Meine frühere Gesangslehrerin war als Logopädin auf genau dieses Fachgebiet spezialisiert, also Stimmgebung bei Mann-zu-Frau-Transidenten. Ähnlich wie wir das bereits im Bezug auf Sport bei der Muskulatur angesprochen haben, ist ein einmal "männlich" gewachsener Kehlkopf inkl. der Stimmlippen nicht mehr rückgängig zu machen und somit ist die Stimmlage oft eines der am schwersten mit dem Gender zu vereinbaren (sofern ein Angleichen an die Geschlechterrolle angestrebt wird, ist ja nicht immer so). Das ist oftmals auch ein Leidensdruck für betroffene Transfrauen, da eine männliche Stimme oftmals ein unüberhörbares Merkmal des alten Geschlechts ist.
Die anatomischen Unterschiede können durch Training zu einem bewussten Stimmansatz teilweise ausgeglichen werden, wobei das eben vor allem eine Frage der Sprechtechnik ist. In der Logopädie lernt man, das so zu verinnerlichen, dass es automatisiert wird und kein bewusstes "Stimme Verstellen" mehr ist.
Genau das meine ich, ich denke, es wird dann mit der Kopfstimme gesprochen und die weibliche Sprechweise unterscheidet sich auch zur männlichen.
Es gibt ja auch männliche Soprane und im Gegensatz zu den früheren Kastratensängern werden sie heutzutage nicht kastriert, sondern singen mit der Kopfstimme - entsprechende natürliche Begabung vorausgesetzt.
Ich habe Eisperlchen so verstanden, dass - wenn eine Angleichung ans Gender angestrebt wird - Transmänner leichter anhand der im Alltag erkennbaren Merkmale (Bart, Stimme ggf. Muskulatur) durchgehen, weil diese Dinge eben durch die Einnahme von Testosteron ausgelöst werden, aber umgekehrt für Transfrauen nicht ohne Weiteres durch Hormonbehandlung rückgängig zu machen sind.
Genau das meinte ich.
Auch nicht, inwiefern ausgelebte Sexualität generell ein Tabuthema wäre. Ich dachte, da wären wir gesellschaftlich schon mal weiter gewesen? Zumal es mein Eindruck ist, dass gerade in und aus der Queer-Szene ein offener Umgang mit Sex und Sexleben oft gepflegt wird.