Ich finde daran überhaupt nichts lächerlich.
Es geht einem eher der Draht aus der Mütze, wenn man liest welche Leute im Landtag in NRW sitzen und meinen, der praktische Katastrophenschutz müsse im Ereignisfall vom Innenminister persönlich und seinen Beamten vom Schreibtisch aus via Telefonschalte koordiniert werden.
Und das nur, um in ihrem ideologischen Wahlkampfwahn vermeintlich einen Schuldigen für die Katastrophe ausfindig gemacht zu haben, der demnächst Herrn Seehofer in Berlin ablösen könnte.
Wahrscheinlich sind die auch noch der Auffassung, dass die Bundeswehrsoldaten in Mali nachts um 4 Uhr, wenn sie von Al Kaida angegriffen werden, ihre Befehle telefonisch von Frau Kramp-Karrenbauer aus Berlin erhalten müssen.
Kann das denn alles wahr sein?
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Also ich weiss nur, dass ICH persönlich unheimlich Angst hätte, wenn ich nachts um 11.00 bei einem Unwetter eine automatische Mail bekommen würde, ich solle meine Hütte verlassen. Unter den beschriebenen Umständen.
Und ich wüsste dann nicht, ob ich dem Folge leisten soll.
Ganz schlimm finde ich, dass wieder ein Behindertenheim furchtbar betroffen war (12 Tote) wo die hilflosen Menschen nicht prioritär - meint als erste - fremde Hilfe erfahren haben und sofortige Massnahmen zu ihrer Rettung ( nicht Warnung) ergriffen werden konnten.
Eine Warnung auf eine App ist für diese Menschen wirkungslos. Hier muss sofort angepackt werden. Dies gilt sicher auch bei Feuer und anderen Gefahren.
Geändert von Don Caramba (01-08-2021 um 13:43 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Das möchte ich schon selbst entscheiden, ob es für mich persönlich risikoreicher ist, mein Haus dann zu verlassen oder nicht.
Ich finde es unerträglich bevormundend, mir eine Warnung zu verwehren, weil mein Nachbar unmündig sein könnte, für sich selbst eine Risikoabwägung zu treffen.
Wir sind keine Lemminge, die im Kollektiv überleben oder abzusaufen haben.
Die Warnung selbst stelle ich nicht in Frage. Natürlich soll sie erfolgen.
Ob man aber die Leute ins Freie schickt ("ihre Häuser verlassen") oder sie auffordert "höhere Gebiete in der Umgebung aufzusuchen oder in obere Geschosse zu gehen", das wäre m.E. zu hinterfragen. Wenn man schon vorbereitete, automatische Warnmeldungen absetzt, sollten die dann aber auch substantiell abgewogene Texte enthalten, die einwandfrei in allen Fällen zutreffend sind.
Wobei dies bei automatisierten Warnmeldungen nicht einfach ist. Das ist mir klar.
Wenn der benachbarte Fluss bereits durch die Wohnung strömt, hilft die Warn-App mit dem universellen Tipp "1. Bewahren Sie Ruhe!" recht wenig.
Geändert von Don Caramba (01-08-2021 um 14:01 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Hättest du nicht, denn zu diesem zwitpunkt hättest du, wie viele andere auch, schlichtweg gepennt oder wärest damit beschäftigt, in deinem keller dinge hochzulagern, aber bestimmt hättest du NICHT den eingang einer mail zur kenntnis genommen!
Eine sirene, eine lautsprecherdurchsage, eine telefonkette, irgendwas in dieser richtung, aber sicher nicht das leise „ping“ (wenn überhaupt) eines maileinganges auf deinem handy/tablet/sonstwas…
Nun also doch - die Staatsanwaltwaltschaft prüft, ob Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung durch nicht rechtzeitig erfolgte Warnung der Bevölkerung vor der Überflutung aufgenommen werden. Es bestehe ein Anfangsverdacht.
https://www.stern.de/panorama/weltge...-30641644.html
Geändert von Don Caramba (02-08-2021 um 13:41 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
In China sind bis jetzt über 300 Menschen bei Überschwemmungen gestorben.
Bei den schwersten Regenfällen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren in der Neun-Millionen-Metropole Zhengzhou am 20. Juli in der Spitze innerhalb von nur einer Stunde rund 200 Millimeter Niederschlag gefallen.
Mehrspurige Straßen hatten sich zum Teil in reißende Flüsse verwandelt. Die Wassermassen überschwemmten auch die U-Bahn, wo Hunderte Menschen in Zügen und in Tunneln eingeschlossen waren.
Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle wurden vom Taifun "In-Fa" ausgelöst.
https://www.gmx.net/magazine/panoram...china-36050182