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  1. #1846
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    Wieso soll die verpflichtende Psychotherapie schlecht für das Selbstbewusstsein sein?
    Es geht ja nicht darum, den Patienten "fertig zu machen" und ihm/ihr die vermutete Transsexualität auszureden, sondern darum, möglichst zu der eindeutigen Diagnose Transsexualität zu kommen.
    Und selbstverständlich wird eine eventuelle Eigendiagnose auch hinterfragt.
    Zudem ist auch oft ein hoher Leidensdruck damit verbunden, der auch psychisch nicht an den Patienten vorbei geht; sie entwickeln dann z.b. eine Depression oder Angstzustände, die behandlungsbedürftig sind.

    Ich weiß, dass sich einige Transpersonen gegen diese Psychotherapie sperren, denke aber eher, dass damit auch massive Ängste vor der Therapie verbunden sind, weil es schon belastend ist, sich seinen eigenen Problemen und Ängsten zu stellen.
    Und diese Probleme und Ängste gehen ja nicht automatisch weg, nur weil man jetzt in der Rolle des Wunschgeschlechts lebt.


    Leider gibt es auch mehr als genug Fälle, wo falsch oder vorschnell Transsexualität diagnostiziert wurde und die Patienten leben jetzt in einen durch Operationen angepassten Körper, fühlen sich dennoch nicht zugehörig und die vorherigen psychischen Probleme haben sich unter Umständen verschlimmert.
    Darüber gibt es einiges an Berichten.


    Ich denke, eine verpflichtende Psychotherapie hat den Sinn, Sicherheit zu verschaffen. Bei der Tragweite der Operationen, verbunden mit lebenslanger Hormongabe und irreversiblen Folgen, wirkt das durchaus sinnvoll. Besonders dann, wenn es um sehr junge Menschen geht.
    Dazu sollte sie selbstverständlich auch Motive und zu große Hoffnungen hinterfragen. Es ist nicht ihre Aufgabe, Transsexualität "wegzutherapieren" oder zu bestärken, sondern das, was jemand für sich selbst diagnostiziert hat, zu sichern oder eben nicht.
    Problematisch sehe ich es allerdings, wenn eine Threapie ausschließlich affirmativ sein soll.
    Die Fälle, in denen Menschen nach einer Transition wieder detransionieren, zeigen ja leider, dass nicht immer genug hinterfragt wird. Keira Bell ist da nur eines von vielen Beispielen.
    Geändert von dracena (27-09-2021 um 10:32 Uhr)
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  2. #1847
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Ich denke, eine verpflichtende Psychotherapie hat den Sinn, Sicherheit zu verschaffen.
    Eine verpflichtende Psychotherapie hat überhaupt keinen Sinn, weil die freiwillige Mitwirkung Voraussetzung ist:
    "Psychotherapie kann nur wirken, wenn der Patient dazu selbst motiviert ist und sich freiwillig in die Behandlung begibt."
    Dr. med. Arne Schäffler, Gisela Finke: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

    Wenn sich eine Transperson nicht sicher ist, wird sie sich vermutlich entweder freiwillig in Therapie begeben oder noch warten.

    Und die "vielen Beispiele", in denen Menschen die Transition bedauern, hätte ich gerne belegt. Laut diesem Artikel sind es zwischen 0,27 und 1 %.

    "Statistics on retransition are difficult to come by. One study of 796 individuals seeking gender care in Spain reported that eight either retransitioned or disclosed regret (1%).3

    Another study looked at surgeons who offered gender affirming procedures. Looking at 46 surgeons who had worked with 22,725 patients, there were only 62 documented cases of regret (0.27%)."


    https://www.verywellhealth.com/detra...sition-5093126

  3. #1848
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen

    Hier ein Interview mit Dr. Schaff, der auch in der Doku zu sehen und zu hören ist und über die wichtige Rolle der Psychiater und Therapeuten spricht:

    https://www.br.de/kultur/interview-t...chaff-100.html
    Ich bin erst jetzt dazu gekommen, das Interview zu lesen.
    Sehr interessant, danke dafür.

    Aber diejenigen, die sehr weit gekommen sind in unserer Gesellschaft, die setzen sich natürlich in ihrem Bereich immer dafür ein. Und dadurch sitzen in allen entscheidenden Gremien auch immer wieder Transgender-Leute – was ich vom Prinzip her ja richtig finde! Aber so wird der Druck immer weiter erhöht, dass man das Ganze völlig freimacht. Und da muss ich mich als Operateur natürlich dagegen aussprechen. Man kann nicht sagen, es ist keine Krankheit, sondern nur eine Veränderung, eine Variation des Lebens. Das reicht mir natürlich nicht, denn das kann man ja dann gar nicht so richtig beweisen. Das ist sehr, sehr schwierig. Es geht nicht, dass man ohne Gutachten operiert wird.
    Hier spricht Dr. Schaff darüber, dass ein zunehmender Druck entsteht, Hürden bei den Operationen abzubauen bis hin zur Abschaffung ("völlig frei machen").
    Das ist schon riskant, finde ich, wenn man die Folgen bedenkt.
    Es geht ja darum, Menschen ihre Brüste, Penis, Eierstöcke zu entfernen und ihnen lebenslang gegengeschlechtliche Hormone zu verordnen.
    Das ist nicht nur so etwas wie die "Pille" (wobei die schon genug Nebenwirkungen haben kann), da geht es auch um Stimmveränderungen, Haarausfall (Transmann) bzw vermehrter Haarwuchs (Transfrau), Osteoporose und andere körperlichen Folgen.

    Die Rolle von Therapeuten, um eine so große und irreversible Veränderung zu begleiten und gegebenenfalls zu hinterfragen ist wichtig.

    Hier noch ein Bericht über Detransitionierer, für die die Entscheidung nicht richtig war.
    https://www.deutschlandfunk.de/trans...icle_id=479041
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  4. #1849
    Witzig. Ausgerechnet diese Passage des Operateurs fand ich völlig krude. Was erzählt er denn da:

    "Als erstes müssen Sie sehen, dass diese Menschen in allen Bevölkerungsschichten vorkommen. Das ist ein ganz wichtiger Satz. Denn es gibt da hochintelligente Leute, die zwei, drei Studien gemacht haben und einen Irrsinns Beruf haben, zum Beispiel Richter am Verfassungsgericht. Aber es gibt natürlich auch die einfachen Menschen, die eher schlicht über diese Dinge informiert sind. Das ist leider ein Unterschied. Aber diejenigen, die sehr weit gekommen sind in unserer Gesellschaft, die setzen sich natürlich in ihrem Bereich immer dafür ein. Und dadurch sitzen in allen entscheidenden Gremien auch immer wieder Transgender-Leute – was ich vom Prinzip her ja richtig finde! Aber so wird der Druck immer weiter erhöht, dass man das Ganze völlig freimacht. Und da muss ich mich als Operateur natürlich dagegen aussprechen."


    Das ist doch völlig unbelegtes Zeug. Es gibt also Transgender-Personen in allen Bevölkerungsschichten, aber die mit den "Irrsinns-Berufen", die schon "zwei-drei Studien gemacht haben", die machen Druck, also z.B. Verassungsrichter. Woher will er das denn alles wissen?

    Das ist doch alles völlig hanebüchen zusammengestoppeltes Zeug ohne Hand und Fuß. Der Mann ist Operateur, kein Statistiker, aber er weiß, dass die mit den Irrsinns-Berufen Druck machen.

    Das sagt echt nichts aus. Das ist einfach eine subjektiv herausgeplapperte Meinung, wie man unschwer an der Sprache erkennt.
    Nur weil jemand die eigene Meinung teilt, muss das kein echter Beleg sein.

  5. #1850
    Eisperlchen
    unregistriert
    Dr. Schaff hat an die 8000 GAOP´s durchgeführt und von daher mit 8000 Transpersonen Aufklärungs- und Beratungsgespräche geführt und diese dabei kennengelernt.
    Ihm traue ich weitaus mehr Fachwissen rund um das Thema Transsexualität - auch ausserhalb des Operationssaales - zu, als jemanden aus dem Ioff.
    Geändert von Eisperlchen (27-09-2021 um 12:35 Uhr)

  6. #1851
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    Dr. Schaff hat an die 8000 GAOP´s durchgeführt und von daher mit 8000 Transpersonen Aufklärungs- und Beratungsgespräche geführt und diese dabei kennengelernt.
    Ihm traue ich weitaus mehr Fachwissen rund um das Thema Transsexualität zu, als jemanden aus dem Ioff.
    Er hat 8000 profitorientierte eunzelgespräche geführt!
    Hätte er ergebnisorientiert 8000 gespräche zur erkenntnisgewinnung geführt, wäre es in meinen augen etwas anderes.

    8000 gespräche sind viel, ja, aber er hat jedes einzeln für sich zu betrachten geführt. Er nag einsicht haben, aber er ist gewiss kein sprachrohr!

  7. #1852
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    Er nag einsicht haben, aber er ist gewiss kein sprachrohr!
    Das sagt er ja auch selbst am Ende des Gesprächs:

    "Die Frage ist, wie man das auch wissenschaftlich untersuchen kann, ob man Erfolg gehabt hat mit der ganzen Geschichte. Natürlich kann ich aus subjektiver Erfahrung sagen, dass ich sehr viele Patienten kenne, die mir noch viele, viele Jahre später schreiben und sich nochmal herzlich bedanken. Aber leider gibt es noch keine überregionalen Untersuchungen darüber und keine prospektiven Untersuchungen. Denn nur dann kann man ja wirklich objektiv zeigen, wie es um Erfolg oder Misserfolg steht. Wie viele OPs waren dann eben Misserfolge oder "So lala"-Erfolge? Das ist sehr schwer festzustellen. Das geht nur mit prospektiven Studien, die eine große Patienten-Anzahl erfordern."

  8. #1853
    Eisperlchen
    unregistriert
    ..

  9. #1854
    Ich finde es gut, dass im Münchner Polizeibericht jetzt auch immer sehr korrekt aufs Gendern geachtet wird

    Gesuchte Einbrecherinnen haben viel zu lange unter der männlichen Form ihrer Berufsbezeichnung gelitten!

    Beispiele aus dem heutigen Polizeibericht:

    Ob die Täterinnen oder Täter ein Diebesgut erlangt haben, ist bislang unbekannt.

    ...

    Im Tatzeitraum von Freitag, 24.09.2021, 16:00 Uhr, bis Sonntag, 26.09.2021, 13:30 Uhr, drangen ein oder mehrere unbekannte Täterinnen oder Täter in ein Bürogebäude in der Paul-Heyse-Straße ein.

    ...

    Nach derzeitigem Ermittlungsstand drangen ein oder mehrere unbekannte Täterinnen oder Täter im Tatzeitraum von Sonntag, 26.09.2021, 18:00 Uhr, bis zum Feststellungszeitpunkt in den Betrieb ein und konnten dort Bargeld im Wert von über 1.000 Euro entwenden.

    https://www.polizei.bayern.de/muench...ex.html/333028
    Geändert von golfern (27-09-2021 um 13:11 Uhr)

  10. #1855
    Zitat Zitat von golfern Beitrag anzeigen
    Ich finde es gut, dass im Münchner Polizeibericht jetzt auch immer sehr korrekt aufs Gendern geachtet wird

    Gesuchte Einbrecherinnen haben viel zu lange unter der männlichen Form ihrer Berufsbezeichnung gelitten!

    Beispiele aus dem heutigen Polizeibericht:
    Müsste dort nicht eigentlich und/oder stehen, anstatt nur oder, es können ja auch gemische Gruppen sein. Oder ist Täter gemischt und Täterinnen ungemischt? Fragen über Fragen.

    Aber ja, wenn gegendert werden soll, dann auch dort, daher

  11. #1856
    Das ist doch logisch und wünschenswert, dass überall gegendert werden soll und nicht nur an einzelnen Stellen.

  12. #1857
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Das ist doch logisch und wünschenswert, dass überall gegendert werden soll und nicht nur an einzelnen Stellen.
    Finde ich gut das du es so siehst, mir ist jedoch schon des öfteren aufgefallen, das ehr negative Begriffe ungegendert bleiben, ob dies absichtlich oder unterbewusst geschieht möchte ich nicht beurteilen. Bei meiner Erfahrung beziehe ich mich auf Youtube (nicht TV).

    Dennoch ist es meiner Meinung nach nicht des Rätsels Lösung, denn bei der Nachricht von der Polizei sehe ich persönlich keinen Mehrwert, gegenüber einer allgemeinen Form (die Diskussion ob das generische maskulinum nur Männer oder alle Menschen meint, möchte ich nicht nochmal führen, da wir uns dann wieder im Kreis drehen, mir geht es nur um eine allgemeine Form)

  13. #1858
    Eisperlchen
    unregistriert
    Zitat Zitat von tanakin Beitrag anzeigen
    Er hat 8000 profitorientierte eunzelgespräche geführt!
    Hätte er ergebnisorientiert 8000 gespräche zur erkenntnisgewinnung geführt, wäre es in meinen augen etwas anderes.

    8000 gespräche sind viel, ja, aber er hat jedes einzeln für sich zu betrachten geführt. Er nag einsicht haben, aber er ist gewiss kein sprachrohr!
    Na ja, was heißt profitorientiert?

    Die Operationen und die jeweilige Nachsorge werden - nach Vorlage eines Gutachtens mit Diagnose Transsexualität F 64.0 - von den Krankenkassen bezahlt.
    Das gilt auch für notwendige Nachoperationen, wenn etwas schief gelaufen ist(was oft genug vorkommt).
    Die Therapiesitzungen werden auch von der Krankenkasse bezahlt.

    Wie soll es dann ablaufen, wenn quasi jede/r eine GAOP ohne Diagnose vornehmen lassen kann?
    Offiziell liegt ja dann keine Diagnose vor und von daher wären die Krankenkassen finanziell fein raus, weil die OPs dann privat bezahlt werden müssten und da kann man gut und gerne den Preis eines neuen BMW und mehr hinlegen.

    Und sicherlich ist das Arbeitsleben eines plastischen Chirurgen, der Fett absaugt, Augenlider strafft, Brüste vergrößert etc.pp. wesentlich leichter, als ein Arbeitsleben , das zu einem hohen Prozentsatz aus Genitaloperationen besteht.
    Wobei es da auch nicht nur um Transpersonen geht, sondern auch um die chirurgische Behandlung von genitalverstümmelten Frauen, von denen sicherlich auch die ein oder andere OP pro bono ist, wenn die Frauen nicht in D versichert sind.
    Geändert von Eisperlchen (27-09-2021 um 15:49 Uhr)

  14. #1859
    Zitat Zitat von Eisperlchen Beitrag anzeigen
    Wie soll es dann ablaufen, wenn quasi jede/r eine GAOP ohne Diagnose vornehmen lassen kann?
    Als wenn Leute einfach mal so aus Jux und Dollerei und ohne Vorgespräche mit ÄrztInnen solch schwerwiegende Operationen an sich vornehmen lassen würden. Was sind das eigentlich für Vorstellungen von Menschen, dass man glaubt, dass jemand sich aus Spaß den Penis oder die Brüste abschneiden lässt und vier Wochen später jubiliert: "April April, war nur Spaß, jetzt alles wieder zurück!" Als wenn Transmenschen per se unmündige Vollidioten sind, die die Konsequenzen ihrer Entscheidungen nicht überblicken.

    Mal abgesehen davon, dass jeder Arzt und jede Ärztin so eine OP ablehnen dürfte, wenn sie das Gefühl hätten, dass jemand nicht Herr seiner oder Frau ihrer Sinne ist.

  15. #1860
    Eisperlchen
    unregistriert
    DAS ist doch genau das, was gefordert wird:
    Keine Therapie und damit keine Diagnose und kein Gutachten; nur Eigendiagnose.
    Und niemand bezeichnet hier Transpersonen als unmündige Vollidioten.
    Geändert von Eisperlchen (27-09-2021 um 16:45 Uhr)


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