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Geändert von Zehnkämpferin (25-05-2021 um 13:00 Uhr) Grund: doppelt
Mit Fahrer oder ohne hängt vom Seilbahntyp ab.
Die Nebelhornbahn war eine Schwebebahn, wird allerdings ab diesem Jahr auch durch eine Umlaufseilbahn ersetzt.
Geändert von Zehnkämpferin (25-05-2021 um 13:02 Uhr)
Da hast Du natürlich auch wieder recht.
Forschungsdrang-bedingt hab ich die Fotos der "Google Maps-Rezensionen" durchgeschaut, also zumindest ein Control-Panel scheinen die Gondeln zu haben:
https://www.google.de/maps/@0,0,0a,7...!7i3024!8i4032
https://www.google.de/maps/place/Cab...56!4d8.5244444
Eigentlich würde ich da schon erwarten, dass bei einer Bahn die über 40 Personen transportiert und so aufgebaut ist zumindest ein Angestellter der Bergbahn mitfährt (schon allein weil ja sonst auch niemand an Bord wäre, der das Bedienfeld im Falle eines Problems überhaupt bedienen kann).
Aber es ist dann wirklich merkwürdig dass dazu gar nix erwähnt wird.
Geändert von Lilith79 (25-05-2021 um 14:08 Uhr)
Ich bin gerade auch - gelinde gesagt - voll von der Rolle !
Die hiesige Debatte um den "Fahrer" (wohl eher Kabinenbegleiter) hat mich zu Recherchen im Schweizer Seilbahngesetz (weil in Deutsch) und deutschsprachigen Foren zu Seilbahnen veranlasst. Offenbar gibt es einen Zusammenhang zwischen der Abwesenheit eines Begleiters und dem Nicht-Vorhandensein einer Fangbremse UND zwischen der Notwendigkeit einer Fangbremse bei nicht endlosgespleisten Seilen.
Wenn ich nicht völlig daneben liege, braucht man bei bei Endlosseilen keine Fangbremse. Und wenn keine Fangbremse vorhanden ist, auch keinen Begleiter, der sie Auslösen könnte.
Das klingt für mich als Maschinenbauer nahezu unglaublich, weil es dem Endlosseil eigentlich die Unzerreissbarkeit attestieren würde. So eine Art Basissicherheit.
Ich kann es nicht glauben, deshalb würde ich mich freuen, wenn jemand mitrecherchiert.
Es wäre für mich unglaublich, wenn die Stresa-Bahn gar keine Fangbremse aufgrund des Regelwerks gehabt hätte. ODER nur deshalb keinen Kabinenbegleiter, weil sie zu Corona-Zeiten nur gering besetzt wurde und die Last und das Risiko für Seilbruch entsprechend geringer war.
Sowie:Eine weitere ebenso historische Standseilbahn findet sich auch in der Stadt Locarno, von wo eine 1906 eröffnete Anlage mit mehreren Mittelstationen den Stadtteil Madonna del Sasso vom Ufer des Lago Maggiore aus erschliesst. Dieser altehrwürdige Oldtimer der Firma Von Roll findet eine Fortsetzung in Form einer recht neuen Pendelbahn zum Skigebiet Cardada. Besonderheit dieser vom Von Roll-Nachfolger Doppelmayr Thun hergestellten Anlage ist, dass sie als eine der ersten eidgenössisch konzessionierten Pendelbahnen keine Fangbremse mehr aufweist. Aus diesem Grund kann sie personalsparend ohne Kabinenbegleiter betrieben werden. Ein weiteres besonderes Element sind die von Mario Botta entworfenen Stationen und Kabinen, die die Bahn zu einem absoluten Einzelstück machen.
https://www.bergbahnen.org/lexikon/kapitel18.php
In besonderen Fällen kann auf diese Fangbremsen verzichtet werden, sofern anhand einer Risikoanalyse nachgewiesen wird, dass ein Versagen des Zugseiles ausgeschlossen ist.[10] Dazu müssen einige technische Voraussetzungen erfüllt sein, wie Verhinderung von Zugseilüberschlägen beim Bremsen, Blitzschlagzähler für das Zugseil, Klemmverbindung (ohne Seilmuffe) für eine endlos gespleißte Zug-/Gegenseilschleife, regelmäßiger Versatz des Laufwerks am Zugseil, durchgängig mit magnetinduktiver Prüfung überprüfbare Zug- und Gegenseilschleifen u. A.
https://dewiki.de/Lexikon/Pendelbahn#Bremsen
Geändert von Don Caramba (25-05-2021 um 14:53 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Ich könnte mir vorstellen, dass der Seilbahn-Operator der Bergstation nach seinem Dienst wieder mit der Seilbahn nach unten fährt und das Kontrollpanel benötigt um Funktionen, die sonst von ihm im Leitstand durchgeführt worden wären, on-board durch zu führen - zB. das Abfahrbereit Signal an die Bodenstation.
Ein Brems-Technik zu verwenden, die aktiv von einem Operator in einer Gondel ausgeführt werden muss halte ich mindestens für grob fahrlässig.
Guckt doch mal ins Alpinforum, da wird das alles technisch genauestens beleuchtet.
https://www.alpinforum.com/forum/vie...p?f=35&t=65494
Es scheinen Sicherungsstifte herauszunehmen vergessen worden zu sein. (für die Bremse).
Geändert von Zehnkämpferin (25-05-2021 um 15:37 Uhr)
Von der Wartungsfirma gibt es diese Auflistung an Tätigkeiten an der Bahn:
https://www.leitner-ropeways.com/fil...4052021_DE.pdf
Wenn das gutachterlich bestätigt wird, dürfte sich so manche Diskussion erledigt haben.
Geändert von Don Caramba (25-05-2021 um 16:08 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Schliesse mich Dir an.
Toller Link. Gute Diskussion. Jetzt offenbar sogar mit der Lösung und anscheinend beweiskräftigen Fotos des corpus delicti.
Niederschmetternd, wenn das so zutrifft.
Es wird zu klären sein, was beim Blockieren der Bremse noch so alles bei den Aktionen am Samstag? geschah (Seilbeschädigung, etc.?)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Danke!
Ich habe öfter mal das Gefühl, dass manche User nicht mehr unterscheiden können zwischen Realität (zum Beispiel dieses schrecklichen Unglück, da sind Menschen gestorben) und "skripted Reality" bzw. Spielfilme.
Blackgirl, ich finde dieses Posting von dir hier völlig daneben.
Geändert von Wunderbar (25-05-2021 um 20:13 Uhr)
Es besteht Hoffnung, dass Eitan überleben wird:
https://www.focus.de/panorama/welt/1..._13325516.html
Gestern ist ein Journalist in der Nähe der Unglücksstelle verstorben; er ist halb auf den Berg gekraxelt, um Fotos zu machen.
Mein Mitleid mit ihm hält sich allerdings in Grenzen.
https://www.sueddeutsche.de/panorama...ahme-1.5304195Wende bei den Ermittlungen nach dem Seilbahnunglück mit 14 Toten am Monte Mottarone: Die zuständige Staatsanwaltschaft von Verbania hat in der Nacht drei Personen vorläufig festgenommen, unter ihnen den Chef der privaten Betreiberfirma, Luigi Nerini, sowie den technischen Betriebsleiter der Anlage. Sie werden verdächtigt, das Notbremsensystem an der verunglückten Gondel wissentlich manipuliert zu haben, um zu verhindern, dass die Bahn ihren Dienst einstellen musste.
Offenbar wussten sie schon seit dem 26. April von den Problemen an der Kabine. So wurde eine Vorlegegabel montiert, die den Bremsmechanismus aussetzte. Die Gondel fuhr seit Wiedereröffnung des Betriebs nach der langen pandemiebedingten Pause ohne Bremsen.
[...]
"Das System wies Mängel auf und hätte mit einem radikalen Eingriff behoben werden müssen", sagte Staatsanwältin Olimpia Bossi nach den Festnahmen. "Und das hätte eine längere, wenn nicht sehr lange Schließung bedeutet." Mit den absehbaren wirtschaftlichen Einbußen.
[...]
Völlig ungeklärt bleibt indessen die Frage, warum das Zugseil gerissen ist. Das Reißen des Seiles war der Auslöser des Unfalls.