Mir fällt in diesem Thread sehr oft auf, dass es gerade jene sind, die hier eigentlich engagiert für Sprachsensitivität eintreten, für die das gegenüber den Diskussionspartnern nicht zu gelten scheint. Auch spector hat das ja bereits angemerkt.
Gleichzeitig beobachte ich ein weiteres Phänomen, nämlich einen gewissen Absolutismus in den Aussagen darüber, was welcher Sprachgebrauch angeblich sei. Verletzend, diskriminierend, intolerant. Das wird hier alles durchgehend im Indikativ verwendet, wohlgemerkt oft von Usern, von denen man weiß oder zumindest annehmen kann, dass sie nicht zu den jeweiligen Gruppen gehören, die das betrifft.
Vielleicht sollte man sich nochmal besinnen, was Sprache und Kommunikation eigentlich ist, nämlich im einfachsten Fall ein System aus Sender(n) und Empfänger(n) und dazwischengeschalteten Filtern. Sender und Empfänger spielen bei der Bewertung einer Nachricht beide eine Rolle.
Was aber in den letzten Jahren im Bezug auf Diskriminierung oftmals geschieht, ist, dass das Empfinden des Empfängers alleine ausschlaggebend für die Bewertung der Kommunikation ist. Wer sich verletzt fühlt, der
wurde auch verletzt. Den Sender trifft die alleinige Schuld, er hat ein Fehlverhalten zu verantworten, jedenfalls wenn er einer priviligierten Mehrheit, schlimmstenfalls den unsäglichen
old white men angehört.
Das ist meiner Meinung nach eine Schieflage, die es schwierig macht, noch sachliche, gleichberechtigte Debatten zu führen.