Weil dann eigentlich auch das Ersatzwort so eindeutig ist, dass es ebenfalls triggern kann.
Vergleichbar damit, dass man die Coronavarianten mal "umgetitelt" hat, damit sie kein schlechtes Licht auf das jeweilige Land werfen.
Wenn man allerdings dann von der "Delta-Variante aus Indien" spricht, sehe ich keine Verbesserung.
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
Das "Ersatzwort" ist doch ebenso beleidigend, weil jeder weiß, was hinter "N-Wort" steckt. Ich finde "N-Wort" sogar noch problematischer, weil man damit durch die Hintertür und für alle ersichtlich eine beleidigende Bezeichnung einsetzt, die ja eigentlich nicht mehr verwendet werden soll. Das ist bigott.
Ist für mich vergleichbar mit der in US-Filmen gerne genommenen Alkoholflasche in einer braunen Tüte: Jeder weiß, was in der Tüte drin ist, und jeder weiß, dass der Besitzer der Tüte Alkohol trinkt, der in der Tüte steckt. Aber die Hauptsache ist nicht, dass kein Alkohol getrunken wird, sondern dass das Saufen durch eine Tüte kaschiert wird. Genauso wie oben mit dem Gebrauch von "N-Wort".
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Grade das "N-Wort" finde ich wirklich sehr ungeschickt. Weil da vermutlich so ziemlich jeder an genau den Ausdruck denkt, an den er nicht denken soll.
Das ist doch so ähnlich wie die Aufforderung "Denken Sie jetzt NICHT an einen rosa Elefanten".
Nein ist ein vollständiger Satz.
Wenn du wegen genderinklusiver Sprache auf eine Sendung verzichtest, dann ist nicht die Sendung das Problem.
Und zum N-Wort: Nein, ich werde es nicht schreiben und ich finde es auch ziemlich ekelhaft von dir, mich dazu aufzufordern. Was bringt es dir, außer Provokation, dieses Wort weiterzuverwenden, obwohl es ganz eindeutig eine rein negative, abwertende Konnotation hat? Ich würde normalerweise ja auch nicht "N-Wort" schreiben, sondern "Schwarze", als Beispiel, oder "PoC". Ich verlange doch nicht von der Studentin, "N-Wort" (statt der ausgeschriebenen Version) zu schreiben, wie bescheuert wäre das?
Ich habe vor kurzem eine alte TAZ-Kolumne von Deniz Yücel wiedergefunden.
Liebe N-Wörter, ihr habt 'nen Knall
Den ganzen Text fand ich sehr interessant. Fraglich, ob er heute, 8 Jahre später als bei der Erstveröffentlichung, noch so geschrieben und gedruckt würde.Bei dem Text, mit dem der Moderator (wieder ich) den Ärger der vornehmlich studentischen Aktivisten auf sich zieht, handelt es sich um die berühmte Rede von Martin Luther King aus dem Jahr 1963: „But one hundred years later the Negro still is not free.“ In der Übersetzung der amerikanischen Botschaft: „Aber einhundert Jahre später ist der Neger immer noch nicht frei.“
Noch mal: Antirassistische Aktivisten wollen verhindern, dass aus einer Rede, dass aus der Rede von Martin Luther King zitiert wird. Sie kreischen den Moderator (immer mich) an: „Sag das Wort nicht! Sag das Wort nicht!“
Geändert von dracena (30-07-2021 um 11:57 Uhr)
Nein ist ein vollständiger Satz.
Nein, ist es nicht, denn es taugt nicht als Beleidigung, weil ihm die Bedeutung genommen wurde und es nurmehr zur Umschreibung eines nicht mehr akzeptierten Sachverhalts verwendet wird. Man könnte auch allgemeiner sagen, dass rassistische Bezeichnungen nicht mehr verwendet werden ohne Beispiele zu nennen. Das macht mich nicht bigott, nur weil ich sie nicht ausspreche.
Eine Geschlechtsangleichung ist kein Muss, nicht jede trans Person lässt sich operieren, vor allem nicht die Genitalien. Ich habe dazu neulich ein Video einer trans Frau gesehen, die ihre Vagina-Plastik-OP bereut, weil der Sex nicht mehr so toll ist bzw. die Masturbation. Sie hat also wirklich ihren Penis vermisst, das fand ich fast schon amüsant.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Ja sicher, aber es ist ja gerade ein Argument transidenter Personen, dass die Biologie keine Rolle spielt/spielen soll. Maßgeblich soll sein, als was eine Person sich im Innersten fühlt: Der gebärende Transmann besteht darauf, ein Mann zu sein - egal, was mit seinem Körper ist. Wer öffentlich gegen eine solche Denkweise argumentiert, muss damit rechnen, abgestraft zu werden - siehe J.K. Rowling.
An einigen Universitäten führt es aber immerhin zum Abzug bei der Note, wenn bei Hausarbeiten nicht gegendert wird, wie vorgeschrieben. So z.B. bei einer Bekannten, die gerade an der Fernuni Hagen studiert. Sie muss mit * gendern. Sie hat eine schlechtere Note (Nach-Komma-Stelle) bekommen, weil sie das vergessen hatte.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob das allgemein an dieser Uni so ist oder ob es davon abhängt, wer eine Arbeit bewertet.