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Mister Brot
Das Auftreten von Erkältungsviren (inkl. der uns bisher bekannten Coronaviren) ist in unseren Breitengraden stark saisonal ausgeprägt. Das hast du selbst hier letztes Jahr öfters geschrieben und dich damit vermutlich sogar intensiver auseinandergesetzt als ich, insofern brauche ich dir das nicht erklären.
Wir haben 2020 schon einmal einen ganz eindeutigen saisonalen Effekt beobachten können: überall in Europa, egal wo welche Maßnahmen galten, ob streng oder lasch, ob gerade gelockert oder nochmal verschärft, gingen die Fallzahlen irgendwann im Frühjahr drastisch runter, bis sie im Sommer so gering waren, dass die Pandemie mancherorts schon für beendet erklärt wurde.
Vor letztem Sommer war der saisonale Rückgang nur eine Vermutung aufgrund der Erfahrung mit anderen Coronaviren, die von einigen Experten aufgestellt worden war - und der sich Herr Drosten nicht anschloss (und damit eindeutig falsch lag).
Nach letztem Jahr ist nun die Frage: welcher triftige Grund läge denn vor, dass es dieses Jahr anders laufen sollte? Dass der saisonal bedingte massive Rückgang des Virus diesmal ausbleiben sollte?
Insofern finde ich es tatsächlich peinlich, wenn der Experte schlechthin hierzulande 2 Jahre in Folge denselben Fehler macht und den Einfluss des saisonalen Effekts kleinredet, fast schon leugnet.
Texas würde ich nicht mit Deutschland vergleichen, sondern wenn schon, dann mit den anderen US-Bundesstaaten. Da hast du dann gleich mal die Faktoren "höhere Todeszahlen" und "höhere Impfrate" ausgeschlossen, denn Texas liegt bei der Todesrate je 100000 Einwohner in den USA im Mittelfeld (sogar leicht unterdurchschnittlich) und die Impfrate ist in den Staaten auch überall relativ ähnlich (auch hier Texas leicht unterdurchschnittlich).
Und dann wirst du feststellen, dass es Texas sowie eigentlich fast allen südlich gelegenen Staaten wesentlich besser als vielen anderen Staaten gelingt, die Infiziertenzahlen seit der Winterwelle runterzukriegen Obwohl gerade das tendenziell die Staaten sind, die laschere Corona-Maßnahmen haben. Und während die Infiziertenzahlen in fast allen Südstaaten kontinuierlich seit Dezember/Januar purzeln, hatten viele Staaten im Nordosten oder Nordwesten mit einer dritten Welle zu kämpfen.
Was - außer das unterschiedliche Wetter/Klima - könnte denn deiner Meinung nach der Grund für dieses Phänomen sein?
Ich bin ja sehr offen für neue Denkanstöße, aber ich kann mir in Anbetracht all dieser Informationen momentan nicht wirklich eine Erklärung vorstellen, die mehr Sinn ergeben würde als die Saisonalität des Virus (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Sonnenscheinintensität und vielleicht noch ein paar natürliche Faktoren, die uns noch nicht bewusst sind)