Covid-19 (Coronavirus) XVI - Informationen im Eingangsposting

[Trellomfer]

Ich war ja bisher, nachdem die wirklich Hochbetagten so weit durchgeimpft sind, eigentlich auch eher dafür die Priorisierung aufzuheben.

Vor ca. 3 Wochen stand der Internetseite meiner Stadt noch, daß die 78-Jährigen "ab nächster Woche" einen Impftermin beantragen können.
(Mittlerweile sind Kontaktpersonen und ein paar Berufsgruppen dazugekommen.)

Insofern wundert mich der Sprung zur bevorstehenden kompletten Freigabe, bzw. daß sehr viele Leute plötzlich die Impfberechtigung haben, und nicht wissen, wieso, doch sehr.

Auch daß einige Ärzte solch riesige Mengen übrig haben (sicher aus mehreren Praxen), daß sie auf Supermarktparkplätzen ein paar hundert Leute durchimpfen können, während anderswo Hausärzte immer noch an ihren 80ern und End70ern spritzen, hat mich überrascht.

Das dürfte bei einer annähernd gleichberechtigten und bedarfsgerechten Verteilung nicht im entferntesten möglich sein.


Am Ende ist natürlich jeder vollzogene Impfung gut (und da spielt die Motivation des Impfling auch keine Rolle) natürlich gut, aber es wundert mich halt gelegentlich.

[maxine]

weder die Priorisierunng aufzuheben, noch Geimpften wieder Rechte einzuräumen, auf die Ungeimpfte weiter verzichten müssen, war eine gute Idee, solange es nicht Impfstoff für alle gibt.

sorry, wie bescheuert sind die eigentlich


und solange nicht zu 100% geklärt ist - dass Geimpfte in keinster weise und nie und nimmer infektiös sein können (was bisher eben in keinster weise gesichert ist, vor allem was Mutationen angeht) - ist es auch einfach gesundheitlich gefährlich für die Ungeimpften und rechtlich wäre eine weitere Einschränkung der Rechte mE sehr wohl haltbar gewesen. aus genannten gründen.

Der Hauptvorteil, den Geimpfte haben und haben sollten, ist, vor schweren Krankheitsverläuften recht gut geschützt zu sein.
Also, ich dachte, darum gehts beim Impfen.

wenn die es nicht so geregelt hätten, wäre es denen bei der ersten Klage vorm Verwaltungsgericht genau so vorgegeben worden. Das wussten die. Ganz einfach.

[ewa]

Ihr könnt auch gerne in die Schweiz reisen, hier haben alle die gleichen Rechte mit den gleichen Regeln. Privilegien für vollständig Geimpfte gibt es nur bei Quarantänen.

Aber sonst, alle Läden, Zoos, Freibäder, Museen, Friseure, Fitness, Hotels, Restaurantterrassen (Ende Mai wohl auch die Innengastro), alles zugänglich für Kinder, Ungeimpfte und Geimpfte, ohne Test, aber vieles halt noch mit Masken.

[*Blue*]

wenn die es nicht so geregelt hätten, wäre es denen bei der ersten Klage vorm Verwaltungsgericht genau so vorgegeben worden. Das wussten die. Ganz einfach.

welchen Part siehst du so?
den Wegfall der Priorisierung oder die Erteilung von mehr Rechten? oder beide?

[Mr. Gordo]

Das Auftreten von Erkältungsviren (inkl. der uns bisher bekannten Coronaviren) ist in unseren Breitengraden stark saisonal ausgeprägt. Das hast du selbst hier letztes Jahr öfters geschrieben und dich damit vermutlich sogar intensiver auseinandergesetzt als ich, insofern brauche ich dir das nicht erklären.

Wir haben 2020 schon einmal einen ganz eindeutigen saisonalen Effekt beobachten können: überall in Europa, egal wo welche Maßnahmen galten, ob streng oder lasch, ob gerade gelockert oder nochmal verschärft, gingen die Fallzahlen irgendwann im Frühjahr drastisch runter, bis sie im Sommer so gering waren, dass die Pandemie mancherorts schon für beendet erklärt wurde.
Vor letztem Sommer war der saisonale Rückgang nur eine Vermutung aufgrund der Erfahrung mit anderen Coronaviren, die von einigen Experten aufgestellt worden war - und der sich Herr Drosten nicht anschloss (und damit eindeutig falsch lag).
Nach letztem Jahr ist nun die Frage: welcher triftige Grund läge denn vor, dass es dieses Jahr anders laufen sollte? Dass der saisonal bedingte massive Rückgang des Virus diesmal ausbleiben sollte?
Insofern finde ich es tatsächlich peinlich, wenn der Experte schlechthin hierzulande 2 Jahre in Folge denselben Fehler macht und den Einfluss des saisonalen Effekts kleinredet, fast schon leugnet.

Texas würde ich nicht mit Deutschland vergleichen, sondern wenn schon, dann mit den anderen US-Bundesstaaten. Da hast du dann gleich mal die Faktoren "höhere Todeszahlen" und "höhere Impfrate" ausgeschlossen, denn Texas liegt bei der Todesrate je 100000 Einwohner in den USA im Mittelfeld (sogar leicht unterdurchschnittlich) und die Impfrate ist in den Staaten auch überall relativ ähnlich (auch hier Texas leicht unterdurchschnittlich).

Und dann wirst du feststellen, dass es Texas sowie eigentlich fast allen südlich gelegenen Staaten wesentlich besser als vielen anderen Staaten gelingt, die Infiziertenzahlen seit der Winterwelle runterzukriegen Obwohl gerade das tendenziell die Staaten sind, die laschere Corona-Maßnahmen haben. Und während die Infiziertenzahlen in fast allen Südstaaten kontinuierlich seit Dezember/Januar purzeln, hatten viele Staaten im Nordosten oder Nordwesten mit einer dritten Welle zu kämpfen.
Was - außer das unterschiedliche Wetter/Klima - könnte denn deiner Meinung nach der Grund für dieses Phänomen sein?

Ich bin ja sehr offen für neue Denkanstöße, aber ich kann mir in Anbetracht all dieser Informationen momentan nicht wirklich eine Erklärung vorstellen, die mehr Sinn ergeben würde als die Saisonalität des Virus (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Sonnenscheinintensität und vielleicht noch ein paar natürliche Faktoren, die uns noch nicht bewusst sind)

Die Saisonalität der Coronaviren bis April ist richtig, Adenoviren, Rhinoviren, Parainfluenza und vor allem Enteroviren grassieren bis in den - oder vor allem im Sommer.

Bzgl. Texas: Altersschnitt 35, sehr geringe Einwohnerdichte. Sehr wahrscheinlich sehr viele Grundimmunisiert + Impfung.

Hier ein Artikel zur Übersterblichkeit in TX:
https://www.texasobserver.org/how-fl...ths-uncounted/

Saisonalität spielt eine Rolle, klar. Aber das Virus hat in unseren Breiten auch im Hochsommer gewütet. In TX z.B.

[maxine]

welchen Part siehst du so?
den Wegfall der Priorisierung oder die Erteilung von mehr Rechten? oder beide?

die Befreiung der Geimpften und Genesenen von der Testpflicht, den Kontaktbeschränkungen und der Ausgangssperre.

[ewa]

Die Saisonalität der Coronaviren bis April ist richtig, Adenoviren, Rhinoviren, Parainfluenza und vor allem Enteroviren grassieren bis in den - oder vor allem im Sommer.

Bzgl. Texas: Altersschnitt 35, sehr geringe Einwohnerdichte. Sehr wahrscheinlich sehr viele Grundimmunisiert + Impfung.

Hier ein Artikel zur Übersterblichkeit in TX:
https://www.texasobserver.org/how-fl...ths-uncounted/

Saisonalität spielt eine Rolle, klar. Aber das Virus hat in unseren Breiten auch im Hochsommer gewütet. In TX z.B.

Texas liegt auf der Höhe von Marokko und Algerien, als unsere Breiten würde ich das jetzt nicht unbedingt bezeichnen.

[crus`]

Das Schlimme ist, ich traue unserer Politik auch zu das einfach auszusitzen und die Zweiklassengesellschaft lange aufrecht zu erhalten, das heißt Lockerungen gibt es ausschließlich für Geimpfte. Es werden schließlich immer mehr Menschen geimpft und dann muss man sich keine Gedanken über Alternativkonzepte machen....und die Stimmung wird immer aggressiver werden, denn wer ist schon gerne Mensch zweiter Klasse?!
Der Fokus rückt komplett von der Impfung als Gesundheitsschutz weg, es geht jetzt primär darum wieder frei zu sein. Das ist der falsche Ansatz...

[freddimaus]

Wegen des Wahljahres sehe ich diese Gefahr eigentlich nicht.

[crus`]

Wegen des Wahljahres sehe ich diese Gefahr eigentlich nicht.

Die Zielgruppe der CDU/CSU wird zeitnah geimpft sein.

[*Blue*]

die Befreiung der Geimpften und Genesenen von der Testpflicht, den Kontaktbeschränkungen und der Ausgangssperre.

ah ok. danke.
ist das deine Meinung, also dein rechtsimpfenden (das hab ich echt geschrieben und sehe es beim durchlesen - so weit ist es schon ) Rechtsempfinden mein ich natürlich - oder hast du dazu was stichhaltiges aus einem juristischen Kommentar gelesen?

Mich würde das ernsthaft intessieren, da ich es rechtlich anders sehe.
solange nicht eindeutig medizinisch von der WHO eine Aussage kommt: Geimpfte können NIE ansteckend sein - NIE -
gibt es für mich keine rechtliche Grundlage für eine Verschiedenbehandlung.
Die Imfpung schützt vor einem schweren Verlauf. Fertig.
weder vor Ansteckung noch vor Infektiösität, wenn sie diese wohl auch sicher deutlich verringert.


ich glaub nicht, dass eine Klage von Geimpften so leicht durchgekommen wäre.
aber das ist einfach meine Meinung.
drum würde mich ein juristischer Artikel dazu interessieren.


im gegenteil
ich sehe eine große Ungleichbehandlung, die massiv gegen den Gleichheitsgrundsatz verstöß und die medizinisch nicht zu rechtfertigen ist.

[ewa]

Das Schlimme ist, ich traue unserer Politik auch zu dass einfach auszusitzen und die Zweiklassengesellschaft lange aufrecht zu erhalten, das heißt Lockerungen gibt es ausschließlich für Geimpfte. Es werden schließlich immer mehr Menschen geimpft und dann muss man sich keine Gedanken über Alternativkonzepte machen....und die Stimmung wird immer aggressiver werden, denn wer ist schon gerne Mensch zweiter Klasse?

Ganz schlimm finde ich die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern. Ferien im eignen Land geht nicht, weil die Kleinen (und viele Eltern) nicht geimpft sind. Schule und Kita geht auch nicht, wird auch noch lange nicht gehen, weil Kinder nicht geimpft sind. Luftfilter wird es auch im September für die ungeimpften Kinder nicht geben in den Schulen.
Dass die Schulen seit 5 Monaten fast durchgehend geschlossen sind, ist völlig egal. Nur noch ein paar Wochen durchhalten, also bis zu den Sommerferien vielleicht, und dann, ja mei die Blagen sind dann halt auch noch nicht geimpft.

[JackB]

Das Schlimme ist, ich traue unserer Politik auch zu das einfach auszusitzen und die Zweiklassengesellschaft lange aufrecht zu erhalten, das heißt Lockerungen gibt es ausschließlich für Geimpfte. Es werden schließlich immer mehr Menschen geimpft und dann muss man sich keine Gedanken über Alternativkonzepte machen....und die Stimmung wird immer aggressiver werden, denn wer ist schon gerne Mensch zweiter Klasse?!
Der Fokus rückt komplett von der Impfung als Gesundheitsschutz weg, es geht jetzt primär darum wieder frei zu sein. Das ist der falsche Ansatz...

Lockerungen gibt es - gerade für Ungeimpfte - doch automatisch dadurch, dass die Inzidenzzahlen zurückgehen, und dann die Notbremsmaßnahmen sukzessive zurückgefahren werden.

[mk431]

Die ALM-Testzahlen der KW18

Anzahl der PCR-Tests: 1.093.071 (-93.153 bzw. -7,9% gegenüber Vorwoche)
Positivrate: 10,76% (-0,92 Prozentpunkte bzw. -7,9% gegenüber Vorwoche)

https://www.alm-ev.de/wp-content/upl...pdate-KW18.pdf

Fast 140.000 Tests weniger als noch vor 2 Wochen.

[Foxx]

Mich würde das ernsthaft intessieren, da ich es rechtlich anders sehe.
solange nicht eindeutig medizinisch von der WHO eine Aussage kommt: Geimpfte können NIE ansteckend sein - NIE -
gibt es für mich keine rechtliche Grundlage für eine Verschiedenbehandlung.

Ich denke, das siehst Du deutlich zu digital.

Erstens gibt es aus Israel und anderen Ländern mit hoher Impfquote tatsächlich inzwischen deutliche Hinweise, dass die Infektiösität geringer ist. Weg, da gebe ich Dir Recht, ist sie nicht - und wird sie auch nie sein.

Zweitens ist es die Aufgabe der Gerichte, Interessensabwägungen vorzunehmen und Verhältnismäßigkeiten abwzuwägen. Da wir hier nun einmal von Grundrechten sprechen, die besonders geschützt sind, ist es verdammt schwierig, diese einzuschränken und MUSS jedes Gericht genauestens prüfen: Ist das Risiko, das eingedämmt werden soll, wirklich so enorm, dass wir dafür die Grundrechte entziehen. Siehe die vielen Urteile aus den letzten Monaten, bei denen bereits Maßnahmen teilweise bzw. lokal gekippt wurden.

Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Geimpfter andere ansteckt, geringer ist, als bei einem Ungeimpften, dann wird das sehr wohl bereits in ein gerichtliches Urteil Eingang finden und es muss erwogen werden, ob ein Mensch, von dem weniger Risiko ausgeht, noch derart eingeschränkt werden darf. Alle entsprechenden gerichtlichen Entscheidungen im Zuge der Pandemie, bei denen Maßnahmen gekippt wurden, zeigen, dass hier ganz stark eine Verhältnismäßigkeit abgewogen wird - und nicht "kann anstecken ja/nein" die Basis ist.

Was denkst Du, warum Gottesdienste und Demonstrationen nie mehr in den Lockdowns seit November pauschal verboten wurden? Weil beides Grundrechte sind, die sehr wahrscheinlich zu entsprechendem gerichtlichen Eingreifen geführt hätten.

Und so sehr wir das teilweise nicht gut, unangemessen oder falsch finden - genau das zeichnet einen Rechtsstaat aus.