Das merkt man erst, wenn es doch mal windstill ist. Dazu kommt natürlich die Tatsache, dass die meisten Norddeutschen schon vor Corona jetzt nicht so die Begrüßungs-Küsser waren. Ein Nicken und ein Moin reichen als Begrüßung doch in den meisten Fällen vollkommen aus.

Nee, woran es jetzt genau liegt, wird man wohl nie so genau erfahren. Aber interessant ist das schon.

Ich denke, was absolute vorteilshaft für SH ist, ist das Wetter. Meerumschlungen werden die Aerosolen vom täglichen Sturm in die Weiten der Meere gepustet.

Was auch einzigartig ist, ist das Fehlen von großen Ballungsräumen. SH ist ein BL mit 3 Millionen Einwohnern und nur sehr wenigen größeren Städten. Die meisten Menschen leben tatsächlich in dorfähnlichen Geflechten, die mit 2,000 - 10,000 Menschen schon eher klein und weit auseinander liegen.

Kein Witz: Daran hatte ich auch schon gedacht, ob das ein Grund sein könnte (sofern man nicht darauf beharrt, dass die Infektionen allesamt Zuhause stattfinden ).

Nicht, dass wir hier (Bayern) nie Wind haben; aber erst ein Urlaub im hohen Norden zeigte mir, was Wind heißt ... also durchgängig....

[Schusselchen]

... und das war zu der Zeit vermutlich nur ein raues Lüftchen