Wir haben doch weiter oben schon gelernt, dass eine Mehrheit nicht Demokratie, sondern das Recht des Stärkeren bedeutet, was ich ebenfalls bedenklich finde.
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Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!
An das Buch der Norwegerin Gerd Brantenberg musste ich beim Lesen dieses Threads auch oft denken. Leider ist es mir abhanden gekommen, und es ist inzwischen nicht mehr zu bekommen.
Da "frauschten" wirklich ganz andere Töne!
Du hast recht, es wurde dadurch sehr bewusst, wie patriarchal unsere Sprache und Rituale sind. Und wie die Sprache, so die Machtverhältnisse!
Ich bin im Übrigen für einfaches Gendern: einfach beide Formen benutzen - soviel Zeit muss sein, und es ist unverkrampfter.
Ich bin zwar nicht gefragt worden, antworte aber trotzdem mal: Ich fände das gut. So wie lange Zeit das Maskulinum verwendet wurde und Frauen "mitgemeint" waren, kann man ja jetzt mal das Femininum verwenden - und alle sind mitgemeint. Wäre sogar logischer. In "Lehrerin" steckt ja "Lehrer" mit drin. In "Lehrer" aber nicht "Lehrerin". Männer müssten sich halt das "in" mal wegdenken, so wie Frauen sich das lange dazudenken mussten. (Oder auch nicht, wenn es ihnen egal war.) Kleines Problem gibt es bei den Umlauten: In "Ärztinnen" steckt das Wort "Arzt" nur, wenn man sich den Umlaut wegdenkt... Diese gedankliche Leistung sollten die Herren der Schöpfung aber hinkriegen.
Bleibt nur die Frage: Was ist mit den Diversen, Nicht-Binären etc.? Sollten die sich nicht auch mitgemeint fühlen?
Demokratie bedeutet das die Mehrheit sich durchsetzt, bei Wahlen zum Beispiel. Das hat nichts mit "Recht des Stärkeren" zu tun.
Geändert von ManOfTomorrow (03-08-2021 um 15:50 Uhr)
We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
(Kenny Chesney - "Rich And Miserable")
Es gibt ja die nonverbale Kommunikation. Dazu gehören nicht nur Gestik, sondern auch Mimik und Körperhaltung. Durch Mimik kannst du eine Aussage ins Gegenteil wandeln.
Du kennst sicher die Redensart "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" und ihre Abwandelungen mit "Blick" und "Lächeln". Ein Lachen kann auch sehr viel aussagen, frag einfach einen Typen namens Laschet.
Ohne Probleme ist die nonverbale Kommunikation leider auch nicht.
Ja, das weiß ich; es geht aber hier doch - so fasse ich es auf - nicht um das "übliche Gendern", dass man im Zweifel (sicher nicht immer) beide Varianten nimmt, sondern um dieses "so muss es künftig sein" mit Sternchen, Strich und Binnen-I ...
Mich stört nicht, wenn jemand Kollegen schreibt/sagt und damit sowohl seine männlichen, als auch weiblichen Kollegen meint; und wen es stört, der kann doch problemlos Kollegen und Kolleginnen sagen/schreiben.
Aber dieses geschriebene und mit Pause gesprochene verkürzte Anhängen eines INNEN ist doch das, was die Mehrheit ablehnt.
Wie gesagt: Ich (!) fühle mich genauso angesprochen, wenn jemand von Kollegen, Mitarbeitern, Kunden usw. spricht.
"Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere ... und wenn nicht, kann man immer noch ein Fenster einwerfen."
Martin Frank
definiere bitte: Menschen wie mir - das hört sich für mich nach Beleidigung an oder sollte es ein Lob sein?
Und denselben , deiner Meinung nach dämlichen Witz habe ich bisher einmal verwandt, allerdings nicht als Witz! Und da das mein einziger Beitrag in diesem Thread ist, wird es wohl auch so bleiben!
Ich bin nämlich erschöpft vom Lesen und Scrollen, da bleibt zum Schreiben weder Zeit noch Lust!
Ich flieg' mal eben schnell hier rüber....
Niemand hatte die Absicht, einen Flughafen zu errichten
Was lange währt, ist immer noch nicht gut
Das hat mich auch echt umgehauen. Wie man Demokratie so übersetzen kann.
Für mich bedeutet Demokratie eben NICHt das Recht des Stärkeren (sowas wie Faustrecht, das einer alleine mit Gewalt durchsetzen kann), sondern die gemeinsame Entscheidung einer Mehrheit.
Ja, das hat Schwächen, ist aber immer noch der einzige Weg, der mir einfällt, um Diktaturen zu verhindern, in denen es erst gar keine Mehrheitsentscheidungen mehr gibt.
Geändert von dracena (03-08-2021 um 17:33 Uhr)
Nolite Te Bastardes Carborundorum
Och nöö, ausgerechnet Luise Pusch
Und 65% dagegen ist gar nicht so richtig Mehrheit. Denn 35% dafür ist ganz schön viel
Was hingegen so gar nicht durchzukommen scheint, ist, dass generisches Maskulinum eben nicht "mitgemeint" bedeutet, sondern "ALLE", losgelöst vom (maskulinem) Geschlecht.
Wenn es aber immer nur um Mehrheitsentscheidungen geht, bräuchten wir keine Verfassung. Diese haben wir aber so in dieser Form aus sehr guten Gründen, eben damit per Mehrheitsentscheidung keine undemokratischen Entscheidungen durchgesetzt werden können.
Und unsere Verfassung schützt nunmal die Rechte von Minderheiten und formuliert klar und deutlich, dass niemand deswegen diskriminiert werden darf. Und dieses Diskriminierungsverbot wiegt nunmal schwerer als die Meinung der Mehrheit.