Auch ein echter Sherlock kann natürlich nur so gut schlussfolgern, wie es die Informationslage hergibt.
So wie du es geschrieben hattest klang es nun mal so, dass du relativ kurze Zeit nach der Geschichte jemanden aus der Familie (und die waren ja in Quarantäne und laut deiner Aussage waren mehrere in der Familie erkrankt) getroffen hast und der/die sich nicht impfen lassen wollte.
Es ändert nicht mal viel, dass das Supermarkt-Treffen nun erst ein Jahr nach der Erkrankung stattgefunden hat, denn du umschiffst ja ganz elegant die eigentlich interessante Frage, die zu meiner Aussage, dass die Argumentation keinen Sinn ergibt, führte:
warum überhaupt interessiert es dich noch, ob jemand anderes geimpft ist, wenn du es selbst bist?
Und warum sollte jemand, der eine eigene Erfahrung mit dem Virus gemacht hat (und festgestellt hat, dass dieser ihm nicht viel anhaben konnte), sich auf jeden Fall impfen lassen? Der wird doch davon ausgehen, dass, wenn er nochmal Kontakt mit dem Virus haben sollte, es
schlimmstenfalls ähnlich laufen wird wie beim ersten Mal (ob berechtigt oder nicht sei mal dahingestellt). Du weißt ja nicht mal, ob dieser Teil der Familie infiziert gewesen ist. Aber selbst wenn nicht, orientiert man sich selbstverständlich an dem, was man selbst an Erfahrungen macht und wenn das für die ganze Familie eher eine Art schlimmerer Schnupfen war, dann ist es doch vollkommen logisch, dass das einen Einfluss auf die eigene Meinungsfindung bezüglich einer Impfung hat auch bei den Familienmitgliedern, die nicht infiziert waren.
Genauso wie man es hier ja jedem zugesteht, Angst vor Corona zu haben, wenn z.B. mehrere in dessen Bekanntenkreis an Corona gestorben sind.
Die Tatsache,
dass es für anscheinend alle infizierten Familienmitglieder nicht viel mehr als ein schlimmerer Schnupfen war, lässt mich Aushilfs-Sherlock auch vermuten, dass es sich da um noch relativ junge Menschen handeln dürfte (also auf jeden Fall <60, vermutlich eher noch jünger). Je jünger, desto schlechter ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Impfung bei nicht vorhandenen Vorerkrankungen.