If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
Dann sollten sich aus Deiner Sicht auch nur die Menschen impfen lassen, deren Haupt-Motivation das ist?
Und wie geht man dann mit den anderen um?
Es ist ja de facto nicht so, dass alle Menschen diese Haupt-motivation haben, aber irgendwie wird vom Rest trotzdem erwartet, dass sie sich gefälligst impfen lassen sollen, es wird aber von manchen offenbar weder akzeptiert, dass sie andere Gründe haben, noch wird es akzeptiert wenn sie wenn sie es trotzdem gemacht haben selbst nicht mehr gesondert zusätzlich mit 35 weiteren Maßnahmen aufpassen wollen, dass sie sich nicht anstecken.
Geändert von Lilith79 (28-06-2021 um 11:27 Uhr)
Das schlimme ist eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Egal ob man geimpft ist, im Herbst werden die Zahlen eh wieder steigen. Social Distancing und Einschränkungen für immer (bzw. bis auch das letzte Kind geimpft ist) sind halt keine so tolle Langzeit-Perspektive...
Ja, die Hauptmotivation war das bei mir sicherlich auch. Aber trotzdem erwarte ich, dass öffentliches Leben in Zukunft nicht nur von Juni bis September, sondern wieder ganzjährig stattfindet.
Und jetzt der noch unpopulärere Teil:
Und ansonsten geht mir das ganze "Fremdschutzgelaber" mittlerweile gehörig auf die Nerven. Erst mussten "wir" (richtigerweise) "die Alten" schützen. Jetzt müssen "wir" "die Jungen" schützen, obwohl das überhaupt nicht in meiner Macht und Verantwortung liegt, da ich nicht verhindern kann, dass Kinder sich in Schulen und Kitas anstecken (genauso wenig wie ich übrigens Ansteckungen in Alten- und Pflegeheimen verhindern konnte). Für Schutzkonzepte in diesen Bereichen sind ganz andere Leute zuständig.
Und wenn es geht dann soll man idealerweise auch noch die schützen, die sich im Zweifelsfall gar nicht impfen lassen wollen (sie Beispiel von Lilith)?
Sorry, irgendwann bin ich zumindest nicht mehr bereit Verantwortung für andere, mir zudem noch fremde Menschen, die mir im Normalfall eigentlich total egal sind, zu übernehmen.
Händewaschen (schon immer), Abstand halten (schon immer), kein Händeschütteln (schon immer) und von mir aus in bestimmten Bereichen Maskenpflicht, aber viel Verständnis für weitere Lockdowns, als Schutzmaßnahme, wäre von mir nicht mehr zu erwarten.
Ja, schon klar, aber das ist halt eine Binsenweisheit, die irgendwie kein Problem löst.
Weil die Leute die sich nicth impfen lassen wollen, halt diesen Grund nicht sehen und trotzdem nicht magisch aufhören zu existieren. Wenn man sie mit anderen Gründen ködert wie einfacher reisen oder Zugang zu Events besuchen, dann fühlen die sich trotzdem veräppelt wenn hinterher alles ist wie vorher.
Schützen wäre für mich nur dann sinnvoll, wenn sich jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen kann. Aber auch da ist mein Einfluss nur begrenzt. Andere, die sich aus Glaubensgründen oder sonstigen Gründen nicht impfen lassen wollen, zu schützen ist für mich keine Option. Warum sollte ich das machen, was sie selbst nicht machen: Sie(ch) schützen.
Im Moment habe ich grad' bisschen das Gefühl, in einer Blase von einzelligen "Monaden" drin zu stecken. Wir sind doch nicht nur als Einzelwesen / Individuen / Egoisten unterwegs, sondern auch als Bestandteile von Gebilden, die zu einem gesamtgesellschaftlichen Ganzen gehören. Und gerade in Krisenzeiten kann ich nicht einfach kutschieren, wie es mir gefällt. Und ich kann - leider - auch nicht einfach so entscheiden, wann die Krise vorbei ist.
Ich stimme ja bei politischen Entscheidungen auch nicht einfach so, wie es MIR am besten in den Kram passt, sondern so, wie es mir für das Gemeinwesen, zu dem ich gehöre, am besten scheint.
So etwas nennt man soziale Verantwortung. Und ja, ich erwarte auch von den anderen Mitgliedern der Gesellschaft, dass sie auf mich Rücksicht nehmen. Mein ganzes Vertrauen in die Menschheit basiert darauf ... wenn ich es genau nehme
If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.
@ganzblau
Lies dir den ganzen Thread mal durch. Für mich unfassbar.
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